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Jeep Compass Neustart mit freundlichem Gesicht

Nach einer Pause von drei Jahren versucht Jeep mit dem Modell Compass einen Neustart in Deutschland.

Nach einer Pause von drei Jahren versucht Jeep mit dem Modell Compass einen Neustart in Deutschland.

(Foto: n-tv.de/Busse)

Viele Freunde hatte die erste Generation des Jeep Compass in Deutschland nicht. Das könnte sich jetzt ändern. Nach drei Jahren Abstinenz kehrt der Geländewagen zurück - weniger martialisch und edler ausgestattet.

Ein Original geht zurück auf "Los": Für sein Modell Compass schwenkt Jeep in Deutschland ab 4. Juni abermals die Startflagge. Drei Jahre lang gehörte er nicht zum hierzulande erhältlichen Modellangebot. Mit frischerer Optik und neuen Motoren versucht die amerikanische Geländewagenmarke noch eine weitere Premiere: Erstmals werden auch Varianten mit Zweirad-Antrieb zu haben sein.

Damit schlägt Jeep in Deutschland einen Kurs ein, auf dem bereits anderen Offroad-Spezialisten wie zum Beispiel Land Rover unterwegs sind. Viele Kunden möchten zwar ein Auto in Geländewagenoptik fahren, können aber aufgrund ihres Anforderungsprofils auf den Allradantrieb verzichten. Der bringt zwar im Winter Vorteile, aber auch Gewicht und zusätzlichen Verbrauch mit sich. Der Compass mit dem Kürzel "4x2" wird als Benziner mit 156 PS und als Diesel mit 136 PS angeboten.

Drei Motoren und zwei Antriebsvarianten stehen für den Compass zur Verfügung.

Drei Motoren und zwei Antriebsvarianten stehen für den Compass zur Verfügung.

(Foto: Thomas Strack)

Egal, ob sie als "4x2"- oder "4x4"-Vehikel daherkommen, Geländewagen bleiben angesagt. Im vergangenen Jahr hat das Kraftfahrtbundesamt in Deutschland etwa 300.000 neue Geländewagen gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Wachstum von rund 20 Prozent oder mehr als 50.000 Einheiten. In zehn Jahren hat sich die Zahl damit fast verdreifacht. Die beliebtesten Modelle des vergangenen Jahres waren der VW Tiguan mit einem Anteil von 13,1 Prozent, gefolgt von dem BMW X1 mit 9,0 Prozent und dem Audi Q5 mit 7,8 Prozent, also die mittelgroßen SUV, zu denen auch der Compass gehört.

Letzter seiner Art

Wirklich viele Freunde hatte die erste Ausgabe des Autos in Deutschland nicht gefunden. Sein Äußeres war auf Hardcore-Offroader getrimmt und erinnerte eher an einen geschrumpften Militärtransporter. Das jetzt vorgestellte Modell wird allerdings auch das letzte seiner Art sein, denn der Mutterkonzern Chrysler plant für 2013 einen Ersatz der beiden Modellreihen Compass und Patriot durch ein von Grund auf neues Fahrzeug. Beide gegenwärtigen Modelle sind im so genannten C-Segment unterwegs. Zusätzlich will Jeep noch ein kleineres SUV für das B-Segment auflegen.

Die aus der Hecktür ausklappbaren Lautsprecherboxen könnten so mache Strandparty beschallen.

Die aus der Hecktür ausklappbaren Lautsprecherboxen könnten so mache Strandparty beschallen.

(Foto: Thomas Strack)

Viel freundlicher und weniger martialisch kommt der neue Compass daher. Die auffälligsten Änderungen hat er an der Front erfahren, wo eckige Scheinwerfergläser die traditionell runden "Augen" des Jeep-Gesichts ersetzt haben. Geblieben sind die sieben senkrechten Schlitze, die allerdings nunmehr auffällige Chromeinfassungen haben. Beides zusammen wirkt gefälliger und edler als beim Vorgänger, der charakteristische Höcker auf der Motorhaube gibt dem vorderen Teil des Fahrzeugs eine athletische Note. Der Innenraum wurde durch höherwertige Materialien aufgewertet, die schon vom Vorgänger bekannte "Kinobestuhlung", bei der die zweite Sitzreihe etwas höher montiert ist als die Vordersitze, blieb erhalten.

