Auto

Berlin, Köln, Hannover Umweltplakette gilt

In Berlin, Köln und Hannover dürfen Autos ab sofort nur noch mit einer speziellen Umweltplakette in die Innenstädte fahren. Die sogenannten Umweltzonen sollen die gefährliche Abgasbelastung der Luft verringern. Hunderttausende Autofahrer haben den Angaben zufolge bereits Plaketten erworben; zumindest im Januar drohen allerdings noch keine Bußgelder, wenn die Kennzeichnung fehlt. Vor allem ältere Autos ohne Katalysator erhalten keine Plaketten. Für bestimmte Fahrzeuge gelten jedoch Sondergenehmigungen.

Im Laufe des Jahres wollen weitere Städte dem Beispiel folgen. So sollen bis 1. März in Baden-Württemberg acht Kommunen folgen, darunter Stuttgart, Mannheim und Tübingen. Frankfurt am Main wird voraussichtlich im Sommer nur noch Autos mit Umweltplakette in die Innenstadt lassen. Düsseldorf und die Ruhrgebietsstädte wollen im Laufe des Jahres folgen. Auch Leipzig, Magdeburg, Halle und Gera erwägen dies. Der Automobilclub ADAC kritisiert die unterschiedlichen Regelungen und prüft rechtliche Schritte gegen die Umweltzonen.

Im zu Ende gehenden Jahr lag die Feinstaub-Belastung im Jahresschnitt in vielen deutschen Großstädten wieder über dem zulässigen Grenzwert – aber deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. Als Ursache für den Rückgang vermuteten die Landesumweltministerien vor allem Wettereinflüsse. Aber auch auf die zunehmende Ausrüstung von Dieselautos mit Rußfiltern und die sinkende Zahl alter "Stinker"-Autos wird verwiesen.

Feinstaub ist schädlich für die Atemwege und wird nicht nur durch Abgase von Autos, sondern auch von Industriebetrieben und Heizungen verursacht. Zulässig ist eine Überschreitung des EU-Grenzwerts von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft nur an maximal 35 Tagen pro Jahr. Zwar ging die Zahl solcher Tage 2007 zurück und halbierte sich örtlich sogar annähernd. Gleichwohl blieb sie in einigen Kommunen hoch. Eine der am meisten belasteten Städte Deutschlands war Stuttgart, das wegen seiner Tal-Lage von jeher einen geringen Luftaustausch hat. Das baden-württembergische Umweltministerium rechnete damit, dass in der Landeshauptstadt der Grenzwert bis Jahresende an 100 Tagen überschritten wird. Auch in der Ruhrgebietsstadt Dortmund und im brandenburgischen Cottbus war der Grenzwert mit 77 Tagen besonders häufig überschritten. In Baden-Württemberg war er es landesweit an fast jeder zweiten der 29 Messstellen, in Nordrhein-Westfalen an 9 Messstellen, in Brandenburg an vier.

Generell war der Süden und Westen Deutschlands 2007 wieder sehr viel stärker betroffen als die dünn besiedelten und industriearmen Küstenländer mit ihrer relativ unbelasteten Meeresluft. So meldeten Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern nur an wenigen Tagen Grenzwert-Überschreitungen. Auch das ländlich geprägte Rheinland-Pfalz blieb unter dem von der EU zugelassenen Wert. In Mainz, wo 2003 der Grenzwert noch an 77 Tagen überschritten wurde, war dies in diesem Jahr nur noch an 33 Tagen der Fall - 2 Tage weniger als zulässig.

Quelle: ntv.de

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