IAA

Marktreife Familienwagen auf der IAA Auf diese Autos kommt es an

Den 2007 gestarteten i30 zeigt Hyundai auf der IAA in zweiter Generation. Das Auto wurde für den europäischen Markt entwickelt.

Den 2007 gestarteten i30 zeigt Hyundai auf der IAA in zweiter Generation. Das Auto wurde für den europäischen Markt entwickelt.

Für die Show schieben sie Studien und Sportwagen auf die Bühne. Doch ihr Geschäft machen Autobauer mit Fahrzeugen für dich und mich. Viele IAA-Neuheiten rollen deshalb in den nächsten Wochen zu den Händlern – vor allem Kleinwagen und Familienautos.

Visionen kann man schlecht verkaufen – Kleinwagen schon eher. Zwar stehen Showcars, Designstudien und Supersportwagen auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt hoch im Kurs – doch oft erst einmal nur zur Schau im Glitzerlicht: Seht her, was wir können! Das Geld aber wird woanders verdient. Und deshalb lassen es sich die Hersteller nicht nehmen, das große Branchentreffen als ebenso große Marketingplattform zu nutzen. Kein Zufall also, dass zwischen all den zukunftsweisenden Elektro-Vehikeln und kraftstrotzenden Boliden viele Brot-und-Butter-Autos stehen, die demnächst zu den Händlern kommen.

Kleinwagen ganz groß

"Schließlich müssen die Hersteller ja von irgendetwas leben und wir alle mit irgendetwas fahren, bis die in Frankfurt gezeigte Autozukunft irgendwann einmal beginnt", sagt Analyst Nick Margetts von Jato Dynamics. Dass Kleinwagen in Frankfurt groß herauskommen, belegt besonders eindrucksvoll der VW Up. Das neue Einstiegsmodell des Marktführers startet mit einer Familie neuer Dreizylinder-Benziner im Dezember und kostet in der Basisversion 9 850 Euro. So kündigte es Markenchef Martin Winterkorn an.

Der Fiat Panda steht derzeit noch auf der IAA, im Frühjahr 2012 für voraussichtlich unter 10.000 Euro dann beim Händler.

Der Fiat Panda steht derzeit noch auf der IAA, im Frühjahr 2012 für voraussichtlich unter 10.000 Euro dann beim Händler.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Up ist aber nicht der einzige seiner Art in den Messehallen. In der gleichen Klasse fährt der Fiat Panda, der mittlerweile bereits in die dritte Generation geht. "Das Auto ist erwachsen geworden", sagten die Italiener und meinen sein Wachstum auf 3,65 Meter Länge. Kurz nach dem Jahreswechsel steht er bei den Händlern zur Probefahrt bereit. Wen er zum Kauf überzeugt, dürfte ebenfalls unter 10 000 Euro zahlen müssen. Aus Fernost stehen auf der IAA erstmals die dreitürige Version des Kia Rio sowie der neuen Toyota Yaris. Auch sie stehen schon and der Startlinie für das Verkaufsrennen.

Kompaktklasse soll Familien ansprechen

Viel Neues gibt es ein Segment darüber auch in der Kompaktklasse: Hyundai fährt als VW Golf-Konkurrent die zweite Generation des in Europa für Europa entwickelten i30 auf, und Honda rollt die mittlerweile schon neunte Generation des Civic ins Rampenlicht. "Damit beginnt für uns eine neue Ära", sagt Firmenchef Takanobu Ito. Zwar startet der japanische Kompakte nur mit leichten Designretuschen und optimierten Motoren von 74 kW/100 PS bis 110 kW/150 PS. Doch gilt der Civic als Träger einer bald kommenden, völlig neuen Motorengeneration: "Wir entwickeln mit Hochdruck neue Benziner und Diesel, die im Civic ihre Premiere feiern werden", verspricht Ito.

Ford zeigt den Focus ST erstmals als Kombi.

Ford zeigt den Focus ST erstmals als Kombi.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auch die deutschen Golf-Gegner legen auf der IAA noch einmal nach und rücken dem Klassenprimus mit Lust, Leidenschaft und Leistung auf die Pelle: So enthüllt Ford den Focus als Sportmodell ST, das es mit seinem 184 kW/250 PS starken Vierzylinder im Frühjahr erstmals auch als Kombi geben wird. Und bei Opel bekommt der Astra mit dem dreitürigen GTC in diesen Tagen mehr Pep. Von oben drängt zudem BMW zunehmend in die Golf-Klasse. Die Münchener beginnen pünktlich zur Publikumspremiere auf der IAA mit dem Verkauf der zweiten Generation des 1ers - zu Preisen ab 23.850 Euro.

Auswahl an Großraumlimousinen eher bescheiden

Ein Segment allerdings ist ein wenig ins Hintertreffen geraten: das der Vans. Wurden sie in der Vergangenheit als die Lösung schlechthin für Familienväter gefeiert, ist die Auswahl an neuen Großraumlimousinen in Frankfurt diesmal eher bescheiden. Immerhin halten der Opel Zafira Tourer und die zweite Generation der B-Klasse die Stellung. Beide werden ebenfalls schon in den nächsten Wochen in den Verkaufsräumen zwischengeparkt. Und sie zeugen vom Augenmaß der Kaufleute: Obwohl sie größer sind und besser ausgestattet werden und modernere Motoren haben als ihre Vorgänger, ändert sich am Basispreis nichts. Die B-Klasse gibt es nach wie vor ab 26.001 Euro, der Zafira steht ab 22.950 Euro in der Liste.

Einer der wenigen Vans auf der IAA: Der Opel Zafira Tourer geht bald besser ausgestattet und mit moderneren Motoren zum Preis des Vorgängers in den Handel.

Einer der wenigen Vans auf der IAA: Der Opel Zafira Tourer geht bald besser ausgestattet und mit moderneren Motoren zum Preis des Vorgängers in den Handel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie sehr die Autohersteller allen Visionen ihr Bodenhaftung wahren, sieht man auf der IAA übrigens spätestens mit dem Beginn der Publikumstage: Kaum sind Journalisten und Fachbesucher abgereist, werden viele Stände noch einmal umgebaut. Dann rücken Designstudien und Ökoautos plötzlich etwas in den Hintergrund, auf den Showbühnen drehen sich die Serienneuheiten, und jeder Quadratmeter Standfläche wird genutzt. Die Pressesprecherin einer Importmarke sagt: "Dann sieht es hier aus wie auf einem großen Parkplatz."

Quelle: ntv.de, dpa

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