45 Jahre Rekordmodelle Opel begründet Mittelklasse
09.11.2011, 11:58 Uhr
Umsatzgarant bei Opel in den 60er Jahren: der Opel Rekord.
Der Modellname ist ambitioniert. Doch der Opel Rekord kann ihm mit siebenstelligen Absatzzahlen gerecht werden. Dabei helfen ein aufregendes Design, eine große Modellvielfalt und eine solide Technik.
Mit dem wachsenden Wohlstand in der Bundesrepublik wurden die Autos größer. In den 60er-Jahren avancierte die Mittelklasse zum Umsatzgaranten bei allen großen Herstellern. Opel war mit dem Rekord ganz weit vorne dabei.
In gut fünf Jahren produzierten die Rüsselsheimer rund 1,3 Millionen Einheiten des Erfolgstyps. Damit verkaufte Opel erstmals über eine Million Einheiten von einer einzelnen Modellreihe. Möglich machten dies Designlinien im Coke-Bottle-Stil amerikanischer Muscle-Cars, eine damals einzigartige Vielfalt von neun Karosserieformen sowie zahlreiche Spezialversionen und Sondermodelle. Dazu kam 1967 die Luxusversion Commodore mit leistungsstarken Sechszylindern und viel Chromzierrat.
Neues Fahrwerk und amerikanische Linienführung
Zum Erfolgsgarant wurde auch eine neue Motorengeneration an ungewöhnlich drehfreudigen Vierzylindertriebwerken. Basisaggregat war ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit 43 kW/58 PS, darüber rangierten der größer dimensionierte 1,7 Liter mit 44 kW/60 PS und die höher verdichtete S-Variante mit 55 kW/75 PS. Das 1,9-Liter-S-Aggregat leistete 90 PS und ein auf Komfort ausgelegter 2,2-Liter-Reihensechszylinder 70 kW/95 PS. Sprintkönig in der leistungsbewussten Mittelklasse wurde der gleichnamige Rekord Sprint. Durch Doppelvergaser und höhere Verdichtung entwickelte der schnellste Serien-Rekord 78 kW/106 PS und damit sogar mehr Leistung als die sportiven Messlatten BMW 2000 und 2002 aufbieten konnten. Nur eine Nebenrolle spielte zudem der Sechszylinder-Rekord 2200, der bis 1969 angeboten wurde, aber am kaum kostspieligeren Commodore scheiterte.
Passend zu ihren starken Motoren warteten Rekord und Commodore mit einem komplett neu konstruierten Fahrwerk auf, das die bisher übliche Starrachse durch eine spur- und sturzkonstantere sogenannte Fünf-Lenker-Hinterachse ersetzte. Als einziges Fahrzeug seiner Klasse verfügte der Rekord zudem serienmäßig über vordere Scheibenbremsen in Kombination mit Zweikreisbremse und Bremskraftverstärker. Mit diesen technischen Innovationen und einer gefälligen, amerikanischen Linienführung war der Rekord C geradezu prädestiniert für eine internationale Karriere. Tatsächlich wurde er denn auch auf drei Kontinenten produziert, allerdings unter anderen Modellbezeichnungen.
Die Wachablösung für die bis dahin meistgebauten Opel-Modelle aller Zeiten war in Deutschland bereits zur Jahreswende 1971/72 erfolgt. Fast 20 Prozent Marktanteil hatte Opel während der Produktionszeit des Rekord C in Deutschland erreichen können. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an den Nachfolger des Mittelklasse-Millionärs. Tatsächlich stiegen auch Rekord D und Commodore B zur meistverkauften europäischen Modellreihe der gehobenen Mittelklasse auf - den Verkaufsrekord ihrer Vorgänger konnten sie aber nicht brechen.
Quelle: ntv.de, sp-x