Außer dem Zweiliter-Benziner mit 156 PS, der dem Einachs-Antrieb vorbehalten ist, gibt es für den Compass noch eine zweite Variante mit Ottomotor. Dieses 2,4-Liter-Aggregat leistet 170 PS und ist serienmäßig mit dem aktiven Vierradantriebssystem Freedom Drive I ausgerüstet. Es leistet die Antriebskraft bedarfsgesteuert mit einem Anteil von bis zu 50 Prozent auch auf die Hinterräder. Lenkung und Fahrwerk des Compass wurden ebenfalls überarbeitet.

Dieselmotoren mit kernigem Klang

Für die Freunde der Selbstzünder-Technik hält Jeep ebenfalls zwei Varianten bereit. Mit zwei Ausstattungslinien, sechs Lackierungen und jeweils zwei Polster- und Lederfarben bietet der zweiradgetriebene Compass 136 PS für den Vortrieb an, der 4x4-Version stehen 163 PS zur Verfügung. Ausgangstriebwerk ist ein 2,2-Liter großer Diesel der Baureihe OM 65 aus dem Daimler-Regal, dessen unterschiedliche Leistungsstufen durch die Motorelektronik gesteuert werden.

Die Nüchternheit des Vorgängermodells ist einer freundlicheren Atmosphäre im Innenraum gewichen.

Die Nüchternheit des Vorgängermodells ist einer freundlicheren Atmosphäre im Innenraum gewichen.

(Foto: n-tv.de/Busse)

Auf ersten Testkilometern gefiel der Diesel-Kompass durch herzhaften Antritt und gute Leistungsentfaltung, offenbarte aber auch, dass allzu sparsamer Umgang mit Dämmstoffen kernige Begleitgeräusche zulässt. Vor allem beim Beschleunigen ab 2500 Umdrehungen verschaffte sich der Compass energisch Gehör. Bei Autobahntempo im 6. Gang, wo Drehzahlen um 2200 Umdrehungen anliegen, ist das Schallniveau wieder auf einem Level, wird es sich für ein Reisefahrzeug gehört. Bis auf Weiteres ist für den Diesel lediglich ein manuelles Sechsgang-Getriebe verfügbar, das sich leicht und zielsicher einrasten lässt. Auffällig lang ist der Weg des Kupplungspedals, für dessen Bedienung eine kräftige Wadenmuskulatur empfehlenswert ist.

Für jeden Geldbeutel ein Ausstattungspaket

Die kommode Innenausstattung des Compass ist wohnlich und zweckmäßig, die Sitze sind bequem und seitenstabil. Vergeblich sucht man nach einer Längsverstellung für die Lenksäule, was es für bestimmte Körpergrößen schwierig macht, die optimale Position zum Lenkrad zu finden. Zum serienmäßigen Lieferumfang gehören außer Seiten- und Kopfairbags auch eine Isofix-Kindersitzbefestigung und ein Reifendruckkontrollsystem. Nebelscheinwerfer werden ebenso mitgeliefert wie die Klimaanlage und das CD-Radio. Darüber hinaus stehen sechs verschiedene Ausstattungspakete zur Verfügung, die je nach Wunsch und Geldbeutel mit Sitzheizung, Navigationssystem, Freisprecheinrichtung oder herausschwenkbaren Lautsprechern in der Heckklappe locken.

Den neuen Compass gibt es mit dem 156 PS starken Ottomotor und Zweiradantrieb ab 25.200 Euro, mit Allradantrieb kostet der Benziner mindestens 27.300 Euro. Die schwächere Ausführung des Diesels ist für den gleichen Preis erhältlich (Zweiradantrieb), während die 4x4-Version in der gehobenen Ausstattung "Limited" mit 31.800 Euro zu veranschlagen ist.

Quelle: ntv.de

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