Das war Dienstag, der 9. Januar 2018
Liebe Leser,
gerade eben kam noch diese Meldung rein: Der ehemalige Wahlkampfleiter und Chefstratege von US-Präsident Trump, Steve Bannon, verlässt die rechte Nachrichten-Webseite "Breitbart News". Bannon war der Herausgeber. Er war zuletzt durch ein Buch über Trumps erste Monate im Amt in die Kritik geraten, mehrere Unterstützer sagten sich von ihm los. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ansonsten waren heute unter anderem diese Themen wichtig:
Eine gute Nacht!
Bahnstrecke nach Zermatt wird freigesprengt
Das eingeschneite Zermatt in der Schweiz ist nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten. Rund um den Urlaubsort herrscht Lawinengefahr. Kontrollierte Lawinensprengungen sollen dafür sorgen, dass bis morgen Abend wenigstens die Bahnlinie wieder fahren kann. Auch die Zufahrtsstraße nach Zermatt ist noch gesperrt. Rund 13.000 Touristen sitzen fest. Der Ort selbst sei aber nicht von Lawinen bedroht, versicherte die Gemeinde.
Auch in den italienischen Alpen hat Schnee für Chaos gesorgt: In Sestriere im Piemont wurde ein Ferienhaus von einer Lawine verschüttet. Keiner der 29 Menschen in dem Haus wurde verletzt. Im Aostatal und in Südtirol herrscht weiter eine hohe Lawinengefahr.
"Schumi-Kartbahn" verschwindet
Der Erftlandring ist nicht irgendeine Kartbahn, sondern die "Schumi-Kartbahn". Neben Michael Schumacher drehten hier in Kerpen auch viele andere Formel-1-Stars wie Mika Häkkinen und Sebastian Vettel ihre Runden. Die Kartbahn gehört Schumacher zum Teil. Doch die "Schumi-Kartbahn" soll übernächstes Jahr Geschichte sein. Dann endet der Bestandsschutz und die Kartbahn muss dem Braunkohletagebau Hambach weichen. Jetzt ist auch klar: Die Kartbahn soll keinen neuen Standort bekommen, wie der Kart-Club Kerpen-Manheim dem "Express" bestätigte.
Ralf Schumacher, der bei dem Verein Jugendleiter ist, sagte der Zeitung, "die gemeinsame Suche mit RWE hat zu keinem von der Bevölkerung mitgetragenen neuen Standort geführt."
Er nannte das Aus für die Kartbahn "eine Schande". "Hier sterben Tradition und erfolgreiche Jugendförderung gleichzeitig."
Der Club plant nun, seinen Anteil an der Bahn an RWE zu verkaufen.
Mariah Carey klaut Meryl Streep den Platz
Hat Trump den Text der Nationalhymne vergessen?
US-Präsident Trump und die NFL – das ist inzwischen ein Thema für sich. Immer wieder hatte er Footballspieler kritisiert, die sich bei der Nationalhymne hinknien. Sie protestieren damit gegen Rassismus und Polizeigewalt. Trump findet diese Protestform während der Hymne unangemessen und unpatriotisch. Nun muss sich der Präsident selbst die Frage gefallen lassen, wie patriotisch er ist und ob er eigentlich den Text der Nationalhymne kennt. Bei einem Football-Spiel in Atlanta wirkte er zumindest nicht allzu textsicher. Als gestern beim College-Finale die Hymne gesungen wurde, sang Trump nur stellenweise mit. Seine Mundbewegungen schienen teils auch nicht zum Text zu passen.
Videos des Tages
Frankreich ändert Tempolimit
Auf Frankreichs Landstraßen gilt ab dem 1. Juli ein neues Tempolimit: Die Regierung hat es von 90 auf 80 Stundenkilometer gesenkt. Premierminister Philippe sagte, so könnten "zwischen 350 und 400 Menschenleben pro Jahr" gerettet werden. Zudem wird es künftig härtere Strafen gegen jene geben, die beim Fahren das Handy benutzen oder den Zebrastreifen ignorieren. 2016 kamen auf Frankreichs Straßen knapp 3500 Menschen ums Leben - mehr als die Hälfte von ihnen auf Landstraßen.
