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Europa ächzt unter Dürre EU-Kommission: "Wasser ist ein endliches Gut"

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Keine Freude für Landwirte: Dieser Acker in Mecklenburg-Vorpommern ist knochentrocken.

Keine Freude für Landwirte: Dieser Acker in Mecklenburg-Vorpommern ist knochentrocken.

(Foto: dpa)

Nun sollen die Verbraucher ran. Die EU-Umweltkommissarin fordert ein größeres Problembewusstsein beim Wasserverbrauch und zieht einen Vergleich zu einer anderen großen Krise in Europa.

Angesichts einer zunehmenden Trockenheit in Deutschland und anderen europäischen Staaten will die EU-Kommission die Verbraucher stärker für das Thema Wasserknappheit sensibilisieren und sie so dazu bewegen, ihren Verbrauch zu drosseln. EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Wir wissen, dass wir zu viel Wasser verbraucht haben. Wir brauchen ein Problembewusstsein und eine neue Einstellung zu Wasser." Die schwedische Politikerin ergänzte: "Die Industrie, die Landwirte, aber auch wir als Verbraucher müssen uns alle bewusst sein, dass Wasser ein endliches Gut ist."

Eine Möglichkeit, dieses Bewusstsein zu schaffen, könne darin bestehen, den Verbrauch in den Haushalten zu messen. "Wenn die Leute genau sehen können, wie viel Wasser sie verbrauchen, denken sie bewusster darüber nach", sagte Roswall. "Das ist ein bisschen wie in der Energiekrise. Da waren plötzlich große Einsparungen möglich, weil die Leute das Problem erkannt hatten."

Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels leiden weite Teile Europas seit Jahren unter einer zunehmenden Wasserknappheit. Das hat erhebliche Folgen für Natur und Landwirtschaft, aber auch für das produzierende Gewerbe und die Binnenschifffahrt. In Deutschland ist es derzeit ebenfalls wieder viel zu trocken: Von Anfang Februar bis Mitte Mai fiel nicht einmal die Hälfte der für diesen Zeitraum üblichen Regenmenge. Die Experten gehen davon aus, dass dieses Frühjahr das trockenste seit mehr als 130 Jahren werden könnte. Besonders trocken ist es im Norden und Nordosten Deutschlands.

Roswall kündigte an, noch vor dem Sommer eine EU-Wasserstrategie vorzulegen. "Wir sind immer selbstverständlich davon ausgegangen, dass es genug Wasser geben wird. Das ist nicht mehr so", sagte die EU-Kommissarin. "Wir haben in Europa manchmal zu viel Wasser, manchmal zu wenig, manchmal beides gleichzeitig. Das ist ein Problem für alle Mitgliedsstaaten."

Quelle: ntv.de, ghö

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