Kreativ gegen Luftverschmutzung Tinte und Kunst aus Abgasen
18.02.2017, 18:54 Uhr
Die Tinte im "Air Ink" wird tatsächlich aus Abgasen gewonnen.
Die tiefschwarzen Abgaswolken in seiner Heimat haben einen indischen Technikstudenten zum Nachdenken angeregt. Die Frage die er sich stellte war: Ob man aus dem dunklen Qualm nicht etwas sinnvolles machen könnte?
Stadt verschönern statt Luft verschmutzen: Ein indischer Student hat Tinte aus Autoabgasen entwickelt. Nun soll sie helfen, die Umweltbelastung in den Metropolen des Subkontinents in Kunst zu verwandeln.
Gewonnen wird die Tinte direkt am Auspuff. Der Erfinder Anirudh Sharma hat dazu eine spezielle Aufsteck-Kartusche namens Kaalink entwickelt, die auf die Endrohre von Motorrädern, Bussen, Lkw und Pkw, theoretisch aber auch an Fabrikschlote, passt. Der kleine Filter sammelt Ruß und andere Partikel, die dann in einem mehrstufigen Verfahren in tiefschwarze Farbe verwandelt werden. Schwermetalle und krebserregende Stoffe sollen dabei gefiltert werden.
30 bis 50 Minuten Auspuff-Emissionen
Nach rund drei Jahren Entwicklungszeit hat Sharma mit Mitstudenten an der US-Universität MIT nun eine Reihe von Stiften mit der Abgastinte zur Serienreife entwickelt. In jedem der "Filzer" stecken 30 bis 50 Minuten an Auspuff-Emissionen. Wie die Stifte funktionieren, zeigen die Entwickler unter anderem mit Hilfe eines Street-Art-Künstlers, der sie zum Bemalen von Wänden nutzt.
Bislang wurden die unter der Marke "Air Ink" angebotenen Produkte nur in kleinem Kreis verkauft. Nun sollen mit Hilfe der Crowdfunding-Plattform "Kickstarter" neue Kunden für die Firma "Graviky Labs" angesprochen werden. Bislang sind die Stifte mit 35 US-Dollar pro Stück allerdings noch recht teuer.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x