Auto

Im Ausland geblitzt Knöllchen kommt in die Heimat

Deutsche Autofahrer, die im europäischen Ausland Strafzettel für Temposünden und Falschparken erhalten, kommen nicht mehr ungeschoren davon. Vom kommenden Jahr an sollen Bußgelder ab 70 Euro in der Heimat eingetrieben werden können. Das Bundesjustizministerium arbeitet an einem entsprechenden Regierungsentwurf zur Umsetzung von EU-Vorgaben. Der Kabinettsbeschluss sei für Herbst geplant. sagte ein Ministeriumssprecher der "Bild am Sonntag".

Der ADAC rechnet damit, dass die Neuerung ab kommendem Jahr gilt und sogar Bußgelder der Jahre 2006 und 2007 rückwirkend eingefordert würden. Sprecher Maximilian Maurer sagte dem Blatt: "Ab 2008 werden deutsche Autofahrer, die im europäischen Ausland ein Knöllchen wegen Falschparkens, Geschwindigkeitsübertretung oder anderen Verkehrsdelikten kassiert haben, nachträglich in Deutschland zur Kasse gebeten."

Bisher konnten Autofahrer im Ausland verhängte Strafzettel faktisch ignorieren, falls sie nicht sofort vor Ort bezahlen mussten. Nach EU-Plänen werden nun aber Bußgelder ab 70 Euro in allen Mitgliedsländern gegenseitig anerkannt und dann im Heimatland eingetrieben. Der entsprechende Rahmenbeschluss der Europäischen Union ist bereits in Kraft. Die Umsetzung verlief in den meisten Ländern allerdings schleppend, da nationale Gesetze teilweise angepasst werden müssen.

Die Strafhöhen sind in den EU-Ländern sehr unterschiedlich. Während in vielen osteuropäischen EU-Ländern Rasen noch mit deutlich unter 50 Euro bestraft wird, werden in westlichen Ländern schon mal mindestens 150 Euro fällig. Auch Falschparken ist in vielen anderen Ländern weitaus teurer als in Deutschland.

Quelle: ntv.de

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