Auto

Agilität mit Diesel und Gas Premieren aus Bologna

Der Ort es Geschehens war mit Bedacht gewählt: Mitten im „Terra dei Motori, im Land der Motoren, startete Mazda jetzt seinen zweiten Angriff auf die Platzhirsche der Kompaktklasse. In Italiens Norden, wo nicht nur Ferrari und Lamborghini, sondern auch Fiat und Alfa Romeo ihre Heimat haben, stellte der japanische Hersteller jetzt die zweite Generation des Mazda 3 vor. Seit Freitag ist die Messe für das Publikum geöffnet.

Zwar hatte Baureihe ihre Weltpremiere schon kürzlich auf der L.A. Autoshow, doch die dort gezeigte Limousine spielt für Europa eine eher untergeordnete Rolle. Einen Steinwurf von Bolognas Neptun-Brunnen entfernt, wo die Maserati-Brüder im Dreizack des Meeresgottes ihr Markenlogo fanden, wurde die fünftürige Variante erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Mazda hofft, dass sie die Erfolgsgeschichte des volumenstärksten Modells der Marke fortschreiben kann. Zwei Millionen Exemplare wurden seit 2003 von der ersten Generation verkauft.

Mit einer dynamischen Formensprache, fein gesetzten optischen Akzenten von muskulösen Radhäusern und einer ausdrucksstarken C-Säule, soll die Aufmerksamkeit des Kunden gewonnen werden. Dann werde das Auto zeigen, so stellt es sich Europa-Chef James M. Muir vor, wie Fahrfreude, Umweltverträglichkeit und Sicherheit in Einklang zu bringen sind. Mit dem neuen Mazda 3 wollen wir dem Fahrer ein berauschendes Fahrerlebnis ermöglichen, sagt auch Programm-Manager Yoshiyuki Maeda.

Diesel vom großen Bruder

Neben den beiden Benzinmotoren mit 1,6 und zwei Litern Hubraum sowie dem 1.6-Liter-Dieselmotor gibt es noch ein weiteres Angebot. Vom Mazda 6 übernimmt der neue Mazda3 den jüngst ins Programm gekommenen 2.2 Liter großen Turbodieselmotor, der mit 150 oder 185 PS Leistung zu haben ist. Da der 3er eines gutes Stück leichter ist als der Mazda 6, dürften die bis zu 400 Newtonmeter Drehmoment dem Fahrzeug eine enorme Durchzugskraft verleihen. Die Höchstgeschwindigkeit ist für die 185-PS-Version mit 213 km/h angegeben. Gleichzeitig soll der Verbrauch nicht mehr als 5,6 Liter und der CO2-Ausstoß nicht mehr als 149 Gramm betragen.

Dank der niedrigen Abgaswerte erfüllen die beiden Versionen bereits die kommende Euro-
5-Norm und verfügen über einen Dieselpartikelfilter, der dank einer von Mazda neu entwickelten Technologie eine effizientere Regeneration als konventionelle Systeme verspricht.

Wie im Mazda 6 ist für den flotten Dreier auch das System Rear Vehicle Monitoring System (RVM) als Sonderausstattung erhältlich. Dieser Spurwechsel-Assistent verringert die Kollisionsgefahr beim Wechseln der Fahrspur. Zwei Radarmodule an der linken und rechten Seite des hinteren Stoßfängers überwachen den rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs. Der Fahrer wird durch ein optisches Signal auf sich nähernde Fahrzeuge aufmerksam gemacht, die sich im Toten Winkel der Rückspiegel befinden.

Erster Werks-Golf für Autogas

Die Motorshow von Bologna hat in der internationalen Wahrnehmung nicht den Stellenwert, wie ihn Automessen in Frankfurt, Genf oder Detroit einnehmen. Allerdings hat sie als Publikumsschau einen nicht zu unterschätzenden Bedeutung. Das ist auch der Grund, warum deutsche Hersteller wie Volkswagen oder Opel Bologna als Schauplatz spezieller Premieren wählten. Weniger überraschend ist dabei allerdings der Schwerpunkt auf alternativen Antriebsformen.

