Huracán kommt als Wirbelwind Lamborghinis Orkan soll Gallardo wegblasen
20.12.2013, 15:22 Uhr
Aus 5,2 Liter Hubraum schöpft der Huracán 610 PS.
Mit einem Orkan will Lamborghini die Erinnerung an den Gallardo wegblasen. Schließlich muss sich der Nachfolger Huracán gegen das bis dato meistverkaufte Auto der Sportwagenschmiede behaupten.
Der Nachfolger des Lamborghini Gallardo soll den Namen Huracán tragen. Wie bei den Italienern üblich stand für die Namensfindung ein Kampfstier Pate. Das Einstiegsmodell der brachial sportlichen VW-Tochter feiert auf dem Genfer Salon seine Premiere.
Optisch dicht am Gallardo
Optisch orientiert sich Huracán – was auf Deutsch nichts anderes als "Orkan" bedeutet - am Vorgänger und trägt auch weiterhin die typischen Mittelmotor-Züge: die kurze Front, eine keilförmige Karosserie und ein langes Heck mit Platz für den V10-Benziner. Der schöpft jetzt satte 610 PS - 50 PS mehr als der Vorgänger - aus 5,2 Litern Hubraum. Das maximale Drehmoment beträgt 560 Newtonmeter und liegt bei 6500 Umdrehungen an. Die Kraft wird über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf alle vier Räder übertragen.
So gerüstet stürmt der Zweisitzer in 3,2 Sekunden auf Tempo 100, 200 km/h sind nach 9,9 Sekunden erreicht. Bei 325 km/h ist Schluss mit dem Vortrieb. Als Verbrauch gibt der Hersteller 12,5 Liter je 100 Kilometer an. Der schwächere Vorgänger benötigte laut Datenblatt noch 2,2 Liter mehr. Die ersten Fahrzeuge sollen im Frühjahr 2014 für etwa 180.000 Euro an Kunden ausgeliefert werden.
Schweres Erbe für den Huracán
Der Huracán tritt ein schweres Erbe an. Der Gallardo war der mit Abstand meistgebaute Lamborghini aller Zeiten. Rund 14.000 Einheiten haben seit dem Start 2003 das Werk in Sant’Agata verlassen – das ist fast die Hälfte aller jemals gebauten Autos der Marke. Der Gallardo hatte nach der Übernahme durch den VW-Konzern im Jahr 1988 entscheidenden Anteil am Aufstieg der Nischen-Marke in den Club der großen Sportwagen-Manufakturen.
Mittlerweile muss sich Lamborghini im Konzernverbund gegenüber den anderen Sportwagenmarken profilieren. Technisch ist man eng mit Audi verbandelt, deren R8 mit dem Gallardo sehr eng verwandt ist. Auch der Nachfolger des Ingolstädter Mittelmotor-Renners wird wohl wieder ähnliche Technik erhalten, soll aber eine Preisklasse niedriger angeboten werden.
Größter Konkurrent ist Porsche
Die größte Konkurrenz kommt aber von Porsche, die in einer ähnlichen Preis- und Leistungsklasse unterwegs sind. Während die Stuttgarter aber eher den Gentleman-Sportler geben, setzen die Italiener auf extreme Schauwerte, brachiale Leistung und bedingungslose Exklusivität – etwa beim mehr als drei Millionen Euro teuren Veneo – einem 750 PS starken Supersportwagen im Kampfjet-Stil. Der konsequente Weg mag nicht jedem gefallen – vor allem wenn man an bildschöne und vollkommen unprollige Sportwagen wie den Miura aus den späten 60er-Jahren denkt. Während die alten Lamborghini-Modelle aber lässig montiert und nahezu unfahrbar waren, sind die neuen deutlich solider – und mittlerweile auch auf der Rennstrecke schnell und vor allem sicher.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x