Praxistest

Beim Besten kaum Neues Mazda liftet den 3er

Was kann man an einem Bestseller noch verbessern? Von keinem anderen Modell hat Mazda in Europa seit 2004 mehr Autos verkauft als vom Mazda 3. Der Golf-Gegner fand allein in Deutschland rund 50.000 Kunden, was zwar bescheiden gegenüber dem Fahrzeug ist, das dem Segment den Namen gab, aber viel im Wettbewerb der Importeure untereinander. Immerhin 3,7 Prozent Marktanteil hält der 3er in der hart umkämpften Kompaktklasse.

Wie schwer es ist, ein von guter Nachfrage verwöhntes Modell zu verbessern, zeigt die modellgepflegte Variante, die ab sofort bei den Mazda Händlern zu bestellen ist. Viel Feinarbeit, eine lange Liste von Kleinigkeiten hat der Hersteller verändert, aber zu sehen ist das alles nur an einer kleinen waagerechten Spange, die zusätzlich unter das Logo im Kühlergrill montiert wurde. Die Nebelscheinwerfer erhielten ein neues Design.

Auch beim gelifteten Auto werden wohl vier von fünf Exemplaren Fünftürer sein. Die 1,6-Liter Motoren leisten sowohl als Benziner als auch als Diesel 109 PS. Wegen des stärkeren Drehmoments macht der Diesel naturgemäß einen agileren Eindruck als der gleichgroße Benziner. Laut Mazda ist es gelungen, den Verbrauch noch abzusenken, so dass der Diesel sich jetzt mit weniger als fünf Litern auf 100 km begnügt. Wer so munter fährt, wie das Auto sich benimmt, dürfte damit jedoch nicht auskommen.

Mittels veränderter Standardreifen, modifizierten Dämpfern und mehr Dämm-Material unter der Motorhaube ist der 3er messbar leiser geworden. Als angenehm dynamisch wird die spontane Gasannahme empfunden. Die Schaltung fühlt sich fast so knackig an, wie beim MX-5. Die Lenkung vermittelt guten Kontakt zur Strasse und erlaubt präzises Handling.

Neu ist das Sechsgang-Schaltgetriebe, das exklusiv für den Zweiliter-Benziner angeboten wird. Allerdings war bei dem Testwagen das Hantieren mit diesem Hebel nicht so kinderleicht, wie beim Fünfgang-Getriebe. Der Zweiliter-Motor erhielt im Zuge der Renovierung eine variable Ventilsteuerung, was dem Drehmoment und dem Ansprechverhalten zugute kommt. Auch die Drehfreudigkeit kann sich sehen lassen. Neu ist auch der Tempomat, der lange Überlandpassagen entspannter macht.

Bei der Preisgestaltung machte sich Mazda dankenswerter Weise die Ansicht zu eigen, dass, wer wenig Neues bietet, am auch nicht mehr Geld verlangen sollte. Der Einstieg in den 3er ist ab 15.400 Euro mit einem 1,4-Liter-Motor möglich, wobei die meisten Verkäufe im Bereich zwischen 19.300 und 22.000 Euro zu erwarten sind. Da rangieren nämlich der 1,6 Liter-Diesel (inklusive Partikelfilter) und die bis 150 PS reichenden Benziner.

Axel F. Busse

Quelle: ntv.de

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