Autofreier Tag in Europa Nur in Belgien funktionierts
23.09.2007, 15:25 UhrZehntausende Fußgänger und Radfahrer haben den autofreien Sonntag in Brüssel genossen. Auch andere Städte in Europa und der Welt beteiligten sich am Wochenende an der Aktion, nur wenige allerdings so konsequent wie die EU-Metropole. Dort war zum Abschluss der europäischen Woche der Mobilität ein Gebiet von 160 Quadratkilometern für den Autoverkehr gesperrt.
In Brüssel durften nur Busse, Taxen sowie Autofahrer mit Behinderung oder Ausnahmegenehmigung die Straßen benutzen. Bei sonnigem Spätsommerwetter bestimmten Radfahrer das Bild. Der autofreie Tag wurde von zahlreichen Angeboten wie organisierten Fahrrad- und Wandertouren begleitet. Aktionisten der Umweltorganisation Greenpeace hängten ein 400 Quadratmeter großes Transparent vor die Fassade des Brüsseler Justizpalastes. Sie beklagten, dass der Autoverkehr trotz gegenteiliger Zusagen der Industrie stets mehr klimaschädliche Abgase produziere.
Nach Angaben des europäischen Städteverbands Eurocities beteiligten sich mehr als 1900 Kommunen an der Woche der Mobilität. Autofreie Tage mit einem Ausmaß wie in Brüssel und Antwerpen blieben vor allem Samstags allerdings die Ausnahme. In den 34 deutschen Städten, die ihre Teilnahme angekündigt hatten, wurden den Angaben zufolge allenfalls einzelne Straßen gesperrt. Auch in Spanien blieb die Aktion weitgehend unbemerkt. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Winfried Hermann, hat die geringe Resonanz des "Autofreien Tages" in Deutschland auf eine schlechte Vernetzung der einzelnen Initiativen zurückgeführt.
In Brüssel waren die Straßen am Morgen für zehn Stunden lang gesperrt worden. Für den restlichen Verkehr galt Tempo 30. Der öffentliche Nahverkehr war gratis. Die Polizei kontrollierte, ob Autofahrer, die trotz des Verbots unterwegs waren, eine Sondergenehmigung hatten. Ausländische Touristen wurden in ihren Fahrzeugen an die Stadtgrenze eskortiert.
Quelle: ntv.de