Auto

Premiere einer "neuen Dimension" Skoda Superb als Symphonie für die Welt

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Nicht mit Pauken und Trompeten, sondern mit einer Symphonie wurde der neue Skoda Superb in Prag der Welt präsentiert. Mehr als 500 Journalisten und Karel Gott durften sich von der "neuen Dimension" des tschechischen Flaggschiffes begeistern lassen.

Gab es das schon, dass für ein neues Auto anlässlich seiner Weltpremiere eine Symphonie geschrieben wurde, die dann auch noch von der weltberühmten Tschechischen Philharmonie zu Gehör gebracht wird? Wohl kaum. Insofern muss der neu Skoda Superb wohl etwas ganz Besonderes sein. Für die Tschechen ist er das auf jeden Fall. Die Traditionsmarke steht seit fast 120 Jahren für den Automobilbau und so ist das neue Schlachtschiff der Marke eigentlich nicht die dritte Generation, sondern die vierte. Bereits 1934 gab es einen Superb, seinerzeit mit wuchtigem V6-Motor. Die neue Zeitrechnung begann 2001, als VW hier das Heft in die Hand nahm. Seit dieser Zeit wurden immerhin 700.000 Einheiten des Flaggschiffes weltweit abgesetzt.

Ein wenig fühlt man sich beim Blick auf den neuen Superb an den A8 erinnert. Was der Dynamik keinen Abbruch tut.

Ein wenig fühlt man sich beim Blick auf den neuen Superb an den A8 erinnert. Was der Dynamik keinen Abbruch tut.

(Foto: Holger Preiss)

Vor allem in China erfreut sich der Tscheche großer Beliebtheit und so wundert es nicht, dass zu seiner Premiere neben Karel Gott, der goldenen Stimme von Prag, eine stattliche Anzahl chinesischer Medienvertreter bei der Premiere begrüßt wurde. Sicher auch mit Blick auf den Absatz, der sich nach dem Wunsch von Skoda-Chef Winfried Vahland mit dem neuen Modell noch um 25 Prozent steigern soll. Das Zeug dazu sollte der Wagen haben. Ist er doch, so Vahland, jetzt viel dynamischer als seine Vorgänger und zeigt die Richtung auf, in die Skoda künftig mit seinen Autos gehen will. "Das Design des neuen Superb erreicht eine neue Dimension. Die veränderten Proportionen machen es möglich", so Skoda-Entwicklungschef Frank Welsch.

Kraftvoll, emotional, elegant

Und tatsächlich: Unter der Federführung von Chefdesigner Josef Kaban ist der Auftritt deutlich emotionaler, kraftvoller und gleichzeitig eleganter geworden. Die scharf geschnittenen, breiten Scheinwerfer und Nebelscheinwerfer sowie die neue, dynamisch konturierte Motorhaube prägen die Vorderansicht. Die tiefgezogene Fahrzeugnase, die den einen oder anderen an den Audi A8 erinnern könnte, rückt den gesamten Ausdruck optisch stärker in die Mitte. Gleichzeitig scheinen alle Frontelemente zu einer horizontalen Einheit zu verschmelzen. Der Vorderwagen ist kürzer als beim Vorgänger und die Motorhaube optisch leicht abgesenkt, wodurch das Auto wesentlich markanter auf der Straße steht. Auch in der Seitenansicht wirkt der Superb dynamischer. Wobei der lange Radstand, der verkürzte vordere Überhang, das kurze Dach mit der langgezogenen Heckscheibe und die hohe Tornadolinie für einen Coupé-artigen Auftritt sorgen.

Chefdesigner Josef Kaban erklärt die Philosophie des neuen Skoda Superb.

Chefdesigner Josef Kaban erklärt die Philosophie des neuen Skoda Superb.

