BMW und Fiat kooperieren Baby-Alfa auf Mini-Basis
08.07.2008, 18:25 UhrAuf der Suche nach Sparmöglichkeiten prüft BMW eine Zusammenarbeit mit dem italienischen Autobauer Fiat. Für die Marken Mini und Alfa Romeo würden Kooperationsmöglichkeiten bei Plattformen und Komponenten ausgelotet, teilten beide Unternehmen nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit. Über Details der Zusammenarbeit sei Stillschweigen vereinbart worden. Bis Jahresende sollen Ergebnisse der Gespräche vorliegen.
Wie aus Kreisen verlautete, wird eine Kooperation erst für die nächste Generation des Mini erwogen, die Anfang des nächsten Jahrzehnts auf den Markt kommen soll. Die zweite Auflage des zu BMW gehörenden Kleinwagens ist im Herbst 2006 an den Start gegangen. Seit 2004 gibt es das Mini Cabrio, und im November 2007 wurde die Kombi-Version Clubman präsentiert. Der Produktzyklus eines Autos dauert üblicherweise sieben Jahre; dann kommt das Nachfolgermodell auf den Markt.
Die Kooperation zwischen BMW und Fiat könnte den Kreisen zufolge auch den neuen Baby-Alfa einbeziehen, mit dem die Italiener ihre hauptsächlich aus Mittelklasse-Wagen bestehende Modellpalette nach unten erweitern wollen. Eine Kooperation bei Motoren sei unwahrscheinlich, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Fiat-Chef Sergio Marchionne verriet Journalisten am Rande einer Testfahrt im italienischen Balocco, an der Allianz sei schon geraume Zeit gearbeitet worden. "Es ist etwas einfaches", sagte er, ohne Details zu nennen.
BMW auf Sparkurs
Zudem sprach Marchionne von einem "großen Meilenstein" für Fiat. Klares Ziel sei, "die Wettbewerbsposition beider Unternehmen zu verbessern". Auch der für die Konzernentwicklung zuständige BMW-Vorstand Friedrich Eichiner verwies auf Größeneffekte und Kostensenkungen; ohne diese zu beziffern. Auf dem Weg zu höheren Renditen wollen die Münchner bis 2012 insgesamt sechs Milliarden Euro sparen - durch Stellenabbau, günstigere Zulieferungen und auch Kooperationen.
BMW arbeitet bereits mit dem französischen Autokonzern Peugeot Citroen beim Bau von Motoren zusammen, die im Mini, im BMW 1er und dem Peugeot 207 zum Einsatz kommen. Mit Daimler kooperieren die Münchner bei Hybrid-Antrieben für Luxuslimousinen, etwa den neuen 7er. In einem Dreierbündnis mit General Motors werden solche kombinierten Verbrennungs- und Elektromotoren für eine breitere Modellpalette entwickelt. Seit einiger Zeit lotet BMW zudem weitere Kooperationsmöglichkeiten mit Mercedes aus.
Quelle: ntv.de