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Und du bist raus! Deutsche Autobauer sind Entwicklungstreiber

Sicherheitssysteme sind nur ein Punkt in der Entwicklung. Überlebenswichtig sind die zukünftigen Antriebskonzepte.

Sicherheitssysteme sind nur ein Punkt in der Entwicklung. Überlebenswichtig sind die zukünftigen Antriebskonzepte.

Wer die innovativsten Fahrzeugkonzepte sucht, wird am ehesten bei deutschen Herstellern fündig. Das belegt eine Studie zum Erfindungsreichtum in der Branche. Über kurz oder lang droht die Konkurrenz den Anschluss zu verlieren.

Laut einer Studie teilt sich die Welt der Autobauer immer deutlicher in finanziell potente Innovationstreiber und eine große Gruppe voller Nachahmer. Das schreiben die Autoexperten von der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach in einer Untersuchung unter den 18 globalen Autoherstellern. Zu den Entwicklungsriesen zählen demnach vor allem die deutschen Hersteller Volkswagen, Daimler und BMW. Das Trio lässt zusammen mit dem Toyota-Konzern aus Japan die Konkurrenz auf dem wichtigen Feld neuer Erfindungen immer älter aussehen.

Allein im vergangenen Jahr sorgten die vier Großkonzerne für zwei Drittel (68 Prozent) aller Erfindungen in der Branche, die als echte Weltneuheit gelten. Das ist ein großer Sprung; 2010 lag ihr Anteil noch bei 50 Prozent. Studienleiter Stefan Bratzel sieht mit der Entwicklung eine Zweiklasseninnovationsgesellschaft heranreifen, die für die Zukunft der Hersteller noch nie so risikoreich gewesen sei. Denn die Fragen nach der Mobilität von Morgen - etwa die nach Alternativen zum Verbrennungsmotor - forderten mehr Erfindungsgeist und finanziellen Aufwand denn je.

Wer nicht mitkommt, bleibt auf der Strecke

Die Gefahr dabei liegt darin, "dass noch nicht klar ist, welcher Technologiepfad sich am Ende durchsetzen wird." Nur finanzstarke Hersteller haben den Atem, den Weg über eine hohe technologische Breite zu gehen. "Andere können nicht mithalten und müssen ihre Ressourcen auf wenige Innovationsfelder konzentrieren", heißt es in der Studie. Wer es sich nicht leisten könne, auf allen wichtigen Zukunftsfeldern auf der Höhe der Zeit mitzumischen, drohe den Anschluss zu verpassen und sich eine Zeitbombe ins Haus zu holen.

Die Studie ergab zudem, dass eine alte Grundregel immer weniger gilt. Waren früher vor allem die margenstarken Oberklassewagen der Innovationsträger, von dem die Neuerungen nach und nach auch in die günstigeren Segmente Einzug hielten, kehre sich dieses Prinzip jetzt um. Im vergangenen Jahr waren der VW Golf, die Mercedes A-Klasse und der Audi A3 die innovativsten Modelle, die auf den Markt kamen - alles Kompaktwagen.

Quelle: ntv.de, dpa

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