XOX Gebäck ruft Knabberzeug zurück
Das Unternehmen XOX Gebäck ruft verschiedene Knabbergebäcksorten zurück, weil daran Metallrückstände festgestellt wurden. Betroffen vom Rückruf sind diese Produkte:
"XOX Pommes Snack Ketchup 125g" mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 10.10.2018
"XOX Pommes Snack Schranke 125g", MHD: 11.10.2018/12.10.2018
"Bravo Snack Mix 100g", MHD: 16.08.2018/17.08.2018
"Bravo Pommes Snack Ketchup 100g" mit dem MHD 17.08.2018/18.08.2018.
Die Artikel wurden bundesweit aus den Supermärkten genommen. Wer schon eine Packung gekauft hat, kann sie umtauschen. Essen sollte man das verunreinigte Gebäck nicht.
Trump fliegt zum Weltwirtschaftsforum
US-Präsident Trump kommt in zwei Wochen zum Weltwirtschaftsforum in Davos. Er will für seine "Amerika zuerst"-Politik werben, während das Motto des Forums "Für eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt" lautet. Außerdem sollen "innovative Ideen" vorgelegt werden, um den Freihandel und den Umweltschutz zu stärken. Es dürfte also spannend werden, wie das zusammenpasst.
Junge platzt in Live-TV-Interview
In sozialen Netzwerken macht gerade ein Video die Runde, das zeigt, wie ein Junge in ein Live-Interview beim Fernsehsender Al-Dschasira reinplatzt. Der Moderator interviewt gerade den Filmhistoriker Daniel Smith-Rowsey zu den Anti-Sexismus-Protesten bei den Golden Globes, als der Junge hinter der Schulter des Historikers auftaucht, lacht und mit einem kleinen Auto spielt. Smith-Rowsey entschuldigt sich daraufhin für die Störung durch seinen Sohn, doch Moderator Sohail Rahman bleibt ganz locker. "Er kann reinkommen...Kein Problem Daniel, wir haben gerne auch Kinder in der Sendung." Super reagiert, oder?
Falls Sie jetzt das Bedürfnis verspüren, auch das Video vom berühmten "BBC-Dad" zu sehen, bitte sehr:
Fahrverbot und Fachkräfte - Sondierer kommen voran
Am dritten Tag der Sondierungen zeichnen sich weitere Einigungen ab. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland und beruft sich auf Arbeitsgruppen-Papiere der Sondierer.
Union und SPD hätten sich auf ein Gesetz verständigt, das den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte nach Deutschland steuern soll, heißt es in dem Bericht.
Außerdem solle bis Ende 2025 ein flächendeckendes Hochgeschwindigkeits-Datennetz ausgebaut werden. Hierfür würden zehn bis zwölf Milliarden Euro eingeplant.
Die Investitionen für Bundesstraßen, Schienen und Wasserwege sollen mindestens auf heutigem Niveau fortgeführt werden.
Union und SPD wollten weiter Fahrverbote für Diesel wegen der Umweltbelastung verhindern und die Kommunen dauerhaft unterstützten, heißt es außerdem.
Keine Einigungen gibt es bisher unter anderem bei den Themen Familiennachzug von Flüchtlingen und der von der SPD geforderten Bürgerversicherung.
So klingt die BR 182
Zehntausende Metaller streiken
Schon gestern haben in vielen Städten Metaller gestreikt, heute waren es nochmal viel mehr: Fast 60.000 Arbeitnehmer der Metall- und Elektroindustrie hätten ihre Arbeit zeitweise niedergelegt, davon 32.000 in Nordrhein-Westfalen, heißt es von der Gewerkschaft IG Metall. Bestreikt wurden 280 Betriebe, darunter Werke von BMW und Bosch.
Worum geht's nochmal?
Die Metaller wollen sechs Prozent mehr Lohn und die Möglichkeit einer zeitlich begrenzten 28-Stunden-Woche.
"Die Beschäftigten arbeiten gerne, engagiert und viel. Aber sie wollen auch mal kürzer treten können, wenn es ihre Lebensumstände erfordern", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler.
Die Arbeitgeber haben bisher zwei Prozent mehr Lohn geboten. Sie fordern zudem, mehr Beschäftigte länger als 35 Stunden einsetzen zu dürfen.
