"Es gibt noch viel zu lernen" Karmann und EWE mit Elektroauto
10.11.2009, 14:15 Uhr
(Foto: AP)
Der angeschlagene Osnabrücker Autozulieferer Karmann und der Oldenburger Energiekonzern EWE stellen offiziell das gemeinsam entwickelte Elektroauto "E3".
"Das Fahrzeug ist sehr viel leiser als eines mit Verbrennungsmotor", sagte der Projektmanager von Karmann, Stefan Schirmbeck, in Bremen, wo ein Prototyp für eine Probefahrt bereit stand. Der "E3" soll Strecken von rund 170 Kilometern zurücklegen können und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde erreichen. Der Wagen ist mit einer Leistung von 37 kW/50 PS bis 58 kW/79 PS ausgestattet und wiegt rund 1500 Kilogramm.

Das Elektroauto an seiner Tankstelle.
(Foto: AP)
EWE will mit dem "E3" vor allem Fragen des Stromnetzes erforschen. "Es gibt noch viel zu lernen", sagte der Leiter der Forschung und Entwicklung, Jörg Hermsmeier. Karmann hofft dagegen, ein neues Geschäftsfeld erschließen zu können. In den nächsten zwei Jahren müssten Grundsatzfragen geklärt werden, sagte Sprecher Christian Eick. "Es reicht nicht, ein bestehendes Auto zu nehmen und den Motor einfach durch eine Batterie zu ersetzen. Insgesamt sollen sechs bis acht Prototypen hergestellt werden. 2012 soll die Serienproduktion beginnen.
Der traditionsreiche Autozulieferer Karmann aus Osnabrück musste in diesem Jahr Insolvenz anmelden. Noch vor wenigen Jahren war das 1901 gegründete Unternehmen der größte Cabrio-Hersteller Europas. Autolegenden wie die Cabrio-Versionen vom VW Käfer oder VW Golf liefen in Osnabrück vom Band. Die erst vor kurzem gegründete Tochter "Karmann E-Mobil GmbH" könnte die Zukunft sichern: Neben dem Bau des "E3" forschen die Ingenieure auch an einem Elektrokleintransporter, der 2011 in Berlin getestet werden soll.
Quelle: ntv.de, dpa