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Immer auf Abstand gehen Was tun bei Eichenprozessionsspinnern?

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Die Larven des Eichenprozessionsspinners bilden giftige Haare, um sich vor Fressfeinden zu schützen.

Die Larven des Eichenprozessionsspinners bilden giftige Haare, um sich vor Fressfeinden zu schützen.

(Foto: picture alliance / rtn - radio tele nord)

Die Larven des Eichenprozessionsspinners sind eine Gefahr für die Gesundheit. Genaugenommen sind es die Brennhaare der Raupen. Diese brechen leicht ab und enthalten ein Gift, das allergische Reaktionen auslösen kann. So schützt man sich.

Eigentlich sind die Raupen der Eichenprozessionsspinner interessant anzuschauen, vor allem, wenn unzählige Tiere mit langen Haaren dicht an dicht eine beeindruckende Prozession über die Baumstämme abhalten. Dennoch sollte man den Tieren einfach nicht zu nahe kommen, denn die Brennhaare der Raupen, die leicht abbrechen und etwa vom Baum auf Spaziergänger, Radler oder Rastende herabfallen, sind eine Gefahr für die Gesundheit. Sie können allergische Hautreaktionen, Augenreizungen, Husten, Halsschmerzen und Fieber auslösen. Daher sollte man Areale, in denen der Eichenprozessionsspinner aktiv ist, möglichst komplett meiden.

Wie reagiere ich, wenn ich Kontakt hatte?

Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium NRW rät, die Kleidung sofort zu wechseln und Brennhaare auf der Haut mithilfe eines Stücks Klebeband zu entfernen. Außerdem duschen und die Haare waschen. Sind die Augen betroffen, diese ausspülen. Wer ausgeprägte Symptome erleidet, sollte ärztliche Hilfe suchen.

Betroffene Kleidungsstücke sollten laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um das Nesselgift der Haare zu zerstören. Vorsicht: Auch an Schuhen bleiben die Haare unter Umständen lange haften und können immer wieder Reaktionen auslösen.

Wie gehe ich mit einem Raupenbefall im eigenen Garten um?

Mit dem Absaugen der Gespinstnester sollte man unbedingt Spezialfirmen beauftragen. Dazu rät auch das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium NRW. Das können zum Beispiel Schädlingsbekämpfer sein, mancherorts hilft auch die Feuerwehr. Der NABU empfiehlt das Absaugen statt Abflammen der Tiere. Letzteres könnte die Bäume verletzen und die Brennhärchen umherwirbeln.

Wann ist die Gefahr überstanden?

Auch wenn die Raupen abgezogen sind, bleibt die Gesundheitsgefahr für den Menschen. Die zurückbleibenden Nester der Raupen können lange Zeit gefährlich sein, da sich darin abgefallene Haare und abgestreifte Larvenhäute befinden.

Auch sollte man Schilder mit Hinweisen auf einen Befall, die sich mancherorts etwa in Wäldern finden, ernst nehmen: Laut dem Bayerischen Landesamt für Wald und Forstwirtschaft können die Haare mehrere Jahre lang in der Umgebung erhalten bleiben und reichern sich etwa im Unterholz oder im Bodenbewuchs an.

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Aber: Nicht alle Gespinste, die man im Frühling und Sommer in Bäumen und Sträuchern findet, gehören Eichenprozessionsspinnern. Wie ihr Name schon vermuten lässt: Sie finden sich vor allem an Eichen, manchmal auch an Hainbuchen. Handelt es sich um andere Gehölze, können das auch die Gebilde der harmlosen Gespinstmotte sein.

Ein Hinweis kann auch die Befallsgröße sein: Laut NABU sind die Gespinste von Eichenprozessionsspinnern oft nur an einer oder wenigen Stellen im Baum. Sind ganze Büsche und Bäume eingesponnen, handelt es sich eher um Gespinstmotten.

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

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