Regenbogenbinde bei beiden Teams DFB-Elf geht mit England auf die Knie

Ein gutes Zeichen

Ein gutes Zeichen

(Foto: imago images/GEPA pictures)

Die Fußball-Nationalmannschaften Englands und Deutschlands werden vor Anpfiff des EM-Achtelfinals gemeinsam Zeichen der Solidarität senden. Die DFB-Elf geht dafür erstmals auf die Knie, während Harry Kane als Kapitän der Three Lions auch mit dem Regenbogen am Arm aufläuft.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird bei der Europameisterschaft ein Zeichen gegen Rassismus setzen und vor dem Anpfiff des Achtelfinals wie Gegner England kollektiv in die Knie gehen. Das kündigte Kapitän Manuel Neuer bei der Pressekonferenz in London an. Man wolle sich bei der Partie am Dienstagabend (18 Uhr/ARD, Magenta TV und im Liveticker bei ntv.de) im Wembley-Stadion mit den Engländern, die diese Geste bei allen Spielen zeigten, "solidarisieren", sagte der Torwart des FC Bayern München.

"Wir stehen für Toleranz. Es war für uns keine Frage. Wir ziehen da sofort mit", sagte Neuer. Im Gegenzug werde Englands Kapitän Harry Kane wie Neuer als Spielführer die Regenbogenbinde für Toleranz und Vielfalt am Arm tragen. "Die Engländer solidarisieren sich mit der Binde und wollen das auch zeigen", sagte Neuer, der darin "ein starkes Zeichen" sieht. Kane, der Torjäger der Three Lion,s wolle damit ein Zeichen zum Ende der "Pride Week" und für die LGBTQI+-Gemeinde in der ganzen Welt setzen, teilte die englische Nationalmannschaft mit.

Die Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, queere, Trans- und andere nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

Viele Mannschaften schließen sich Kniefall an

Joachim Löw begrüßte die Entscheidung für die symbolische Geste. "Ich finde es richtig, dass sich die Mannschaft für diese Werte starkmacht", sagte der Bundestrainer. Er habe schon mehrfach betont, dass es gut sei, dass die DFB-Elf für diese Werte einstehe.

Die UEFA hatte nach einer kurzen Prüfung das Tragen der Regenbogen-Binde erlaubt, anschließend aber den Antrag der Stadt München auf eine Illuminierung der Arena in diesen Farben abgelehnt. Dafür hatte der Kontinentalverband viel Kritik einstecken müssen. Die zwischenzeitlichen Ermittlungen gegen den DFB wegen der Regenbogenbinde hatte ntv öffentlich gemacht, die UEFA reagierte noch am selben Abend, dass sie darin kein politisches Zeichen sehe.

Die Knie-Geste hatten bei der EM schon mehrere Mannschaften demonstriert. Zuletzt gingen am Sonntagabend beim Spiel Belgiens gegen Portugal (1:0) alle Akteure vor dem Spiel in die Knie. Auch der deutsche Referee Felix Brych schloss sich an. Die Geste ist beim Weltmeister von 1966 und den Klubs der Premier League inzwischen obligatorisch.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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