Auto

Facelift des Cee’d Neue Kleider für Kia

Kia hat dem Cee'd einen neuen Auftritt verpasst. Der Kühlergrill soll das neue Gesicht der Marke publik machen.

Kia hat dem Cee'd einen neuen Auftritt verpasst. Der Kühlergrill soll das neue Gesicht der Marke publik machen.

(Foto: Markus Mechnich)

Auf der IAA zeigt Kia ein neues Gesicht. Mit dem Cee’d wurde das Volumenmodell der Marke überarbeitet und: Er soll das neue Image der Marke transportieren.

Er ist gerade mal drei Jahre auf dem Markt. Aber bei Kia erhöht man die Schlagzahl und so wurde der Cee’d einer Generalüberholung unterzogen. Bis 2012 soll der Soul, der erst vergangenes Jahr vorgestellt wurde, das älteste Modell sein. Man will Kia moderner und jugendlicher positionieren. Damit soll sich die Marke auch besser von der Schwester Hyundai abheben.

Das was Kia der Öffentlichkeit zeigt ist tatsächlich weit mehr als ein normales Facelift. Neben einer neuen "DNA" des Designs kommt noch eine ganze Menge frische Technik in den Cee’d. Außen neu, innen aufgefrischt und neue Technik hat er auch an Bord.

Ganz Europäer

Am Heck hat Kia die LED-Optik eingeführt. Ansonsten gibt es nur leichte Veränderungen gegenüber dem Vorgänger.

Am Heck hat Kia die LED-Optik eingeführt. Ansonsten gibt es nur leichte Veränderungen gegenüber dem Vorgänger.

(Foto: Markus Mechnich)

Der Cee’d ist für Kia das wichtigste Modell der Palette. Er wurde in Europa designt, wird in der Slowakei gebaut und die Technik kommt aus dem Entwicklungszentrum in Rüsselsheim. Alleine schon die Platzierung ist eine Kampfansage. Im C-Segment, sprich in der Golf-Klasse, mit einem Auto anzutreten ist eine echte Herausforderung für jeden Autokonzern. Allerdings muss ein Hersteller wie Kia dort auch ein Fahrzeug anbieten. Das dies nicht einfach ist zeigt die Tatsache, das der Cee’d ausschließlich für Europa bestimmt ist. Die speziellen Bedürfnisse europäischer Kunden wurden das Fahrzeug auf anderen Kontinenten zu teuer machen.

Vor dem Facelift war der Cee’d ein braves und vor allem günstiges Auto. Er wollte frisch und sportlich sein, aber so ganz hat man ihm das Image nicht abnehmen wollen. Den neuen in die Billigheimer-Ecke zu stecken wird weitaus schwerer werden. Zwar ist der Preis weiterhin ein wichtiges Verkaufsargument, auch wenn bis auf das Basismodell das Auto 395 Euro teurer wird. Das machte den Koreaner schließlich erfolgreich. Aber Aussehen und Motorisierungen setzen neue Akzente. Chefdesigner Peter Schreyer soll der Marke ein eigenes Gesicht geben. Da macht der Cee’d zusammen mit dem parallel dazu vorgestellten Sorento den Anfang.

Neues Design auch im Innern

Die Bedürfnisse wachsen mit dem Alter. Nicht anders verhält es sich bei Kia und so hat der neue Cee’d ein gänzlich neues Gesicht bekommen. Aggressiver ist er geworden. Und er trägt das neue Gesicht der Marke im Kühlergrill. Sie soll den Auftakt bilden für eine einheitliche Formensprache für alle Kia-Modelle. Am Heck ist der Koreaner ebenfalls retuschiert worden. Lampen in LED-Optik bilden einen optisch hochwertigen Abschluss.

Auch im Innenraum hat man den Auftritt der Kompaktklasseautos retuschiert.

Auch im Innenraum hat man den Auftritt der Kompaktklasseautos retuschiert.

(Foto: Markus Mechnich)

Neben dem gefälligeren Auftritt hat  man auch im Innenraum reichlich umgestaltet. In der Mittelkonsole ist eine Einheit mit großem Drehknopf entstanden, das die Bedienung von Radio und anderen Features vereinfachen soll. Darunter findet sich eine gewohnte Bedieneinheit für die manuelle Klimaanlage. Seitlich dieser Konsole sind Verkleidungen in drei Farben erhältlich, die das Ganze einrahmen und aufwerten. Im Cockpit will Kia ebenfalls mehr Einheitlichkeit der Marke herstellen. Dazu wird künftig bei allen Modellen in drei runde Einheiten aufgeteilte Instrumententräger geben. Das wirkt deutlich aufgewertet gegenüber dem Vorgänger. Die Materialanmutung ist in Ordnung. Das Armaturenbrett besteht aus aufgeschäumten Kunststoff. In der Tür und in der Mittelkonsole finden sich aber auch noch Hartplastikapplikationen, die den guten Gesamteindruck etwas schmälern.

