Auto

"HydroGen3" Opel mit Serien-Wasserstoffauto

Der Autohersteller Opel will bis 2010 ein Wasserstoff betriebenes Brennstoffzellen-Auto auf den Markt bringen. Das erklärte Vorstandsvorsitzende Carl-Peter Forster bei der Präsentation des Prototyps "HydroGen3".

"Die Haltbarkeit und die Leistung stimmen bereits, jetzt muss es nur noch bezahlbar werden", erläuterte der Opel-Chef weiter. Zum jetzigen Zeitpunkt koste der Wagen rund 80.000 Euro. Das Testauto prüft seit Anfang Mai auf einer 10.000 Kilometer langen Strecke quer durch Europa die Alltagstauglichkeit der umweltfreundlichen Antriebstechnik und legte am Mittwoch einen Zwischenstopp bei der Technischen Universität Darmstadt (TUD) ein.

Als größtes Problem nannte Forster das Tanken: "Ohne ausreichende Tankstellen lässt sich die neue Technik nicht durchsetzen." Dies zeige das Beispiel der ebenfalls von Opel angebotenen Erdgas-Autos. Hier habe die Nachfrage erst angezogen, seit das Netz mit etwa 1000 Tankstellen enger geworden sei. "Die Wasserstoff-Zapfsäulen in Deutschland lassen sich noch an zwei Händen abzählen", sagte der Opel-Chef. "Die notwendige Infrastruktur zu schaffen, ist eine europäische Gemeinschaftsaufgabe."

Forster forderte die Regierungen auf, sich stärker als bislang an der Entwicklung der Brennstoffzellen zu beteiligen. "Aus der Industrie alleine lässt sich dies nicht bewegen. Wir brauchen die Vorfinanzierung durch öffentliche Forschungsaufträge." Opel habe gemeinsam mit seinem Mutterkonzern General Motors (GM) bislang rund eine Milliarde Euro in Brennstoffzellen investiert. Rund 600 Beschäftigte arbeiteten weltweit für den Konzern an der neuen Technik. "Unser Ziel ist, als erster Autohersteller eine Million Wagen mit Brennstoffzellen-Antrieb zu verkaufen", sagte Forster.

Die Brennstoffzelle ist nach Angaben des Opel-Entwicklers Lars- Peter Thiesen fast doppelt so effizient wie ein Verbrennungsmotor. Wasserstoff könne in jedem Land der Welt aus unterschiedlichsten Rohstoffen gewonnen werden, unter anderem aus Sonnenenergie. Als "Abgas" falle bei der neuen Technik destilliertes Wasser an. Außerdem entstehe so gut wie kein Motorengeräusch. "Damit ist klar, dass wir hier die Technik der Zukunft vor uns haben", sagte Thiesen.

In den vergangenen fünf Jahren sei es gelungen, den Brennstoffzellen-Antrieb auf die Größe eines herkömmlichen Motors zu konzentrieren. Die Reichweite des Tanks betrage etwa 400 Kilometer, erläuterte Thiesen. "HydroGen3" habe eine Leistung von 82 PS und erreiche eine Spitzengeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern.

Quelle: ntv.de

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