Bund verbucht wohl Milliardenüberschuss in 2017
Die Finanzlage des Bundes soll noch besser als erwartet sein. Das Handelsblatt berichtet, der Bund habe das vergangene Jahr mit einem Budgetüberschuss von 3,7 Milliarden Euro abgeschlossen. Hinzu kommen demnach noch 6,7 Milliarden Euro aus der Asylrücklage, die in 2017 doch nicht benötigt wurden. Insgesamt lag der Bundeshaushalt damit 10,4 Milliarden Euro über Plan. Der Überschuss von 3,7 Milliarden Euro solle nun ebenfalls in die Asylrücklage fließen und könne damit von einer neuen Regierung ausgegeben werden, schreibt das Handelsblatt. Das Finanzministerium wollte die Zahlen im Moment nicht kommentieren, in drei Tagen legt es seinen vorläufigen Haushaltsabschluss vor.
Schlagzeilen zum Feierabend
Überhitzter Handy-Akku löst Feuerwehreinsatz aus
In Zürich ist ein Apple-Laden geräumt worden: 50 Mitarbeiter und Kunden mussten den Laden am Vormittag verlassen, weil Qualm aufstieg. Schuld war ein überhitzter Akku. Der Zwischenfall passierte, als ein Mitarbeiter den Akku in der Werkstatt aus dem Gerät entfernen wollte. Dabei verbrannte er sich die Hand. Sieben Personen wurden medizinisch untersucht, ins Krankenhaus mussten sie aber nicht. Das Forensische Institut Zürich untersucht nun den Akku, um herauszufinden, warum der Akku überhitzte.
Pferdefleisch im Esel-Burger gefunden
Ein Burger mit Eselfleisch gilt in China als große Delikatesse. Es wird zuerst geschmort, dann zerpflückt und in Brot eingerollt. Für Aufregung sorgt nun ein großangelegter Betrug, der vielen Bürgern den Appetit auf ihre Leibspeise erstmal verderben dürfte: Restaurants im ganzen Land seien statt mit Eselfleisch mit billigerem Pferde-, Schweine- oder Maultierfleisch beliefert worden, melden staatliche Medien. Hergestellt wurde das Fleisch in der nördlichen Provinz Hebei. Die Polizei sucht nun die Verantwortlichen.
13.000 Touristen sitzen in Zermatt fest
Im schweizerischen Zermatt sind 13.000 Touristen eingeschneit und sitzen fest. Die Zufahrtsstraßen zu dem Wintersport-Ort am Matterhorn wurden gesperrt. Es gilt höchste Lawinengefahr. "An- und Abreisen sind im Moment nicht möglich", sagte eine Sprecherin von Zermatt Tourismus. In akuter Gefahr seien die Touristen aber nicht, der Ort müsse auch nicht geräumt werden. Anders sieht es etwa im rund 30 Kilometer entferntem Dorf Visp aus. Hier mussten 20 Menschen in Sicherheit gebracht werden, weil Schlammmassen ihre Häuser bedrohen.
NSU-Prozess: Nebenklage greift Polizei an
Im NSU-Prozess ging es heute nochmal um Enver Simsek – das erste Opfer der Mordserie. Der Blumenhändler war im September 2000 in Nürnberg erschossen worden. Die Anwältin seiner Familie hat in ihrem Plädoyer der Nürnberger Polizei nochmal schwere Vorwürfe gemacht. Die Polizei habe zehn Jahre lang gegen Simseks Familie ermittelt, sagte sie. Als mögliche Motive hätten die Ermittler nur Eifersucht, Drogenhandel oder Schutzgelderpressung gelten lassen. Hinweise, die auf fremdenfeindliche Täter deuteten, hätten sie nicht in Betracht gezogen. Aussagen von Augen- und Ohrenzeugen des Mordes habe die Polizei ignoriert, so die Anwältin.
"Fahrende Räume" sollen Autos ersetzen
Thailands Premier verweist Presse an Pappfigur
Thailands Regierungschef Prayut provoziert mit einer Pappfigur: "Wenn es Fragen zur Politik gibt, dann könnt ihr euch an diesen Typen wenden", sagte er gestern zu Journalisten und zeigte auf die lebensgroße Pappfigur von ihm selbst.
Ein Regierungssprecher sagte später, das sei nur ein Scherz gewesen. Am Regierungssitz in Bangkok wurden vor einem Kindertag gleich mehrere Figuren des Premiers aufgestellt.
Kritiker der Militärregierung konnten über seinen Scherz allerdings nicht lachen. Prayut hatte Journalisten in der Vergangenheit für unbequeme Fragen kritisiert, mit gerichtlicher Verfolgung gedroht und sich auch geweigert, vor die Presse zu treten.
