(Ge-) Fahren im Frühling Allergie und Kälteeinbruch
19.02.2007, 11:35 UhrAuch auf einen warmen Winter wie den momentanen folgt ein Frühling. Für Autofahrer ist der vergleichsweise unklare Wechsel der Jahreszeiten mit noch mehr Tücken verbunden als sonst: Kommt es zu späten Kälteeinbrüchen, fehlt es an Übung beim Fahren auf Glatteis. Auch in warmen Wintern entstehen Schlaglöcher. Und wann sollen die Sommerreifen die Winter-Ausführungen ersetzen? Hinzu kommen Gefahren, die oft unterschätzt werden - Allergien etwa.
Eigentlich ist es einfach: Wird es langsam wärmer, ist der Winter vorbei. Gerade der nun endende Winter hat aber bewiesen, dass dieser Wechsel nicht mehr so eindeutig zu definieren ist. Im Straßenverkehr hat das Risiken: "Die Autofahrer hatten in diesem Winter lange keine Gelegenheit, sich auf winterliche Straßenverhältnisse einzustellen", sagt Maximilian Maurer vom ADAC in München.
Die nur kurzen "richtigen" Winterphasen bedeuten, dass bei einem weiter möglichen Kälteeinbruch besondere Vorsicht wichtig ist -weil die Routine fehlt. Doch selbst wenn die Kälte ausbleibt, ist der Frühling keine Zeit zum beschwingten Gas geben. Plusgrade garantieren keine Eisfreiheit: "Auch wenn bereits allgemein Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes herrschen, kann es speziell auf Wald-Strecken oder auf Brücken durch Bodenfrost noch zu Glätte kommen", warnt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn.
Viele Autofahrer fragen sich, wann sie auf Sommerreifen umsteigen sollen. Experten wissen: nur nicht zu früh! "Winterreifen sind auch bei 8 oder 9 Grad Plus noch gut geeignet", sagt Sven Janssen vom Automobilclub von Deutschland (AvD) in Frankfurt/Main. Generell gelte weiter die Formel "von O bis O": Von Oktober bis Ostern bleiben sie drauf. Wer ganz sicher gehen will, kann auch bis Ende April warten.
Den Straßen dürfte der warme Winter gut getan haben: Vermutlich müssen weniger Schlaglöcher durch "Frostaufbrüche" verzeichnet werden als üblich. "Trotzdem gilt es im Frühjahr, aufmerksam zu fahren und auf entsprechende Schäden vorbereitet zu sein", sagt Janssen. Wer Schlaglöcher entdeckt, sollte die zuständige Stadt oder Gemeinde darauf hinweisen.
Tückisch können im Frühling auch Allergien werden. "Mittlerweile leidet jeder dritte Deutsche unter einer Allergie", sagt Rademacher. Gerade Pollenallergien sind auf der Straße nicht ungefährlich: Eine Niesattacke lässt den Fahrer leicht das Lenkrad "verreißen". Schon eine laufende Nase oder tränende Augen verringern die Aufmerksamkeit. Und Medikamente dagegen können zu Müdigkeit führen. Allergiker sollten immer Pollenfilter im Auto anbringen.
Autofahrer brauchen gerade zum Frühlingsstart einen klaren Kopf, weil sie die Straße dann nicht mehr weitgehend für sich alleine haben wie im Winter: Motor- und Fahrräder kommen wieder dazu, sagt Marion Steinbach von der Deutschen Verkehrswacht (DVW) in Bonn. Autofahrer müssen dann daran denken, dass die anderen Verkehrsteilnehmer noch nicht wieder so routiniert unterwegs sind. Rücksicht und genug Abstand bei Überholvorgängen erhöhen die Sicherheit. Das gilt nach einem ungewöhnlichen ebenso wie nach einem ganz gewöhnlichen Winter.
Quelle: ntv.de