Mehr PS und neue Automatik Ford Kuga bringt mehr Leistung
21.07.2010, 13:44 Uhr
In der Titanium-Ausstattung des Ford Kuga sind die Leichtmetallfelgen inklusive.
(Foto: Ford)
Neben dem VW Tiguan und dem Toyota RAV4 kann sich der Ford Kuga gut behaupten. Und auch die die überarbeitete Version überzeugt - nicht nur wegen der 163 Pferdestärken.
Über eine erweiterte Motorenauswahl können sich Kunden freuen, die in der Vergangenheit mit einem Ford Kuga geliebäugelt haben. Der bekannte Zweiliter-Diesel ist nun mit 23 PS Mehrleistung ausgestattet, so dass 163 muntere Pferdchen das Kölner Crossover-Modell antreiben. Neu ist auch die Kombinationsmöglichkeit mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe Powershift, das zunächst nur im Galaxy und S-Max angeboten wurde.
Seit seiner Markteinführung im Jahr 2008 ergänzt der Kuga das europäische Modellprogramm von Ford und hat eine erstaunliche Attraktivität entwickelt. In dem bereits von zahlreichen Importmodellen (Toyota RAV4, Nissan Qashqai) und deutscher Konkurrenz (VW Tiguan) übervölkerten Segment konnte sich der Kuga gut behaupten. In diesem Januar rollte bereits das 100.000ste Exemplar im Ford Werk Saarlouis vom Band. Im ersten Halbjahr 2010 wurden in Deutschland mehr als 6500 Kuga neu zugelassen, offenbar trifft die Kombination aus attraktivem SUV-Design und Pkw-ähnlichem Fahrvergnügen den Geschmack vieler Kunden.
Der Ford Kuga 2.0 TDCi mit 163 PS ist ausschließlich mit Allradantrieb erhältlich, während die 140-PS-Version bekanntermaßen auch als Fronttriebler läuft. Der stärkere Motor verfügt über eine modernere Common-Rail-Einspritzung, die nun mit 2000 statt 1650 bar arbeitet. Neu sind auch die so genannten Magnetventil-Injektoren, die mittels acht statt bisher sechs Düsen den Kraftstoff zerstäuben. Obwohl der Turbolader etwas kleiner dimensioniert wurde – angeblich bringt das Vorteile durch geringere Reibung –, zieht der Kuga kräftig durch. Der Lader baut so zügig Druck auf, dass schon bei 1250 Umdrehungen je Minute 250 Newtonmeter (Nm) Drehmoment zur Verfügung stehen. Das Maximum der Durchzugskraft wird zwischen 2000 bis 3250 Touren mit 340 Nm erreicht. Im Gegensatz zum 200 PS starken Fünfzylinder-Benzinmotor erfüllt der Diesel die Euro-5-Norm.
Suche nach den Schaltwippen

Auch ohne optischen Schnickschnack kann eine Cockpitgestaltung ihren Charme entfalten.
(Foto: Textfabrik/Busse)
So dynamisch der Kuga Reisegeschwindigkeit erreicht, so schnell wünscht man sich noch eine weitere Schaltstufe, die das Drehzahlniveau mindert. Ab 3000 Touren wird es nämlich etwas laut. Dem sanft schaltenden Doppelkupplungsgetriebe kann man auch manuell auf die Sprünge helfen, doch ist dies lediglich über den Ganghebel möglich, auf Schaltwippen an der Lenksäule, wie es inzwischen bei vielen automatischen Getrieben üblich ist, wurde verzichtet. Das wäre nicht weiter dramatisch, müsste man sich fürs Handschalten nicht noch eine neue Logik einprägen: Wird beim Kuga der Hebel nach vorn gedrückt, schaltet man nicht aufwärts, sondern herunter. Zum Anfahren bzw. Beschleunigen wird also der Hebel nach hinten gedrückt. Verwirrend? Man kann ja immer noch im D-Modus bleiben.
Bei dem inzwischen recht umfangreichen Angebot an Doppelkupplungsgetrieben hat man sich an eine Eigenschaft dieser Schaltboxen eigentlich schon gewöhnt: Sie arbeiten sehr effizient und können im Verbrauchstest nach EU-Norm oft sogar die Werte der von Hand geschalteten Versionen unterbieten. Bei Ford ist dies (noch) nicht der Fall. Im direkten Vergleich der 163-PS-Kugas schneidet das Powershift-Getriebe mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,8 Liter je 100 Kilometer zwar nicht schlecht ab, jedoch sind das 0,8 Liter mehr als beim Handschalter. Positiv zu werten ist, dass der Wert exakt dem entspricht, den auch die 140-PS-Dieselversion konsumiert. Damit befindet sich der Kuga in vornehmer Gesellschaft: Ein Mercedes GLK 220 CDI 4Matic 7G-Tronic benötigt 6,7 Liter nach Norm und ein Audi Q5 2.0 TDI quattro S tronic ebenfalls 6,8 Liter.
Die Höchstgeschwindigkeit der Powershift-Version ist mit 192 km/h zwar nur minimal niedriger als bei der ebenfalls sechsstufigen Schaltversion. Beim Tempo-100-Sprint braucht die Powershift-Version mit 9,9 Sekunden aber schon drei Zehntel mehr als der Handschalter.
Stärke liegt im Cruisen

Mit seinem permanenten Allradantrieb behauptet sich der Kuga abseits befestigter Wege recht gut.
(Foto: Textfabrik/Busse)
Das Fahrwerk des Kuga ist mit seiner straff, aber nicht zu hart ausgelegten Abstimmung ein gelungener Kompromiss. Wenn es mal flott durch die Kurven geht, neigt sich der 1,68 Meter hohe Aufbau nur minimal. Da ist es hinnehmbar, dass auch die von Ford aus „Sportsitze“ ausgegebenen Polster nicht eben viel Seitenhalt bieten. Aber der Kuga ist ja auch kein Sprinter, seine große Stärke liegt im entspannten Cruisen. Je nach Ausstattung macht man es sich dabei auf Lederpolstern bequem und stützt als Fahrer den Arm auf einem konkav geformten Kissen auf der Türinnenverkleidung ab – ein Detail, das es so bei anderen Herstellern nicht gibt. Das Platzangebot vorn ist nicht üppig, aber ausreichend, auch im Fond sitzt man bequem. Zwar ist die zweigeteilte Heckklappe ein nützliches und praktisches Ausstattungsmerkmal, jedoch wäre den Nutzern mit mehr als den zur Verfügung stehenden 410 Litern Kofferraum wohl mehr gedient. Durch Umlegen der Rückbank lassen sich bis zu 1405 Liter Stauraum generieren.
Den Kuga 2.0 TDCi mit 163 PS gibt es in der Grundversion Trend mit Sechsgang-Handschaltung für 30.000 Euro. Front-, Kopf und Seiten-Airbags, ESP, Nebelscheinwerfer, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber rundum, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung und eine Klimaanlage sind dabei ab Werk vorhanden. Für ein CD-Radio werden 805 Euro Aufpreis, für das Navigationssystem 1740 Euro berechnet. Bei der höchsten Ausstattungslinie Titanium stehen zusätzlich Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik, Stoff-/Lederpolsterung, Licht- und Regensensor sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder zu buche. Die Titanium-Ausstattung kostet in jeder Motorisierung jeweils 2000 Euro Aufpreis, das ist ebenso viel, wie für die Powershift-Automatik zu zahlen ist.
Quelle: ntv.de