DaimlerChryler Erste Brennstoffzellen-Flotte
07.10.2002, 18:46 UhrDie weltweit erste Flotte mit Brennstoffzellen-Autos geht in den Praxistest. DaimlerChrysler wird nach eigenen Angaben im kommenden Jahr in 30 Bussen und 60 Pkw der Mercedes-Benz-A-Klasse den schadstofffreien und sehr leisen Brennstoffzellen-Antrieb testen.
Bald Serienreife
"Wir sind aus dem reinen Versuchsstadium raus - die Fahrzeuge haben Seriencharakter", sagte Vorstandsmitglied Jürgen Hubbert am Montag in Stuttgart. Mit einer größeren Stückzahl sei aber erst ab etwa 2010 zu rechnen. Laut Hubbert müssten vor allem noch Probleme mit dem Gewicht, der Zuverlässigkeit sowie der Preis geklärt werden. In Deutschland beteiligen sich die Städte Stuttgart und Hamburg an dem Versuch mit Brennstoffzellen-Bussen.
Das in der Konzernzentrale von DaimlerChrysler vorgestellte A-Klasse-Versuchsfahrzeug mit der Seriennummer 01 sei "unbezahlbar", sagte Hubbert. Bis 2004 will der Konzern insgesamt etwa eine Milliarde Euro in die neue Technologie investieren. Man wolle für die Zukunft einen Preis anstreben, der in der Größenordnung einer heutige A-Klasse liege. "Denn der Kunde ist nicht bereit, mehr zu zahlen als für ein konventionelles Fahrzeug", meinte Hubbert. "Mit dieser Technologie haben wir die Chance, Mobilität und Umweltverträglichkeit zusammenzubringen und damit einen Beitrag für unserer Gesellschaft zu leisten".
Globale Schlüsseltechnologie
Auch wenn DaimlerChrysler die Führungsrolle bei der neuen Technologie beansprucht, wünschte sich Hubbert nachdrücklich eine engere Zusammenarbeit der Autohersteller bei der Weiterentwicklung der grundsätzlichen Schlüsseltechnologien. Dringend geklärt werde müsste im Zusammenspiel der Elektrizitäts- und Erdölwirtschaft auch eine weltweite Energiestrategie.
Mercedes-Benz liefert ab 2003 jeweils drei wasserstoffgetriebene Citaro-Busse an die Verkehrsbetriebe in Amsterdam, Barcelona, Hamburg, London, Luxemburg, Madrid, Porto, Rejkjavik, Stockholm und Stuttgart. Die 60 Pkw werden von Kunden in Europa, USA, Japan und Singapur in der Praxis erprobt.
Die Autos sind von den heutigen A-Klasse-Modellen äußerlich nicht zu unterscheiden, leisten 65 Kilowatt (88 PS) und fahren 140 Stundenkilometer Spitze. Ihr Elektromotor beschleunigt das Auto in 16 Sekunden von null auf 100 km/h und hat einen Aktionsradius von 150 Kilometern. Die Brennstoffzelle fungiert als elektrochemischer Energiewandler, der an Bord der Fahrzeuge aus Wasserstoff Energie für den Elektromotor erzeugt.
Quelle: ntv.de