(Foto: Holger Preiss)

So dynamisch der Superb von außen wirkt, so klar und schnörkellos geht es im Innern zu. Fast schon etwas langweilig geben sich die Linien hier. Für Chefdesigner Kaban ist das kein Problem, denn er sieht im Gesamtauftritt des Wagens das "Gleichgewicht zwischen Rationalität und Emotionalität" gewahrt. "Bei Design geht es nicht immer um Schönheit. Man muss überlegen, wie man es den Kunden überreicht", so Kaban. Und da das Credo für Kaban Bescheidenheit ist, wird auch das Innenraumkonzept schlüssig. Denn das, was der Tscheche für den neuen Superb vor allem wollte, ist Raum. Und den hat er über den Radstand und eine breitere Spur bekommen. Geradezu "fürstlich" sind die Platzverhältnisse im Fond. 157 Millimeter Kniefreiheit sind schon eine Ansage. Die Kopffreiheit beträgt 980 Millimeter, so viel wie in keinem anderen Modell des Segments. Auch das Kofferraumvolumen markiert mit 625 Litern einen neuen Bestwert. Im Vergleich zum Vorgänger sind das 30 Liter mehr. Wer die Rückbank umlegt, hat sogar 1760 Liter Stauraum zur Verfügung.

Neue Maßstäbe in allen Dingen

"Der Superb setzt in allen Dingen neue Maßstäbe in seiner Klasse", frohlockt Entwicklungschef Welsch. Und der Mann hat recht. Als erstes Modell der Marke bietet der Superb jetzt die adaptive Fahrwerksregelung Dynamic Chassis Control (DCC) inklusive Fahrprofilauswahl Driving Mode Select. Er erhält die neueste Generation des Parklenkassistenten, der automatisch ein- und ausparken kann und die Adaptive Cruise Control (ACC) hält das Fahrzeug bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h auf sicheren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Features, die bis dato dem Oberhaus bei VW vorbehalten waren.

Ausgesprochen elegant wirkt die Heckpartie des Superb.

Ausgesprochen elegant wirkt die Heckpartie des Superb.

(Foto: Holger Preiss)

Auch das Thema Konnektivität wird großgeschrieben. So verfügt das Infotainment-System jetzt in seiner höchsten Ausstattung über einen integrierten Hochgeschwindigkeits-Internet-Zugang auf Basis des LTE-Standards. Erstmals lässt sich der Superb mit dem Smartphone vernetzen und ausgewählte Apps können auf dem Bildschirm des Infotainment-Systems bedient werden. Dabei sollen mit Hilfe von SmartLink alle gängigen Systeme wie MirrorLink, Apple CarPlay und Android Auto abgedeckt werden.

Natürlich wäre Skoda nicht Skoda, wenn im neuen Superb die Simply-Clever-Lösungen vergessen worden wären. So gibt es auch hier den Eiskratzer im Tankdeckel, zwei Regenschirme in den vorderen Türen, eine mechanisch schwenkbare Anhängerkupplung, den Tablet-Halter im Fond, einen USB-Anschluss und eine 230-Volt-Steckdose im Fond.

Bis zu 280 PS

Und wie steht es um die Motorisierung des großen Tschechen? Nun, hier durfte man tief in das VW-Regal greifen. Fünf Benziner mit einem Leistungsband von 125 bis 280 PS und drei Diesel, die zwischen 120 und 190 PS leisten, stehen zur Wahl. Alle Aggregate erfüllen die EU-6-Abgasnorm und verfügen serienmäßig über Start-Stopp-Technik und Rekuperation. Mit Ausnahme des Basis-Benziners wird es für alle Motorisierungen moderne Doppelkupplungsgetriebe geben. Vier Motoren werden in Zukunft wieder mit Allradantrieb angeboten. In der Summe verspricht Skoda, dass die Kombination aus bis zu 20 Prozent erhöhten Leistungswerten, geringem Luftwiderstand und 75 Kilogramm weniger Gewicht auch die Fahrdynamik des Superb nachhaltig beeinflussen soll.

Was das neue Flaggschiff des Tschechen kosten wird, wurde noch nicht gesagt. Fakt ist aber, dass er unter den 26.075 Euro liegen wird, mit denen der Passat einsteigt. Um das gesamte Portfolio der angebotenen Innovationen auszuschöpfen, wird man aber deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.  

Quelle: ntv.de

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