Vergleichender Werbespot BMW macht sich über Tesla lustig
09.08.2016, 18:53 Uhr
Dieser Tesla ist schon auf dem Markt: Das Modell S 85D lädt an einer Ladesäule.
(Foto: dpa)
Wer einen Tesla haben möchte, muss nicht nur viel Geld haben, sondern auch viel Geduld. Genau das macht sich nun BMW zunutze: In einem Werbespot nimmt der deutsche den US-amerikanischen Autobauer aufs Korn und wirbt für seinen eigenen Hybrid.
Zwei neue US-Werbespots von BMW haben die Lieferengpässe von Tesla aufgegriffen. Darüber berichten mehrere Medien. Beide Werbefilme dauern nur wenige Sekunden. Zwar fällt der Name "Tesla" in keinem der beiden Clips, aber der Vergleich ist offensichtlich.
Im ersten Film läuft eine Frau nachts über einen leeren Parkplatz. Der Sprecher im Hintergrund sagt: "Sie können eine Anzahlung leisten - und warten. Sie können Ihren Namen auf eine Liste schreiben lassen - und warten. Sie können sich in die Schlange stellen - und warten." Die Frau blickt auf zwei leere Ladesäulen von Tesla. Dann schwenkt die Kamera auf das einzige Auto auf dem Parkdeck. Es ist ein BMW. Die Frau öffnet den Wagen. Der Sprecher sagt: "Sie können warten oder Sie können fahren: der neuen BMW 330e ist jetzt erhältlich", sagt der Sprecher.
Die Anspielungen in dem Spot sind deutlich: Im Bild sind die typischen Tesla-Ladesäulen zu sehen, es ist die Rede von Wartelisten und einer Anzahlung. Damit kann nur das geplante Model 3 von Tesla gemeint sein, das zwar erst Ende des nächsten Jahres auf den Markt kommen soll, für das aber schon rund 400.000 Menschen 1000 Dollar angezahlt haben, um einen Platz auf der Warteliste zu bekommen.
Nur 14.402 Autos statt 17.000
Eine Stichelei also gegen den US-Autobauer, der mit seiner Produktion einfach nicht hinterher kommt. Deswegen rutschte Tesla im zweiten Quartal auch noch tiefer in die Verlustzone. Das Unternehmen lieferte weniger Fahrzeuge aus als erhofft. Konkret heißt das: Tesla lieferte in der Berichtsperiode 14.402 Fahrzeuge aus, geplant waren aber 17.000. In der Zweiten Jahreshälfte hat sich Tesla nun viel vorgenommen. Der Autobauer will 50.000 neue Elektroautos bauen.
Es gibt noch einen zweiten Werbefilm, der in die gleiche Kerbe haut. Dort langweilt sich der Protagonist, weil er so lange auf sein Elektroauto warten muss - während seine Nachbarn schon BMW 330e fahren.
In Amerika ist es gang und gäbe, dass Firmen ihre eigenen Produkte bewerben, indem sie Konkurrenten schlecht machen. In Deutschland ist dies nicht so leicht möglich. BMW hat sich für seine Kampagne sogar einen eigenen Hashtag ausgedacht. Doch #WaitOrDrive wird nicht unbedingt zu BMWs Gunsten genutzt. Vielmehr verwenden die Nutzer den Hashtag, um zu verdeutlichen, dass sie lieber auf einen Tesla warten, anstatt BMW zu fahren.
Der Vergleich, den der Münchner Autobauer zieht, hinkt übrigens gewaltig: Der BMW 330e ist ein Hybrid, der sowohl einen Elektro - als auch einen Verbrennungsmotor hat. Mit dem Elektromotor kommt der BMW gerade 40 Kilometer weit. Tesla verspricht für sein Model 3 eine Reichweite von 345 Kilometern.
Quelle: ntv.de, kpi