Marktberichte

Unter 60-Dollar-Marke China-Daten drücken Ölpreis

Sorge um die Konjunktur in China geben dem Ölpreisverfall weiter Nahrung.

Sorge um die Konjunktur in China geben dem Ölpreisverfall weiter Nahrung.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Preisrutsch beim Öl geht weiter. Sorgen um Chinas Konjunkturflaute lassen den Preis unter 60 Dollar abstürzen. Hoffnung ist nicht in Sicht.

Die weitere Abschwächung der chinesischen Konjunkturdaten hat den Ölpreis für die Nordsee-Sorte Brent unter die 60-Dollar-Marke gedrückt. Am Markt herrscht nun die Sorge vor, dass die Daten aus anderen Weltregionen ebenfalls enttäuschend ausfallen. Die Ölpreise sind seit dem Jahreshöchststand im Juni um fast die Hälfte gefallen - so stark wie seit der Finanzkrise 2008/09 nicht mehr.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 66,88

Der russische Energieminister hat derweil betont, dass Russland an seiner Ölproduktion im kommenden Jahr festhalten will. "Wir werden die Ölproduktion aus diesem Jahr auch im kommenden Jahr beibehalten, ohne eine Erhöhung oder Senkung", sagte Alexander Novak auf einer Konferenz in Katar. Zudem schloss er sich der Auffassung der Opec an, dass sich der Ölmarkt von selbst wieder beruhigen werde. Russland ist kein Opec-Mitglied.

Morgan Stanley weist darauf hin, dass der Preiseinbruch bei Brent - 40 Prozent innerhalb von drei Monaten - in den vergangenen 24 Jahren nur dreimal ähnlich drastisch ausgefallen sei. Die Weigerung der Opec und ihrer wichtigsten Mitgliedsstaaten, für ein Gleichgewicht an den Ölmärkten zu sorgen, hat in hohem Maße zu dem Preissturz beigetragen. Das weltweite Öl-Überangebot ist aber auch Folge der "Ölschiefer-Revolution" in den USA. Jeffrey Currie, bei Goldman Sachs für den Rohstoffsektor verantwortlich, rechnet mit einer weiterhin starken Volatilität des Ölpreises. In welche Richtung es perspektivisch gehe, hänge auch von den Produktionskosten ab.

Der Preisverfall bei Öl zieht Finanzmärkte und Volkswirtschaften mit herunter. Marktteilnehmer wissen nicht, wie weit es noch nach unten gehen wird. Nachdem der chinesische Einkaufsmanagerindex von HSBC schlechter als erwartet ausgefallen ist, müssten andere Einkaufsmanagerindizes schon außergewöhnlich hoch liegen - andernfalls dürfte der Ölpreis weiter sinken, so Analyst Daniel Ang von Phillip Futures.

Zumindest in der Eurozone fielen die jüngsten Konjunkturdaten besser als erwartet aus. Hier kletterte der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes auf 50,8 Punkte von 50,1 im Vormonat, während Volkswirte einen Anstieg auf lediglich 50,5 Zähler prognostiziert hatten. Auch die Börsenprofis zeigen sich zunehmend optimistischer für die deutsche Wirtschaft. Das Barometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für die Konjunkturerwartungen überflügelte im Dezember überraschend deutlich alle Erwartungen.

Quelle: ntv.de, hvg/DJ

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