Flugverkehr am Airport Köln-Bonn wieder gestartet
Am Flughafen Köln-Bonn läuft es wieder: Der Asphaltschaden auf der Start- und Landebahn ist repariert. Seit 13 Uhr könnten Flugzeuge dort wieder starten und landen, heißt es auf der Internetseite des Flughafens. Rund drei Stunden lang hatten keine Flieger auf dem Airport landen können, Starts waren nur bedingt möglich. Zehn Flüge mussten umgeleitet werden, zwei Ankünfte wurden gestrichen. Außerdem verspäteten sich viele Flieger. Auch am Nachmittag könne es noch Verspätungen geben, sagt der Flughafen.
Lebenslange Haft für Mord an Autoverkäufer
Für einen teuren Sportwagen beging ein 33-Jähriger aus Bochum einen Mord. Das Bochumer Schwurgericht hat ihn nun zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Mann hatte vor einem Jahr einen Autoverkäufer erwürgt und mit einem Hammer geschlagen, um an das Auto zu kommen. Laut dem Gericht wollte der 33-Jährige seiner Ex-Freundin mit dem Auto imponieren, hatte aber kein Geld um es zu kaufen. Das Gericht verurteilte auch einen Komplizen wegen Beihilfe zum Mord zu acht Jahren Haft. Er soll geholfen haben, den Autoverkäufer unter einem Vorwand in ein Zimmer zu locken, wo das Opfer umgebracht wurde.
Schichtwechsel
Liebe Leser,
heute Morgen hatte Volker Petersen noch seinen Unmut über die dunkelgraue Suppe namens Himmel kundgetan. Als gute Kollegin hab ich ihm deshalb zum Schichtwechsel schönes Wetter mitgebracht. Und das bedeutet auch, dass ich jetzt seinen Platz bei "Der Tag" bis zum Abend übernehme. Ich bin Heidi Ulrich, zu erreichen über heidi.ulrich(at)nama.de, und wünsche Ihnen einen angenehmen Nachmittag!
Über die Autorin
Immerather Dom abgerissen
Im Rheinland wird eine alte Kirche, der Immerather Dom, abgerissen. Das Gotteshaus muss wie die gesamte Gemeinde Erkelenz-Immerath dem Braunkohletagebau Garzweiler weichen. Da es viele Proteste gab, darunter Greenpeace-Aktivisten, verzögerte sich der Beginn der Abrissarbeiten. Die Polizei sichert nun das Gelände, auch weil es durch die Arbeiten dort gefährlich sei. Hunderte Menschen hatten am Vortag Abschied von ihrer einstigen Kirche in dem fast komplett umgesiedelten Dorf genommen.
Berlin meldet Rekordüberschuss
Da sage nochmal einer, Berlin sei pleite. Das Gegenteil ist der Fall: Die Hauptstadt hat das vergangene Jahr mit einem Rekordüberschuss abgeschlossen. 2,1 Milliarden Euro blieben am Ende in der Staatskasse übrig, wie Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen bekanntgab. Das hat Berlin der guten Konjunktur und dem hohen Bevölkerungswachstum zu verdanken. Nun ist die Frage, was mit dem Geld geschieht. Der Senator plane, mindestens rund eine Milliarde Euro in den Schuldenabbau zu stecken, meldet der "Tagesspiegel".
Drei polnische Minister entlassen
Der neue polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki stellt erstmal das Kabinett um. Leidtragende sind Außenminister Witold Waszczykowski und Verteidigungsminister Antoni Macierewicz - beide müssen ihre Sachen packen. Auch Umweltminister Jan Szyszko werde abgesetzt, teilte die Regierung in Warschau offiziell mit. Neuer Verteidigungsminister soll demnach der ehemalige Innenminister Mariusz Blaszczak werden, neuer Chefdiplomat der bisherige Vize-Außenminister Jacek Czaputowicz.
Erol Sander wegen Drogenbesitzes verurteilt
Erol Sander spielt in vielen Fernsehproduktionen mit - und ist nun vor Gericht gelandet. Nicht wegen seiner Arbeit, da gilt die Kunstfreiheit, sondern wegen illegalen Drogenbesitzes. Seine Noch-Ehefrau hatte ihn angezeigt, weil er Marihuana besessen haben soll. Sander nahm den Strafbefehl über eine Geldstrafe von 25.000 Euro zwar nun an, bestritt aber die Vorwürfe. Nur aus Rücksicht auf seine Familie habe er zugesagt.
