Auto

Junge Kundschaft ohne Interesse Auch BMW verleiht jetzt Autos

Bei BMW in München kann man sich jetzt einen 1er mieten.

Bei BMW in München kann man sich jetzt einen 1er mieten.

Den Autoherstellern bleibt der Nachwuchs weg. Nun sollen Mietwagen-Programme junge Stadtbewohner wieder ans Steuer locken. Auch BMW verleiht nun seine Autos.

Vor allem junge Stadtbewohner verzichten immer häufiger auf ein eigenes Auto. Um die Abstinenzler als Kunden zu gewinnen, suchen die Hersteller neue Geschäftsmodelle. Nach Smart und Peugeot steigt daher nun auch BMW in das Geschäft mit Mietwagen ein – zunächst allerdings in kleinem Stil.

Ein Chip auf dem Führerschein gewährt bei dem Projekt "Car2Go" von Daimler den Zugang zum Fahrzeug.

Ein Chip auf dem Führerschein gewährt bei dem Projekt "Car2Go" von Daimler den Zugang zum Fahrzeug.

In der Münchner BMW Welt lassen sich ab sofort Autos aus fast der ganzen Modellpalette stundenweise leihen. Den kompakten BMW 1er etwa gibt es für 16 Euro, einen 5er für den Business-Termin für 23 Euro. Tagsüber zwischen 9 und 18 Uhr werden maximal vier Stunden berechnet, abends maximal zwei Stunden. Versicherung und Reinigung sind im Preis inbegriffen, Kraftstoff zahlt der Entleiher. Neben der Buchung vor Ort können die Autos auch im Internet oder über eine Hotline bestellt werden. Die Abholung und Rückgabe erfolgt aber immer in der BMW Welt. Wird das Pilotprojekt von den Kunden angenommen, soll es auf weitere Standorte am Firmensitz München ausgeweitet werden.

Hintergrund ist vor allem das nachlassende Interesse der Jugend am Auto. Handy und Computer haben den eigenen Pkw als wichtigstes Statussymbol abgelöst. Laut Zulassungsstatistik liegt der Anteil der Unter-29-Jährigen an den Neuwagenkäufern nur noch bei sieben Prozent. Zur Jahrtausendwende waren es noch rund 17 Prozent.

Car2go ganz ohne Händler

Das Vorbild für den "BMW on Demand" genannten Versuch findet sich bei Peugeot. Zurzeit lassen die Franzosen ihr aus Frankreich bekanntes Mobilitätsprogramm "Mu" (sprich: Mü) in Berlin einem Deutschlandtest unterziehen. Bei mehreren Händlern der Marke lassen sich daher Autos nicht nur kaufen, sondern auch mieten. Abgerechnet wird wie beim Handy über ein Pre-Paid-Konto. Ein Kleinwagen kostet beispielsweise für 24 Stunden ab 50 Euro. Neben Pkw stehen auch die Fahrräder, Roller, Nutzfahrzeuge und Zubehör der Marke zur Wahl. Der Hersteller verspricht sich davon auch eine bessere Nutzung der Probefahrt-Flotte und einen intensiveren Kontakt zu möglichen Neu- und Gebrauchtwagenkunden.

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt Daimler in Ulm, Hamburg und dem texanischen Austin. Dort stehen im Rahmen des Projekts "Car2go" jeweils mehrere hundert Smart Fortwo verteilt im Stadtgebiet. Anders als bei BMW und Peugeot ist das Modell somit nicht an den Besuch eines Autohändlers gebunden. Registrierte Nutzer können sich jederzeit ein Fahrzeug leihen und an einem beliebigen Ort im Stadtgebiet wieder abstellen. Die Kosten belaufen sich auf 19 Cent pro Kilometer, außerdem wird eine einmalige Registrierungsgebühr von 19 Euro fällig. Der Hersteller wertet das Projekt bisher als Erfolg. Allein in Ulm seien seit dem Projektstart im März 2009 bereits 350.000 Fahrten durchgeführt worden.

Quelle: ntv.de, sp-x

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