Reaktion auf Rückrufe Toyota hört die Signale
20.07.2010, 17:12 UhrAutohersteller Toyota reagiert mit einem neuen Qualitätsmanagement auf die zahlreichen Rückrufe zu Beginn des Jahres. Man will jetzt schneller reagieren und besser zuhören.

(Foto: AP)
Schnellere und effektivere Reaktionen auf Kundenbeschwerden stehen im Mittelpunkt eines Maßnahmenpaketes, das Toyota jetzt zur Verbesserung seiner Qualität in Tokio vorgestellt hat. Insbesondere wollen die Japaner die Rückmeldungen ihrer Exportmärkte genauer analysieren. So soll zum Beispiel alle Beschwerden, die bei der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) eingehen, sofort nachgegangen werden. Bislang wurden die NHTSA-Daten nur unregelmäßig nach Japan geschickt. Auch die Klagen von Kunden bei Händlern sollen nun zu einem Qualitätskomitee in Japan übermittelt werden. Bislang blieben diese Beschwerden im Normalfall in der jeweiligen Handelsorganisation des Landes. Gleiches gilt auch für außerplanmäßige Reparaturen.
Unfälle mit Todesfolge sollen nun auch dann gemeldet und ausgewertet werden, wenn als Unfallursache eindeutig ein Fahrfehler voranging. Das Unternehmen will untersuchen, wie und ob die Fahrzeuge so verbessert werden können, dass Fahrfehler minimiert werden. Alle gewonnen Daten sollen zusammengeführt und den Entwicklern zur Verfügung gestellt werden.
Auslöser für die Gründung des Qualitätskomitees war der Rückruf von acht Millionen Fahrzeugen zu Beginn dieses Jahres wegen klemmender Gaspedale. Zudem häuften sich Berichte über Fahrzeuge in den USA, die selbständig beschleunigten und nicht zu bremsen waren. In der Folge verlor Toyota auf dem wichtigen US-Markt deutlich und der Aktienkurs des Unternehmens brach ein. Die NHTSA hat gerade bestätigt, dass bei ihren Untersuchungen zu diesem Thema keine Fehler des Herstellers festgestellt wurden, sondern immer ein Verwechseln von Gas und Bremse durch den Fahrer die Ursache war. Das Ergebnis ist zwar noch vorläufig, es bestätigt jedoch die internen Ergebnisse von Toyota und von externen Prüfern wie dem TÜV Nord.
Quelle: ntv.de, sp-x