Auto fährt in Seedorf in Soldatengruppe
Ein Auto ist in Niedersachsen in eine Gruppe von marschierenden Soldaten gefahren. Fünf Männer wurden verletzt. Ein 27-Jähriger wurde bei dem Geschehen in Seedorf zwischen Bremen und Hamburg schwer verletzt, so die Polizei.
Vier Männer im Alter von 23 bis 28 Jahren wurden mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Die Soldaten aus der Fallschirmjägerkaserne Seedorf waren gestern am Rand einer Straße entlangmarschiert. Ein 30 Jahre alter Autofahrer erkannte diese vermutlich zu spät und stieß mit ihnen zusammen.
Nach Angaben der Ermittler sagte er später aus, von der tief stehenden Sonne geblendet worden zu sein. Ein Gutachter soll das nun untersuchen.
Netanjahus betrunkener Sohn bringt Vater in Bedrängnis
Kinder und Betrunkene sprechen die Wahrheit, sagt man. Auf Jair Netanjahu, Sohn des israelischen Ministerpräsidenten, treffen die ersten beiden Eigenschaften zu. Die dritte auch? Die Frage bringt den Regierungschef gerade in Erklärungsnot. Ein TV-Sender spielte eine Aufnahme ab, auf der Jair hörbar angetrunken mit dem Sohn von Kobi Maimon spricht, einem der reichsten Geschäftsleute des Landes.
In dem Gespräch geht es um Stripperinnen und Prostituierte - aber auch um einen Deal: "Mein Vater hat Deinem Vater 20 Milliarden organisiert, dann kannst Du mir ja wohl 400 Schekel geben", sagt Jair Netanjahu zu Nir Maimo.
Offenbar bezieht sich der Sohn des Ministerpräsidenten auf einen Vertrag über die Ausbeutung des im Mittelmeer vor der Küste Israels entdecken Erdgasfeldes Tamar. Kobi Maimon ist einer der reichsten Geschäftsleute Israels. Er ist ein wichtiger Anteilseigner von Isramaco, einer der an dem Gasförderprojekt beteiligten Firmen.
Kritiker werfen Netanjahu vor, bei den Verträgen über die Nutzung des Offshore-Gasfeldes bestimmte Unternehmen bevorzugt zu haben.
Sein Sohn entschuldigte sich öffentlich und sagte, er habe nur einen Scherz gemacht. "Jeder, der ein wenig gesunden Menschenverstand hat, versteht das richtig."
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Schlagzeilen zur Mittagspause
Zyklon verwüstet Madagaskar - 29 Tote
Was gerade auf Madagaskar passiert, ist eine der schlimmsten Naturkatastrophen des jungen Jahres. Ein Zyklon verwüstet die Insel - 29 Tote sind zu beklagen.
Der tropische Wirbelsturm "Ava" führte zu Überschwemmungen und Erdrutschen, wichtige Verkehrsverbindungen wurden unterbrochen, wie der Katastrophenschutz des Inselstaats vor der südöstlichen Küste Afrikas erklärte. Mehr als 17.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen.
Besonders betroffen war der Osten des Landes, aber auch in der Hauptstadt Antananarivo gab es verheerende Überschwemmungen.
Elf Mafia-Verdächtige in Deutschland festgenommen
Die deutsche Polizei hat einen Schlag gegen die italienische Mafia geführt. Elf mutmaßliche Mitglieder der 'Ndrangheta wurden bei Razzien in mehreren Bundesländern festgenommen.
Die Verdächtigen seien zwischen 36 und 61 Jahre alt und in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen sowie Nordrhein-Westfalen gefasst worden. Ihnen wird unter anderem Erpressung und Geldwäsche vorgeworfen.
Die Aktion in Deutschland steht nach Angaben des Bundeskriminalamts in Zusammenhang mit einer Razzia gegen den 'Ndrangheta-Clan Farao-Marincola in Italien, bei der dort ebenfalls heute 160 mutmaßliche Mafia-Mitglieder festgenommen worden seien.
