Auto

Kinder gefährdet Mehr Unfälle, weniger Tote

Der junge Fahrer dieses Wagens hatte keine Chance.

Der junge Fahrer dieses Wagens hatte keine Chance.

(Foto: dpa)

Auf Deutschlands Straßen hat es im vergangenen Jahr so viele Unfälle gegeben wie seit 1999 nicht mehr - die Zahl der Getöteten war aber niedriger denn je. Bundesweit erfasste die Polizei 2,41 Millionen Unfälle und damit 4,2 Prozent mehr als 2009. Ums Leben kamen dabei 3648 Menschen. Das waren 504 Opfer oder zwölf Prozent weniger als im Jahr zuvor und der tiefste Wert seit Einführung der Statistik 1950. Ein Grund für die Entwicklung war das kalte und nasse Wetter, wie der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, sagte. Dann gebe es mehr Unfälle, da viele langsamer fahren, aber oft nur Blechschäden. Zudem gewinnen ausgeklügelte Sicherheitssysteme immer mehr an Bedeutung. Erstmals nach fünf Jahren starben 2010 im Verkehr allerdings wieder mehr Kinder unter 15 Jahren.

Die Zahl der Verkehrstoten innerhalb der gesamten Europäischen Union ist um elf Prozent gesunken. Der zuständige Kommissar Siim Kallas zeigte sich zufrieden, dass im vergangenen Jahr in fast allen EU-Ländern weniger Menschen durch Verkehrsunfälle starben. Allerdings seien hundert Verkehrstote auf den Straßen der EU pro Tag noch immer zu viel.

Bis zum Jahr 2020 soll die Zahl der Unfallopfer nach den Vorgaben der EU-Kommission um die Hälfte verringert werden. Dafür sollen etwa Straßen, die Sicherheit der Fahrzeuge sowie die Ausbildung der Fahrer verbessert werden. Geplant ist auch, die Verstöße im Ausland bald strenger zu verfolgen. "Ein ausländischer Fahrer begeht mit dreimal höherer Wahrscheinlichkeit einen Regelverstoß als ein einheimischer Fahrer", sagte Kallas. Viele hätten im Ausland offenbar das Gefühl, sich nicht an die Regeln halten zu müssen.

Das EU-Parlament stimmt  nun über eine Neuregelung ab, die eine EU-weite Strafverfolgung von Verkehrsdelikten erleichtern soll. Stimmen die Abgeordneten zu, müssen die Mitgliedsländer die Bestimmung noch absegnen. Dann werden nicht nur die vier Vergehen grenzüberschreitend verfolgt, die drei Viertel der Todesopfer im Straßenverkehr verursachen - Geschwindigkeitsüberschreitung, Trunkenheit am Steuer, Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes, Überfahren einer roten Ampel. Die EU-Länder wollen dann auch kooperieren, wenn Fahrer unter Drogeneinfluss stehen, keine Sicherheitshelme tragen, auf verbotenen Fahrstreifen unterwegs sind oder ihr Handy am Steuer benutzen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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