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Wird "Artemis 3" verschoben? NASA zweifelt an bemannter Mond-Mission 2025

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Die Sonne geht über der Rakete von "Artemis 1" am Kennedy Space Center in Florida unter.

Die Sonne geht über der Rakete von "Artemis 1" am Kennedy Space Center in Florida unter.

(Foto: picture alliance / abaca)

Eigentlich wollte die NASA schon in zwei Jahren wieder Menschen zum Mond schicken. Doch der Zeitplan wackelt, es fehlen noch Bauteile, die eigentlich das Musk-Unternehmen SpaceX beisteuern wollte. Derweil gibt es jedoch gute Nachrichten von einer anderen Mission der US-Behörde.

Die für 2025 geplante bemannte Mondlandung im Rahmen der NASA-Mission "Artemis 3" muss möglicherweise verschoben werden. Um Menschen auf den Mond zu bringen, müssten bestimmte Elemente vorhanden sein, insbesondere das Landungssystem, an welchem das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX derzeit noch arbeite, sagte NASA-Vertreter Jim Free.

Sollte es nicht rechtzeitig fertig sein, "werden wir vielleicht eine andere Mission fliegen", fügte er hinzu. Um die Astronauten im Zuge der Mission "Artemis 3" auf den Mond zu befördern, soll eine Mondlandefähre des Unternehmens SpaceX von Elon Musk eingesetzt werden. Free fügte hinzu, die NASA habe der Starbase-Anlage von SpaceX in Texas einen Besuch abgestattet und werde der Öffentlichkeit die dort gesammelten Informationen so bald wie möglich mitteilen.

Im Rahmen ihres "Artemis"-Programms plant die US-Weltraumbehörde in den kommenden Jahren mehrere Weltraum-Missionen. Diese sehen neben einer bemannten Mondlandung auch die Entwicklung von Technologien für eine Reise zum Mars vor. Die "Mission Artemis 3" soll zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren wieder Astronauten zum Mond bringen. Bei der Mission Artemis 1 hatte eine unbemannte Orion-Raumkapsel im vergangenen November und Dezember den Mond umrundet. Die Folgemission "Artemis 2" soll Astronauten in eine Mond-Umlaufbahn bringen. Die erste bemannte Mondlandung war den USA 1969 mit der Mission "Apollo 11" gelungen, die letzte Landung von Menschen auf dem Mond erfolgte im Dezember 1972.

NASA-Grüße an Russland

Unterdessen sieht die NASA die "Artemis 2"-Mission nach wie vor auf einem guten Weg für einen Flug um den Mond im November 2024. An einem genauen Termin werde derzeit noch gearbeitet, teilte sie mit. Zuvor hatten die US-Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor Glover und Reid Wiseman und der kanadische Raumfahrer Jeremy Hansen im US-Bundesstaat Florida erstmals die "Orion"-Kapsel besichtigt, in der sie den All-Flug antreten sollen. Die vier Raumfahrer wären die ersten Menschen in der Nähe des Mondes, seit die Astronauten der "Apollo 17"-Mission den Erdtrabanten 1972 für einige Zeit betraten.

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten "Artemis"-Programm sollen erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen. Die Europäische Raumfahrtagentur ESA und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an "Artemis" beteiligt.

Auch Russland will wieder zum Mond - und am Freitag die unbemannte Raumsonde "Luna-25" starten, die erste Mission dieser Art seit fast 50 Jahren. "Luna-25" ist Teil des russischen Mondprogramms. Das sieht vor, bis 2040 auch eine Raumstation auf dem Erdtrabanten zu errichten. Russland knüpft damit an sein sowjetisches "Luna"-Programm an, bei dem Raumsonden auch Mondgestein mit zur Erde gebracht hatten. Zuletzt hatte Moskau 1976 die Sonde "Luna-24" zum Mond geschickt.

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"Wir wünschen ihnen alles Gute", sagte NASA-Chef Bill Nelson. "Wie Sie wissen, haben wir eine konstruktive Beziehung zu ihnen." Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine gibt es starke Spannungen zwischen Russland und den USA, beide Seiten betonen aber stets, dass die Zusammenarbeit im All weiter funktioniere.

In Hinblick auf bemannte Mondlandungen seien die USA aber weiter als Russland und auch als China, betonte Nelson. "Ich denke nicht, dass viele Menschen sagen würden, dass Russland bereit ist, Kosmonauten auf dem Mond zu landen in dem Zeitrahmen, über den wir sprechen - oder dass China es wäre."

Quelle: ntv.de, ses/AFP/dpa

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