Peugeots neuer 508 Vorstoß in die Businessclass
19.01.2011, 08:56 Uhr
In Sachen Design gibt sich der Peugeot 508 eher konservativ.
Seit Asterix und Obelix ist bekannt, dass schon damals die (ge)wichtigen Chefs die komfortable und repräsentative Form des Reisens liebten. Das ist im Prinzip bis heute so geblieben, doch statt Schild bevorzugen die Verantwortlichen nun Business-Limousinen.
Weniger ist mehr: Peugeot fasst sein Mittelklasse-Angebot zusammen und ersetzt die Modelle 407 und 607 durch den neuen 508. Ab dem 12. März tritt das sowohl als klassisches Stufenheck als auch als Kombi erhältliche Business-Fahrzeug gegen die starke Konkurrenz aus deutscher Produktion an. Die Preise beginnen für die Limousine mit dem 88 kW/120 PS leistenden Benziner bei 23.050 Euro bzw. 23.950 Euro für den Einstiegsdiesel mit 82 kW/112 PS. Für die Kombi-Varianten werden mit den zwei Basismotorisierungen je 1.050 Euro mehr verlangt, ansonsten kosten sie jeweils 1.450 Euro Aufpreis.
Weniger ist auch beim Design mehr. Kein auffälliges und weitaufgerissenes Haifischmaul "ziert" die Front und erschreckt die eher konservative Kundschaft. Stattdessen herrscht eine gediegene Formgebung vor. Sowohl die Limousine als auch der sw- genannte Kombi sind im besten Sinne klassisch-zeitlos gezeichnet. Dieser Eindruck setzt sich ebenfalls im Innerraum fort. Die französischen Innenausstatter haben sich nicht nur die deutschen Platzhirsche Audi A4, Mercedes C-Klasse oder VW Passat bei Materialauswahl- und Verarbeitung zum Vorbild genommen, sondern deren Standards umgesetzt.
Kofferraum als Schluckspecht
Bequeme, langstreckentaugliche Sitze sind nun genauso an Bord wie ein übersichtlich gestaltetes Armaturenbrett. Das Raumangebot der 4,79 Meter langen Limousine und des 4,81 Meter langen Kombis ist gut, nur im Fond beeinträchtigt die abfallende Dachlinie die Kopffreiheit der hochgewachsenen Passagiere. Dafür punkten aber die Gepäckteile mit nutzerfreundlicher tiefer Ladekante sowie mit guten Kofferraumvolumina. Die Limousine schluckt zwischen 515 und 1.381 Litern, beim Kombi sind es 560 bis 1.598 Liter.
Das Leistungsspektrum der sechs verfügbaren Motoren reicht von 82 kW/112 PS bis zu 150 kW/204 PS bei den Selbstzündern und von 88 kW120 PS bis 115 kW/156 PS bei den Benzinern. Sparmeister ist der Basisdiesel, der sich mit 4,4 Liter (CO2-Ausstoß: 114 g/km) begnügen soll. Aber auch das Diesel-Toptriebwerk kann sich mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,7 Litern (150 g/km) sehen lassen.
Spezielle Flottenausstattung
Für den 508 hat Peugeot vier neue Ausstattungslinien (Access, Active, Allure, GT) ins Programm genommen und bietet zudem das speziell für die Flottenkundschaft zugeschnittenes Komfortniveau "Business Line". An Bord sind dann unter anderem ein Navigationssystem, Einparksensoren für die Front, Sitzheizung und ein Head-up-Display. Die Basisausstattung verfügt über die klassenüblichen Standards. In den höheren Versionen sind eine Vierzonen-Klimaanlage, schlüsselloses Zugangssystem, Head-up-Display oder Fernlichtassistent mit an Bord bzw. gegen Aufpreis lieferbar.

Dennoch fehlt es dem 508 noch an einigen technischen Optionen. Dafür gibt es nächstes Jahr einen Hybridallrader.
Bereits verbreitete Optionen wie Verkehrszeichenerkennung, Siebengang-Automatik oder Doppelkupplungsgetriebe sind für den Peugeot nicht erhältlich. Dafür gibt es bei den Franzosen ab 2012 einen im Wettbewerbsumfeld so noch einzigartigen Allradantrieb: Im 508 Hybrid4 wird ein Dieselmotor die Vorderräder beschleunigen, während ein Elektromotor auf die Hinterräder einwirkt. Dies allerdings nur in der teuren Spitzenversion, andererseits bedeutet der Verbrauch von 3,8 Litern/100 km (CO2-Ausstoß: 99 g/km) einen neuen Klassenbestwert.
Weltweit will Peugeot ab 2012 über 200.000 Einheiten des 508 pro Jahr verkaufen – ein ambitioniertes Ziel in der insgesamt rückläufigen Mittelklasse.
Quelle: ntv.de, sp-x