Wegfahrsperre aushebeln Hacker attackieren Autos
17.02.2005, 11:14 UhrNach Computern und Handys drohen nun offenbar auch für weitere Systeme Gefahren: Die millionenfach in Autoschlüsseln verwendeten Chips lassen sich mit nur wenigen Mitteln knacken, berichtet die Computerzeitschrift PC Professionell unter Berufung auf amerikanische Studien.
Forscher der John-Hopkins-Universität konnten nachweisen, dass die gegen unbefugtes Wegfahren genutzten Chips nicht sicher sind. Der 40 Bit lange Schlüssel lässt sich leicht auslesen. In den Autoschlüsseln ist ein Chip auf RFID-Basis (Radio Frequency Identification = Funk-Erkennung) eingebaut. Er sorgt unter anderem dafür, dass der Wagen aufgeschlossen oder verriegelt wird. In den USA ist auch das Bezahlen an Tankstellen damit möglich. Voraussetzung ist ein RFID-Sensor im Zapfhahn, der Rechnungsdaten auswertet und an die Kasse übermittelt.
Doch genau dieses System lasse sich mit handelsüblichen und günstigen elektronischen Geräten überlisten, so die Experten. Die Daten von 16 Autoschlüsseln reichten aus, um den Code innerhalb einer Viertelstunde zu knacken. Generell wachsen die Gefahren weiter, warnt unterdessen auch Branchenprimus IBM. Immer mehr Autos werden mit Funkschnitt- stellen für Navigation und Telekommunikation ausgerüstet -eine Spielwiese für Hacker. Durchschnittlich 20 Prozessoren und etwa 60 MB Software, die in aktuellen Wagen eingebaut sind, machen Autos eben auch für Attacken anfällig.
So soll in Deutschland beispielsweise bei Audi ein Sicherheitsproblem bei der Entwicklung des GPS-Systems für die Navigation entdeckt worden sein. Daraufhin wurde das ganze System laut PC Professionell noch einmal neu aufgesetzt - diesmal mit Virenschutz.
Quelle: ntv.de