Panorama

Verkehr 41 Stunden lahmgelegt Britische Klimaaktivisten müssen jahrelang in Haft

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Vor dem Gerichtsgebäude in Southend protestierten Mitstreiter gegen die Urteile der beiden Aktivisten.

Vor dem Gerichtsgebäude in Southend protestierten Mitstreiter gegen die Urteile der beiden Aktivisten.

(Foto: picture alliance / empics)

Mit einem spektakulären Protest fordern zwei britische Klimaaktivisten im Oktober 2022 ein Ende der Ölindustrie. Fast zwei Tage legen sie den Verkehr nahe London lahm. Dafür schickt ein Gericht die beiden Männer nun mehrere Jahre in Haft.

Zwei britische Aktivisten der Umweltschutzorganisation Just Stop Oil sind wegen der Blockade einer wichtigen Verkehrsachse nahe London zu Haftstrafen von bis zu drei Jahren verurteilt worden. Die beiden Aktivisten, die der "öffentlichen Belästigung" für schuldig befunden wurden, wurden von einem Gericht im englischen Southend zu drei beziehungsweise zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt.

Laut Just Stop Oil handelt es sich um "die härteste Verurteilung für eine friedliche Klimaaktion in Großbritannien". Richter Shane Collery sagte, die Aktivisten würden "für das Chaos bestraft, das Sie verursacht haben, und um andere davon abzuhalten, Sie zu kopieren". Er betonte, dass die Aktion Mitte Oktober "mehrere Zehntausend Menschen, einige davon erheblich" betroffen habe.

Der 40-jährige Morgan Trowland war bereits sechsmal wegen früherer Proteste verurteilt worden. Der 34-jährige Marcus Decker war zuvor einmal verurteilt worden.

Hunderttausende Autofahrer betroffen

Die beiden Männer waren am frühen Morgen des 17. Oktober auf einen der Türme der nach Königin Elizabeth II. benannten Brücke geklettert, die täglich von rund 160.000 Fahrzeugen befahren wird. Dort rollten sie ein Banner mit der Aufschrift "Just stop oil" aus. Der Verkehr im Osten Londons musste daraufhin laut Staatsanwaltschaft von 4 Uhr morgens bis zum nächsten Tag um 21 Uhr unterbrochen werden.

Seit Just Stop Oil im April 2022 mit seinen Aktionen begonnen hat, gab es nach Angaben der Organisation mehr als 2000 Festnahmen. 138 Aktivisten seien inhaftiert worden.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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