Kleine Macken, aber verlässlich Taugt der Ford Mondeo als Gebrauchter?
13.05.2014, 10:37 Uhr
Der Ford Mondeo macht keine schlechte Figur.
Seit 2006 ist die aktuelle Modellreihe des Mondeo auf dem Markt. Das letzte Facelift gab es 2010 und der Modellwechsel lässt seit zwei Jahren auf sich warten. Doch ist die großräumige Familienkutsche auch noch mit einigen Jahren auf dem Buckel zu gebrauchen?
Seinen ersten offiziellen Auftritt hatte der noch aktuelle Ford Mondeo nicht etwa in der Halle einer Automesse, sondern auf der Kinoleinwand: James Bond führte das Mittelklassemodell in "Casino Royale" ein. Knapp ein Jahr, bevor die vierte Generation des Mondeo auf den Markt kam, brauste der Geheimagent 2006 in dem Fünftürer über die Bahamas. Auch wenn der Glamourfaktor heute nicht mehr so präsent ist, gehört der Mondeo wegen seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses zu den Stars unter den Gebrauchtwagen seiner Klasse. Seit einiger Zeit ist eine neue Generation angekündigt, sie soll nun im Herbst kommen.
Viel Plastik im Innenraum
Mit Abstand den meisten Zuspruch findet der Mondeo in Deutschland als Kombi-Version "Turnier", in der man dem Kölner 549 Liter hinter die Rücksitze packen (maximal 1745 Liter), 715 Kilogramm zuladen oder 1800 Kilo anhängen kann – allesamt gute Werte für sein Segment. Daneben sind zwei weitere Karosserieformen auf dem Gebrauchtwagenmarkt erhältlich: Die Stufenheckversion, die zum Facelift 2010 vom Markt genommen wurde, und das fünftürige Fließheck mit großer Klappe. Im sachlichen Innenraum dominiert Plastik, die Sitze sind straff gepolstert.
Im Laufe der langen Bauzeit waren Benzin- und Dieselmotoren im Leistungsband von 110 PS bis 220 PS im Einsatz, mit dem Facelift 2010 wurde die Motorenpalette umfassend überarbeitet. Ein beliebter und deshalb auf dem Gebrauchtwagenmarkt häufig anzutreffender Selbstzünder ist der 140 PS starke 2,0-Liter-Diesel aus der Kooperation mit Peugeot-Citroen. Der Vierzylinder verbindet ordentliche Fahrleistungen mit relativ geringem Verbrauch. Mehr Spaß macht bei dem bis zu 1,75 Tonnen schweren Mondeo allerdings der 220 PS starke Fünfzylinder von Volvo (bis 2010). Zwischenzeitlich hatte Ford seine Mittelklasse auch mit Flexifuel-Motor (Superbenzin oder Bioethanol) im Programm, der auch Autogas tanken konnte. Mit seiner komfortablen Federung beweist der Mondeo Langstreckentauglichkeit.
Relativ gute Serienausstattung
Serienmäßig ist der Mondeo unter anderem mit CD/-MP3-Radio, Bordcomputer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Nebelscheinwerfern, Lederlenkrad, Zentralverriegelung (bei späteren Modellen mit Fernbedienung) sowie einer höhen- und weitenverstellbaren Lenksäule relativ gut ausgestattet. Wer es üppiger mag, sucht nach einem Exemplar der zweiten Ausstattungsstufe (je nach Modelljahr entweder "Titanium" oder "Trend"), hier sind zusätzlich Sitzheizung, Tempomat sowie Licht- und Regensensor inklusive. Oder er wählt ein Exemplar, bei dem der Erstkäufer eines der vielen Pakete ("Business", "Traveller", "Technologie") hinzugebucht hat. Diverse elektronische Helfer wie Spurhalte-/wechsel- und Fernlicht-Assistent oder adaptiver Tempomat sind seit dem Facelift erhältlich.
Der Mondeo ist ein solider Vertreter seiner Klasse. TÜV-Prüfer bemängeln höchstens überdurchschnittlich viel Spiel in der Lenkung und defekte Frontleuchten. Bei gepflegten Exemplaren kann man wenig falsch machen. Da der Mondeo als Flottenwagen beliebt ist, haben allerdings dementsprechend viele der in den Internetbörsen angebotenen Exemplare reichlich Kilometer auf dem Tacho.
Fazit: Ein überzeugendes Gesamtpaket - ausgewogenes Fahrwerk, üppiges Platzangebot und eine gute Ausstattung machen den geräumigen Kombi zum idealen Familienreisewagen. Die solide Technik überzeugt in den meisten Fällen. Hinzu kommt der Preis: Beim Warten auf die nächste Generation ist der Neuwagenpreis für den "alten" gesunken, einen Mondeo bekommt man bereits ab etwas über 20.000 Euro frisch ab Werk. Dementsprechend sind die Preise für Gebrauchte im Vergleich zur Konkurrenz recht günstig. Ein Mondeo als Jahreswagen steht bei den Gebrauchtwagenbörsen schon ab etwa 16.000 Euro, darf er etwas älter sein, beginnen die Preise für ein Auto mit weniger als 100.000 Kilometern bei etwas über 7000 Euro.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x