Proteste in Südindien Polizei verhängt teilweise Ausgangssperre
12.09.2016, 17:01 UhrDie Polizei hat nach gewaltsamen Protesten in der indischen IT-Hauptstadt Bangalore dort eine teilweise Ausgangssperre verhängt. Seit Montagnachmittag dürfen sich in der Millionenstadt nicht mehr als zehn Personen auf einmal versammeln. Schulen, Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen schlossen vorzeitig, öffentliche Verkehrsmittel wie die Metro in Bangalore stellten den Betrieb ein.
Auslöser waren gewaltsame Proteste im Bundesstaat Karnataka, dessen Hauptstadt Bangalore ist, und im angrenzenden Bundesstaat Tamil Nadu. Im indischen Fernsehsender NDTV war zu sehen, wie Protestler in mehreren Städten Karnatakas Autos und Geschäfte in Brand setzten und mit Steinen auf Polizisten warfen.
Am Morgen hatte eine Gruppe Protestler in Chennai, der Hauptstadt von Tamil Nadu, ein Hotel gestürmt, das von Einwohnern Karnatakas betrieben wird. Karnatakas Innenminister G. Parameshwara kündigte den Einsatz von zusätzlichen Sicherheitskräften an. Die Proteste entzündeten sich an einem Gerichtsbeschluss, der Karnataka verpflichtet, große Mengen Wasser aus dem Fluss Cauvery in den Nachbarstaat umzuleiten.
Der Fluss fließt durch beide Staaten, seine Mündung ins Meer liegt in Tamil Nadu. Der Streit zwischen Karnataka und Tamil Nadu darum, wer wie viel Wasser daraus entnehmen kann, flammt bereits seit mehr als 100 Jahren immer wieder auf.
Quelle: ntv.de, dpa