Neue EU-Vorschriften Autos sollen sauberer werden
03.11.2006, 16:21 UhrNeue EU-Vorschriften sollen Autoabgase in Europa künftig sauberer machen. Das berichten die Zeitung "European Voice" und die WAZ-Mediengruppe unter Berufung auf die EU-Kommissare Stavros Dimas (Umwelt) und Günter Verheugen (Industrie). Mit verschiedenen Regelungen will die Kommission demnach sowohl den Ausstoß von Kohlendioxid als auch von Stickoxiden begrenzen.
Industriekommissar Verheugen will laut WAZ-Zeitungsgruppe den Einbau neuartiger Filteranlagen mit Harnstofftanks zur Abgasreinigung bei Dieselautos erzwingen. Pro Fahrzeug entstünden dabei Mehrkosten von 590 Euro, sagte Verheugen in einem Interview für die Samstagsausgaben. Widerstand erwarte er von Herstellern kleinerer Personenwagen mit Dieselmotor wie Fiat oder Peugeot, weil die Kosten dort stärker ins Gewicht fielen als bei teureren Autos.
Mit einer Euro-6-Norm will Verheugen demnach den Stickoxidausschuss von heute 250 auf 80 Milligramm pro gefahrenem Kilometer drücken. Dies solle vom Jahr 2014 an für alle Diesel-Neuwagen gelten. Der Kommissar wolle die Verabschiedung der bereits im Europa-Parlament verhandelten Euro-5-Norm, die eine drastische Senkung des Feinstaubs im Abgas bis zum Jahr 2009 verlangt, mit seinem Plan für die Euro-6-Norm verknüpfen.
Zuvor hatte Umweltkommissar Dimas im Interview mit der "European Voice" erklärt, die Zeit sei reif für bindende Vorschriften zum Kohlendioxid-Ausstoß von Autos. Dann gäbe es Strafen für Hersteller, die sich nicht an die bisher freiwilligen Zielwerte halten. Diese liegen bei 140 Milligramm Kohlendioxid pro gefahrenem Kilometer bis 2008 und 120 Milligramm pro Kilometer bis 2012.
"Die jüngsten Kommissionszahlen zeigen einen Durchschnitt von 161 Milligramm für Neuwagen im Jahr 2004", sagte Dimas. Es sehe nicht so aus, als ob die Hersteller die Vorgaben fristgerecht erreichen würden. Laut einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung der europäischen Umwelt- und Verkehrsorganisation Transport & Environment (T&E) haben bisher nur Fiat, Citron und Renault die freiwillig vereinbarten Ziele zur Luftreinhaltung erreicht.
Quelle: ntv.de