Solider Partner Neuer Diesel für Mazda 3
17.11.2010, 14:49 Uhr
Mehr Diesel für den Mazda 3: Mit dem neuen, kleineren Aggregat wollen die Japaner den Absatz der Selbstzünder steigern.
(Foto: DENIS MEUNIER)
Der Diesel im Kompaktwagen ist meist nur die Wahl der Vernunft und nichts für heiße Herzen. Da macht auch der renovierte Basis-Selbstzünder im Mazda3 keine Ausnahme.
Der 1,6-Liter-Basisdiesel im Mazda3 hat im Vergleich zum gleich großen Einstiegsbenziner bei der Kundenbeliebtheit das Nachsehen. Nur rund acht Prozent der Käufer geben dem Selbstzünder den Vorzug, dagegen entscheiden sich zwei Drittel für den 77 kW/105 PS starken Ottomotor. Immerhin liegt das bisher 80 kW/109 PS leistende Aggregat damit klar von den außerdem angebotenen 2,2-Liter-Dieseln mit 110 kW/150 PS oder 136 kW/185 PS. Doch nach umfangreichen Modifizierungen könnte sich der Abstand in der Käufergunst ein wenig reduzieren. Grund genug, ein Date mit dem frisch Renovierten zu vereinbaren.
Müsste der gerade überarbeitete 1,6-Liter-Basisdiesel aus dem Mazda3 ein Profil bei einer Partnervermittlungsagentur anlegen, könnte man wohl folgende Angaben lesen:
Alter: Best-Ager, aber dank guter Pflege fit und vorzeigbar
Sport: kein Couch-Potato, aber auch kein Hochleistungsathlet
Lebensmotto: Solide und umweltbewusst
Das Triebwerk ist ein alter Bekannter. Es wird von PSA (Peugeot/Citroen) geliefert, wo es im französischen Konzern vielfältig eingesetzt wird. Die Japaner haben ihm nun eine kleine Frischzellenkur spendiert, um es sparsamer und Euro 5 konform zu machen. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem ein neuer Turbolader mit variabler Schaufelgeometrie und leistungsfähigere Piezo-Injektoren sowie eine Gewichtsreduzierung. Das Aggregat hat eine kleine Leistungssteigerung um 5 kW/7 PS auf 85 kW/115 PS erhalten und entwickelt ein maximales Drehmoment von 270 Newtonmetern. Damit stemmt der Vierzylinder 40 Nm mehr an die Kurbelwelle als zuvor, die nun im Drehzahlband zwischen 1.750 und 2.500 Umdrehungen bereitstehen.
Keine Beschleunigungsorgien
Das macht sich bei Fahren positiv bemerkbar: Die bisherige Anfahrschwäche im unteren Drehzahlbereich ist weniger ausgeprägt. Natürlich eignet sich das Aggregat nicht für sportliche Ambitionen. 115 PS beschleunigen ein Fahrzeug, das 1.330 Kilogramm auf die Waage bringt, nur sachte. Der Spurt auf 100 km/h benötigt daher auch knappe 12 Sekunden.

Große Klappe: Der Mazda 3 bietet nicht überragende, aber ordentliche Platzverhältnisse.
(Foto: DENIS MEUNIER)
Und auch beim Thema Höchstgeschwindigkeit ist Realitätssinn angesagt. Hier weisen die technischen Daten einen Wert von 186 km/h aus. Ein unsensibler Gasfuß passt daher nicht zu seiner Grundeinstellung. Hektik ist ihm ein Gräuel und wird mit tiefem Gebrumm quittiert. Das fällt umso mehr auf, weil die Tonlage insgesamt leiser geworden ist.
Stopp-Start fehlt noch
Zu einer entspannten Fahrweise passt das neue, leichtgängige Sechsgang-Getriebe, das die bisherige Fünfstufen-Schaltung ablöst. Die ersten fünf Schaltstufen sind etwas kürzer übersetzt, der sechste Gang sorgt vor allen Dingen auf Autobahnen für Gelassenheit.
Mazda gibt den Durchschnittsverbrauch mit 4,4 Litern an. Damit konnten die Ingenieure den Durst um 0,1 Liter senken. Eine weitere Reduzierung scheitert aber am Fehlen einer Stopp-Start-Automatik. Immerhin liegen die CO2-Emissionen mit 117 g/km unter dem steuerlich begünstigten Grenzwert von 120 g/km. Im Alltagsbetrieb dürfen jedoch die 4,4 Liter nicht ganz zu erfahren sein. Bei zurückhaltendem Gasfuß zeigte der Bordcomputer während erster Testfahrten im südfranzösischen Hinterland 5,3 Liter an.
Kunden, die sich für den 1.6-Liter MZ-CD entscheiden, müssen nicht tiefer in die Tasche greifen als zuvor. Mit 20.390 Euro ist der Preis für die Prime-Line genannte Basisversion konstant geblieben. Eine Klimaanlage ist hier serienmäßig an Bord. Geblieben ist natürlich auch das schicke Aussehen des Mazda3, der seit 2009 in der zweiten Generation auf dem Markt ist. Die fünftürige Schräghecklimousine bietet zudem ordentliche Platzverhältnisse und ein ansprechendes Interieur-Ambiente. Und falls irgendwann beim Besitzer die Gleichung 1+1 nicht 2, sondern 3 ergeben sollte, nimmt der Kofferraum auch Windelpakete und Kinderwagen auf.
Quelle: ntv.de, sp-x