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Polizei verhindert Schlauchboot-Tour auf Rhein
Jugendliche in Koblenz hatten eine Idee, die nicht ihre beste war: Sie wollten mit einem Schlauchboot auf den angeschwollenen Rhein hinauspaddeln. Als sie das Boot zu Wasser lassen wollten, wurden sie beobachtet - schließlich schritt die Polizei ein und verhinderte die Bootstour. Bereits bei normalen Wasserständen sei ein handelsübliches Schlauchboot für den Rhein völlig ungeeignet, erklärten die Beamten am Dienstag. Aufgrund des Hochwassers fließe dieser aber noch sehr viel schneller. Große Gefahr drohe zudem durch Hindernisse im Wasser.
Bundesregierung rechnet mit gut zwei Prozent Wachstum
Auch 2018 dürfte für die deutsche Wirtschaft ein gutes Jahr werden - damit rechnet zumindest die Bundesregierung. Sie geht von einem Wachstum von gut zwei Prozent aus. Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig sagte bei einer Konferenz in Berlin: "Die Wirtschaftsleistung ist stabil." Im vergangenen Jahr sei die deutsche Wirtschaft um 2,2 Prozent gewachsen. "Und wir gehen davon aus, dass sich das etwa auf diesem Niveau fortsetzen wird", ergänzte er.
Nord- und Südkorea schalten Militär-Hotline frei
Nord- und Südkorea wollen wieder eine direkte militärische Telefonverbindung einrichten.
Während der Gespräche zwischen den beiden koreanischen Staaten habe der Norden mitgeteilt, dass eine im westlichen Teil der Grenze liegende Verbindung wieder freigeschaltet worden sei, sagte ein südkoreanischer Regierungsvertreter.
Die südkoreanische Seite habe entsprechend angekündigt, die militärische Telefonverbindung ab Mittwochmorgen wieder zu nutzen.
T.C. Boyle hat schon 160 Ratten gerettet
Der US-Autor T.C. Boyle ist ein großer Tierfreund. "Wäre ich nicht Schriftsteller, würde ich wohl als Biologe arbeiten - ich kann stundenlang Krähen und Seevögel beobachten", sagte der 69-Jährige dem "Playboy".
In seiner Nachbarschaft im kalifornischen Santa Barbara sei er sogar als "Rattenretter" berüchtigt.
Die Menschen dort töteten die Ratten, weil sie die Kabel ihrer Autos durchbissen. "Also sammle ich die Ratten ein und setze sie fünf Meilen entfernt in den Bergen wieder aus - 160 habe ich schon gerettet", berichtete Boyle.
Mein Kollege Sebastian Huld fühlt sich da sehr an den Roman "Wenn das Schlachten vorbei ist" erinnert, wie er mir gerade zuraunte.
Zugunglück mit 200 Verletzten in Südafrika
In Südafrika sind zwei Züge zusammengestoßen, rund 200 Menschen sollen dabei verletzt worden sein, die allermeisten aber nur leicht.
Bei dem Unfall in Germiston, einem östlichen Vorort der Wirtschaftsmetropole Johannesburg, seien bislang keine Toten zu beklagen, hieß es von den Rettungskräften.
Erst am Donnerstag hatte es im Südwesten Johannesburgs ein Zugunglück mit mindestens 19 Toten und dutzenden Verletzten gegeben.
US-Spionagesatellit nach Raketenstart verschwunden
Eigentlich sollte der neue US-Spionagesatellit Washington mit Informationen versorgen - doch daraus wird nichts. Das Gerät ist offenbar wieder in die Atmosphäre gestürzt, wo es verglüht sein dürfte. Die Pleite ist ein Rückschlag für das Weltraumunternehmen SpaceX, das den Satelliten ins All brachte. Warum es dazu kam, ist noch unklar.
Schlagzeilen am Morgen
Schnee in der Sahara
Dieser Anblick ist wirklich selten: schneebedeckte Sahara-Dünen. In der Wüste hat es tatsächlich geschneit, meldet Euronews. Und das erst zum vierten Mal in 37 Jahren. Die weiße Decke nahe der Stadt Ain Sefra in Algerien ist allerdings schon wieder verschwunden - tagsüber gab's Temperaturen zum Dahinschmelzen.
Roboter strippen an der Stange
Es soll ja Leute geben, die beim Anblick eines neuen iPhones, eines Porsches, oder einer Antonow An-225 in eine Verzückung geraten, die eigentlich menschlichen Gegenübern vorbehalten ist. Vielleicht kam deswegen jemand auf die Idee, Roboter auf eine Bühne zu stellen und sie wie StripperInnen tanzen zu lassen? Auf der CES in Las Vegas hat der Künstler Giles Walker solche Geräte auftreten lassen. Das ist also Kunst. Und hey, in unserer aufgeregten Zeit, ist das sexistisch, wenn Roboter es tun? Völlig neue Fragen stellen sich hier.