Neben dem neuen Golf Plus ist bei VW noch bis zum 14. Dezember der erste werksseitig für den Betrieb mit Autogas (LPG) ausgerüstete Golf zu sehen. Der so genannte bivalente Antrieb erlaubt es, wahlweise mit Benzin oder Autogas zu fahren. Das senkt Kosten und Emissionen. Gegenüber nachgerüsteten Autogas-Anlagen bietet der Golf BiFuel gewisse Vorteile: Anders als bei Nachrüstlösungen ist der Wagen samt Gastanks crashgetestet. Außerdem wurde der Motor speziell für den LPG-Betrieb ausgelegt und soll somit standfester als ursprünglich nur als Benziner entwickelte Otto-Motoren sein.

Der im Gas-Betrieb 98 PS starke 1,6-Liter-Vierzylinder des Golf BiFuel verbraucht durchschnittlich 9,2 Liter LPG auf 100 Kilometern. Da Autogas allerdings nicht so energiereich ist wie Erdgas oder Superbenzin, kommt das Fahrzeug in der herkömmlichen Betriebsart mit 7,1 Litern Benzin auf 100 Kilometern aus. Aus dem Vorrat des in der Reserveradmulde platzsparend eingebauten Autogastanks (41 Liter Nutzvolumen) und den Benzintank (55 Liter) ergibt sich in Addition eine theoretische Reichweite von mehr als 1.100 Kilometern. Im reinen LPG-Betrieb beträgt die Reichweite etwa 420 Kilometer.

Mehr Power für Erdgas-Zafira

Opel hat sich bereits vor geraumer Zeit auf Erdgas als alternative Kraftquelle festgelegt. Die Marktpreise sind derzeit etwas höher als für Autogas, jedoch steckt in einem Kilo Erdgas auch mehr Energie. Zusätzlich zu den bisher angebotenen Varianten Combo und Zafira wird ab Anfang 2009 ein Erdgas-Turbo-Motor angeboten. Dieser 150 PS starke Zafira wird, zusätzlich zum Auto des Jahres Insignia, als Premiere auf dem Stand in Bologna gezeigt.

Der Zafira 1.6 CNG Turbo mit 150 PS erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Damit ist er deutlich temperamentvoller ausgelegt als der bisherige, knapp 100 PS leistende Erdgasmotor, der eher in seiner Wirtschaftlichkeit als in agilem Fahrvergnügen seine Stärke hatte. Der neue Van verbraucht nur 5,3 Kilogramm Erdgas auf 100 Kilometern im Normzyklus - das entspricht 144 Gramm CO2 pro km. Verglichen mit dem ersten Erdgas-Zafira sind das lediglich sechs Gramm mehr bei zugleich 60 Prozent mehr Leistung.

Bei aktuellen Erdgaspreisen von knapp einem Euro pro Kilogramm entstehen dabei auf 100 Kilometer Kraftstoffkosten von nur 5,30 Euro. Sie werden auch längerfristig im Vergleich zu anderen Kraftstoffarten günstig bleiben, denn in Deutschland ist für Erdgas ein deutlich reduzierter Mineralölsteuersatz bis Ende 2018 festgeschrieben. Die Markteinführung des Zafira CNG Turbo startet Anfang 2009.

Der Motor ist zwar für Erdgas-Betrieb optimiert, kann aber zugleich auch mit Benzin gefahren werden. Im Vergleich zum Golf mit Autogas ist die Reichweite aber bescheidener. Im reinen Gasbetrieb beträgt sie bis zu 370 Kilometer, der 14 Liter fassende Benzin-Reservetank sorgt für weitere rund 150 Kilometern möglicher Fahrstrecke.

Quelle: ntv.de

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