Neuer 1,6-Liter-Diesel

Der Innenraum glänzt ansonsten vor allem durch ein üppiges Platzangebot. Auf den vorderen Sitzen geht es geräumig zu und auch hinten findet sich ausreichend Raum für mindestens zwei Erwachsene. Im Kofferraum belegen auch nackte Zahlen die Geräumigkeit. Mit gleichgebliebenen 534 Litern Ladevolumen, bei umgeklappter Rückbank werden es 1664 Liter, kann er sogar den Platzhirsch Golf hinter sich lassen. Zudem hat sich Kia in Sachen Ablagen unter dem Kofferraumboden einiges einfallen lassen. Leider lassen sich die Rücksitze nicht ganz flach legen, was bei sperrigen Gütern etwas stören könnte.

Der Verbrauch der EcoDynamics-Version mit dem 1,6-Liter-Diesel wird mit 4,5 Litern auf 100 Kilometer angegeben.

Der Verbrauch der EcoDynamics-Version mit dem 1,6-Liter-Diesel wird mit 4,5 Litern auf 100 Kilometer angegeben.

(Foto: Markus Mechnich)

In Sachen Technik hat sich bei Kia einiges getan. Drei Benziner und zwei Diesel haben die Koreaner für den Cee’d im Angebot. Neu ist der 1.6-CRDi-Motor mit wahlweise 90 oder 115 PS. In der kleinere Version emittiert er mit seinen 90 PS nur 110 Gramm CO2 in die Umwelt. Wir hatten Gelegenheit den größeren 115 PS starken Selbstzünder zu fahren. Seine 255 Newtonmeter Drehmoment stellt bei Drehzahlen zwischen 1900 und 2750 zur Verfügung. Damit ist das Auto durchaus ordentlich motorisiert, wobei er unter 2000 Umdrehungen etwas träge wird. Beim Überholen ist es daher ratsam auch mit dem Diesel erst mal zurück zu schalten, damit der Antrieb auf Touren kommt.

Sechs Gänge und Start-Stop

Das lang übersetzte Sechsganggetriebe und eine neue Start-Stop-Automatik namens ISG (300 Euro) hilft bei Sparen. 119 Gramm CO2 produziert die stärkere Version des neuen Antriebs und schafft es auf eine Spitzengeschwindigkeit von 188 km/h. Der Verbrauch wird vom Hersteller mit kombinierten 4,5 Litern angegeben. Die Realität dürfte etwas darüber liegen. Erfreulich ist das Fahrwerk des Kompaktklasseautos, das stramm und so auf den europäischen Geschmack angestimmt ist. Dennoch findet die Dämpfung einen guten Kompromiss und schluckt auch grobe Unebenheiten klaglos weg.

Der Einstiegspreis liegt beim Cee’d bei 14.430 Euro für den Fünftürer mit 1,4-Liter-Benziner in der kleinsten Ausstattungsvariante. Bei den wohl gängigeren 1,6-Liter-Benzinern oder Diesel liegt der Basispreis bei 16.375 beziehungsweise 17.325 Euro. Der „Sporty Wagon“ genannte Kombi kostet 600 oder 800 Euro Aufpreis. Die Serienausstattung ist relativ umfangreich, aber Start-Stop kostet Aufpreis, ebenso wie ein Viergang-Automatik-Getriebe (1230 Euro) und eine Metallic-Lackierung (410 Euro). Der größte Diesel mit zwei Litern und 140 PS ist in der Basis mit 23.335 Euro das teuerste Modell.

Bis zu 15.000 Einheiten will Kia im kommenden Jahr vom Cee’d absetzen. Allerdings unter Berücksichtigung eines schrumpfenden Marktes. Das könnte klappen, denn unter Einsatz von 20.000 Euro Kaufpreis bekommt man bei Kia schon viel Auto fürs Geld. Die höheren Motorisierungen, die jenseits dieser Marke zu haben sind, werden eher seltener gekauft werden. Da schmilzt der Preisvorteil etwas dahin. Ansonsten leistet sich der Cee’d nur wenige Schwächen und bietet sogar bis zu sieben Jahre Garantie, was die Käufer auch nach dem Abwrackboom überzeugen könnte. Ab Mitte September wird der Neue bei den Händlern stehen.

Quelle: ntv.de

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