Kampf der Coups VW greift den CLS an
24.01.2008, 20:20 UhrAls 2004 eine Schar von Autotestern mit dem neuen Modell an den römischen Filmstudios Cinecitta vorfuhr, war schon zu ahnen, dass der Hauptdarsteller das Zeug zum Star hat. Der Mercedes CLS stand vor seiner Markteinführung und nur wenige in der Branche hatten dem Stuttgarter Hersteller zugetraut, das Konzept eines viertürigen Coups mit so verwegenem Design als Serienfahrzeug anzubieten.
Das Auto auf der Basis der E-Klasse verkaufte sich gut und ist noch immer ein Hingucker. Doch aus zwei Gründen wird ab März eine zart geliftete Version das bisherige Modell ablösen. Erstens ging gegenüber 2006 der Verkauf um rund ein Fünftel auf 4533 Exemplare in Deutschland zurück, und zweitens rüstet gleichzeitig die Konkurrenz auf. Gerade hat Volkswagen mit dem Passat CC auf der Autoshow in Detroit ein viertüriges Coup vorgestellt und auch Konzernpartner Audi plant mit dem A7 eine vergleichbare Erweiterung des Modellangebots.
Passat kopiert das CLS-Konzept
Die Autos, deren Trendsetter der Mercedes vor dreieinhalb Jahren war, scheinen in idealer Weise familiäre Sehnsüchte zu befriedigen: Vatis Wunsch nach sportlich-dynamischem Auftritt wird mit der flachen Silhouette, den kleinen Fensterflächen und einer gestreckten Form entsprochen. Muttis Bedürfnis, Kindern oder Eltern bequemen Zustieg auf die hinteren Plätze zu ermöglichen und ordentlich Raum für Gepäck zu haben, wird ebenfalls erfüllt.
Der CC ist dazu auserkoren, "die Grenze zur oberen Mittelklasse zu durchbrechen", heißt es von Volkswagen-Seite. Deshalb kommen in der neuen Modellvariante nur die stärkeren Passat-Motoren zum Einsatz. Zwei Diesel und drei Benziner werden es zur Markteinführung sein. Der bekannte Zweiliter-TDI wird dazu mit 140 oder 170 PS angeboten, bei den Benzinern beginnt das Programm mit einem 1,8-Liter-TSI, der 160 PS leistet. Auf 200 PS kommt der darüber rangierende 2.0 TSI und die Spitze markiert ein 3,6 Liter großer V6 mit 300 PS.
In diesem Kraftpaket sind dann serienmäßig Allradantrieb und das neue Doppelkupplungs-Getriebe mit sieben Gängen enthalten. VW Passat und die E-Klasse von Mercedes werden der oberen Mittelklasse zugerechnet, aber das vom CLS begründete Fahrzeugkonzept reicht schon jetzt bis in den betont sportlichen Luxusbereich hinein. Als Topmodell bietet Mercedes auch in der künftigen Version den CLS 63 AMG an, der mit 514 PS und 630 Newtonmetern Drehmoment in einer Liga spielt, die alsbald ihren Spielbetrieb aufnehmen wird, denn die Mitbewerber um den Titel "sportlichstes viertüriges Coup" haben bereits ihre Trainingslager bezogen. Das ist etwa Erzrivale BMW, der im Frühjahr vergangenes Jahr das Auto namens Concept CS vorstellte. Eine starke Präsenz durch die bullige Frontpartie ließ die Studie erkennen, von der zu erfahren war, dass BMW mit Motoren von bis zu 600 PS kalkuliert.
Panamera auch mit Hybrid
In unmittelbarer Nachbarschaft von Mercedes wird ebenfalls an einem Konkurrenten gewerkelt. Die sagenumwobene "vierte Baureihe" von Porsche hat als viertüriges Coup Panamera Gestalt und Namen bekommen. Kürzlich gab der Hersteller bekannt, dass außer herkömmlichen Verbrennungsantrieben auch ein Hybrid-Motor ins Angebot aufgenommen wird. Porsche verkauft ein Viertel seiner Gesamtproduktion allein im US-Bundesstaat Kalifornien und wer gesehen hat, was sich gegenwärtig in Detroit alles mit Hybridkonzepten schmückt, den kann die Porsche-Ankündigung kaum überraschen.
Herzerwärmende Sportlichkeit erwartet der solvente Kunde auch von einem Aston Martin. Die britische Nobelmarke hat ihr viertüriges Coup Rapide genannt. Mit einem Verkauf wird ab 2009 gerechnet, dem Jahr, für das auch die Markteinführung des Porsche Panamera geplant ist.
Quelle: ntv.de