Laufkultur und Fahrspaß Verspäteter Mondeo kommt gut
20.10.2014, 09:21 Uhr
Großer Kühler, scharfer Knick in der Flanke, Powerdomes auf der Motorhaube und schneidige Scheinwerfer, so gibt sich der neue Ford Mondeo.
Wer einen Ford Mondeo kauft hat schon immer auf den Preis geguckt. Den will Ford auch in Zukunft flach halten. Allerdings nur in der Basis. Nach oben ist wie so oft alles offen. Aber erst einmal überzeugt der extrem verspätete Amerikaner mit seiner Optik.
Lange mussten die Europäer auf den neuen Mondeo warten. Jetzt soll der Ford auch hierzulande mit großer Motorenauswahl, verbessertem Fahrwerk und modernen Technik-Highlights die Kundschaft überzeugen. Allerdings schlägt das derzeit günstigste Modell mit satten 27.150 Euro zu Buche, für den Benziner mit 160 PS Leistung. Nächstes Jahr kommt das eigentliche Basismodell mit 1,0-Liter-Motor, wahrscheinlich 125 PS und sicher einige tausend Euro günstiger. Wegen der Werksschließung im belgischen Gent und einer daraus resultierenden Produktionsumstellung in Europa kommt der große Ford mit einem Jahr Verzögerung. In den USA ist das Fahrzeug schon seit Anfang 2013 im Handel, dort unter dem Namen Fusion.
Auf den ersten Blick macht der Mondeo eine gute Figur: Großer Kühler, scharfer Knick in der Flanke, Powerdomes auf der Motorhaube und schneidige Scheinwerfer, auf Wunsch in Voll-LED-Technik. Wer die Hightech-Lampen für 1250 Euro wählt, bekommt übrigens Blinker in dynamisierter Form, so wie sie auch Audi anbietet. Darüber hinaus offeriert der neue Mondeo alle erdenklichen Komfort- und Sicherheitsfeatures; diese reichen vom klimatisierten Massagesitz für 2500 Euro Aufpreis über ein autonomes Bremssystem ab 250 Euro bis hin zu hinteren Gurt-Airbags, die es bisher nur in der Mercedes S-Klasse gab.
Laufkultur und Spaß
Der 1,5 Liter große Benziner mit 160 PS erfreut mit Laufkultur und kräftigem Durchzug, konsumiert aber beim sportlichen Umgang mehr als die sechs Liter Sprit der Werksangabe. Für Fahrspaß sorgt im Mondeo ein agiles Fahrwerk und eine präzise elektro-mechanischen Servolenkung. Schlechte Straßenpassagen bügelt er wirkungsvoll weg. Wer das 2000 Euro teure Komfortpaket mit elektrisch verstellbaren Sitzen und aktivem Tempomat bestellt, bekommt auch eine variable Dämpferregelung dazu.
Keineswegs spaßärmer kommt der 2,0 TDCI mit 180 PS um die Ecke. Sobald der Lader ab 2000 Umdrehungen nach Luft schnappen kann, stehen 340 Newtonmeter bereit. Ab nächstem Jahr können die Interessenten für Fords Mittelkasse auch einen Hybrid wählen. Der ist mindestens 34.950 Euro teuer und bietet im Gegenzug 187 PS Systemleistung. Es folgen im kommenden Jahr Allradversionen und der Top-Diesel mit 210 PS.
Infotainment Up to date
Mit großflächigem TFT-Bildschirm im Kombiinstrument zeigen die Topvarianten, was in Sachen Infotainment Stand der Technik ist. Erfreulich, dass es gleich mehrere Infofelder gibt. So können beispielsweise die Bordcomputer-Werte und etwaige Zielführungspiktogramme der Navigation gleichzeitig dargestellt werden. Apropos Navigation: Analog zum gelifteten Focus gibt es ein komplett neues System mit intuitiv bedienbarem Touchscreen und schönem Kartenbild.
Hinzu kommt eine Vielzahl an Funktionen, darunter auch die Möglichkeit, diverse Handy-Applikationen auf dem großen Monitor abzubilden und von dort aus zu steuern. Ab Mitte 2015 gesellt sich zu den ohnehin schon vielen Varianten eine Allradversion (in Verbindung mit den 110 kW/150-PS- und 132 kW/180-PS-Dieseln). Abgesehen davon wird es noch eine maximal luxuriöse Vignale-Ausführung geben. Hoffentlich mutet Ford seinen Kunden da nicht zu viel Qual der Wahl zu.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x