"World Car of the Year" Leichtgewicht "Sport"-Mazda 2
30.06.2008, 09:25 UhrWird ein Auto mit dem Namenszusatz Sport versehen, kaschiert das häufig die Tatsache, dass ihm an anderer Stelle etwas weggenommen wird. Verringert man beispielsweise die Anzahl der Türen, kann aus einem gewöhnlichen Kleinwagen leicht ein "Sport"-Modell werden. So wie beim Mazda 2, der dem japanischen Hersteller auf der Autoshow in New York noch einen überraschenden Erfolg bescherte. Der Dreitürer wurde zum "World Car of the Year" gekürt.
Zum Verkaufsstart in Deutschland im September wartet Mazda noch mit zwei weiteren Neuerungen auf. Dann kommt der Dieselmotor ins Angebot des Einsteigermodells der Marke. Wer dem "Sport"-Mazda auch optisch mehr Dynamik verleihen möchte, braucht für ein Paket aus spezieller Forntschürze, Seitenschwellern und Dachspoiler nicht mehr zum Zubehörhandel zu laufen, sondern kann das Optik-Tuning gleich ab Werk bestellen. Und damit es beim Zustieg auf die hinteren Sitze des Sportmodells nicht allzu sportlich zugehen muss, hat Mazda dem Dreitürer noch eine Einstieghilfe spendiert.
Mutige "Gramm-Strategie"
Nach der Markteinführung der fünftürigen Ausgabe des Mazda 2 im vergangenen Herbst hat das Auto zwar das selbst gesteckte Jahresziel für 2007 von mehr als 5000 Einheiten verfehlt, bis April dieses Jahres verzeichnete der Hersteller aber mit mehr als 8000 Zulassungen des kleinsten Mazdas ein ordentliches Ergebnis. Mit einem aktuellen Marktanteil von 2,1 Prozent (Ende Mai) liegt die Marke im Vergleich seiner japanischen Mitbewerber noch vor Honda und Nissan.
Das so genannte B-Segment, dem der Mazda 2 zugerechnet wird, war in der Vergangenheit für das Unternehmen stets ein schwieriges Terrain. Um endlich Erfolge einfahren zu können, ist der Hersteller einen mutigen Weg gegangen. Anstelle der bei anderen Herstellern üblichen Praxis zu folgen, das jeweils neue Modell immer ein bisschen größer und schwerer zu bauen, als den Vorgänger, rief Mazda die "Gramm-Strategie" aus. So kam es, dass der Fünftürer des Mazda 2 mit 950 Kilogramm Leergewicht, deutlich leichter ausfiel als beispielsweise beim Konkurrenten Toyota Yaris.
Herzhafter Klang
Das Datenblatt des Dreitürers mit dem neuen Dieselmotor verzeichnet ein Gewicht von 970 Kilogramm. Die 68 PS des Selbstzünders haben damit keine Probleme. Munter gehen die ab 2000 Umdrehungen zur Verfügung stehenden 160 Newtonmeter Drehmoment mit der Fahrzeugmasse um. Der CO2-Ausstoß wird mit 114 Gramm pro Kilometer angegeben, womit sich Mazda rühmt, besser als alle zurzeit auf dem Markt befindlichen Konkurrenzautos zu sein.
Wer ein leichtes Auto bauen will, muss mit geräuschdämmenden Werkstoffen sparsam umgehen. So kommt es, dass der Diesel die Insassen zuweilen mit herzhaftem Klang daran erinnert, sich einer zurückhaltenderen Gangart zu befleißigen. Nur dann sind nämlich die 4,3 Liter Durchschnittsverbrauch möglich, die Mazda als Konsum für den 1,4 Liter großen Vierzylinder angibt. Mit mehr als einem Drittel Dieselanteil ist in dieser Baureihe nicht zu rechnen, sagt Mazda, womöglich wird dieser Wert nicht einmal erreicht, wenn die Preisentwicklung dieses Kraftstoffs in Deutschland so anhält.
Große Fahrer haben's schwer
Mit einem Startpreis von 11.450 Euro ist der Dreitürer um 500 Euro günstiger als der Fünftürer. Für das Dieselmodell sind 13.000 Euro zu veranschlagen. Ab Werk ist ein vollständiges Airbagangebot an Bord, ebenso wenig fehlen elektronische Stabilitätskontrolle, Bremsassistent sowie Isofix-Kindersitzbefestigungen. Auch ein höhenverstellbarer Fahrersitz eine funkfernbedienbare Zentralverriegelung wird aufpreisfrei mitgeliefert. Allerdings teilen groß gewachsenen Fahrer dieses Kleinwagens ein Schicksal mit den Besitzern von Konkurrenzmodellen: Die wünschenswerte Längsverstellung der Lenksäule, die den Nutzen eines weit nach hinten verschiebbaren Fahrersitzes erst vervollständigt, ist auch beim Mazda 2 Sport nicht vorgesehen.
Quelle: ntv.de