Musiker kündigt bei H&M wegen dieses Fotos
Dieses Foto hat gestern für scharfe Kritik gesorgt - kein Wunder, wenn man einen schwarzen Jungen als Monkee, also Affen im Dschungel, bezeichnet. Der R&B-Musiker The Weeknd beendet daher nun seine Zusammenarbeit mit der Modekette H&M, die das Bild für ihren Onlineshop nutzte. "Ich war diesen Morgen geschockt und beschämt von diesem Foto. Ich bin zutiefst beleidigt und werde nicht mehr mit H&M zusammenarbeiten", schrieb der Sänger mit äthiopischen Wurzeln am Montag auf Twitter.
Die Modekette hatte sich bereits nach massiver Kritik im Internet entschuldigt und das Bild zurückgezogen. "Wir glauben bei allem, was wir machen, an Vielfalt und Inklusion und werden all unsere internen Strategien überprüfen, um künftige Probleme zu verhindern", hieß es in einem Statement, aus dem mehrere Medien zitierten. The Weeknd, der eigentlich Abel Tesfaye heißt, hatte bei H&M seine eigenen Kollektionen herausgebracht und für die Kette gemodelt.
Großer Andrang auf neuer Bahnstrecke Berlin-München
Trotz der zahlreichen Verspätungen in den ersten Wochen nehmen die Kunden die neue Bahnstrecke Berlin-München sehr gut an. Wie die "Süddeutsche Zeitung" meldet, verzeichnet die DB einen Passagierrekord auf der Schnellstrecke. So seien in den ersten vier Wochen mehr als doppelt so viele Fahrgäste zwischen den beiden Großstädten wie im Vorjahreszeitraum unterwegs gewesen. Die Bahn verspricht, die Strecke in vier Stunden zurückzulegen - anfangs klappte das noch nicht so gut. Das Problem sei jetzt durch Sonderschichten in den Griff bekommen worden, wird die Bahn zitiert.
Mehr dazu hier.
Pegelstände am Rhein sinken
Die Lage am Rhein entspannt sich wieder, die Pegel des Flusses sinken.
In Düsseldorf wurde der Höchststand mit 8,38 Metern gegen 1 Uhr in der Nacht erreicht - um 6 Uhr am Morgen war das Wasser dort schon um zwei Zentimeter gesunken, wie der Hochwassermeldedienst Rhein in Mainz angab.
In Köln, wo der Höchststand bereits heute Nachmittag erreicht worden war, lag die Marke demnach um 5 Uhr bei 8,72 Metern.
Der Pegel in Bonn zeigte am frühen Morgen laut Hochwassermeldedienst einen Stand von 8,11 Meter. Nach dem Erreichen der Höchststände sollen die Pegelstände begünstigt durch die Wetterbesserung nun weiter fallen.
China schaltet 128.000 Webseiten ab
Pornographie und Nachrichten haben in China etwas gemeinsam: beide gelten als gefährlich. 128.000 Webseiten ließ das kommunistische Regime im vergangenen Jahr sperren - wegen obszöner oder anderer schädlicher Informationen, wie es hieß. Vorgegangen wird etwa gegen Pornographie oder die unerlaubte Verbreitung von Nachrichten. 1900 Personen seien bestraft worden, meldet die staatliche Agentur Xinhua. Daran darf man zumindest ein bisschen zweifeln, da die Info direkt vom Staat kommt. Auf der Rangliste für Pressefreiheit von "Reporter ohne Grenzen" rangiert China jedenfalls auf Platz 176 von 180. Demnach darf dort über Themen wie die Selbstverbrennungen von Tibetern oder das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 nicht berichtet werden.
Intel will fast alle Prozessoren in einer Woche schützen
Intels Prozessorproblem soll schon bald der Vergangenheit angehören. Binnen einer Woche will der Konzern Schutzmaßnahmen gegen eine Sicherheitslücke für 90 Prozent seiner Prozessoren veröffentlichen. Für die restlichen Intel-Chips solle das Sicherheits-Update bis Ende des Monats herausgebracht werden. Intel habe keine Hinweise darauf, dass jemand durch Ausnutzen dieser Schwachstelle Nutzerdaten erbeutet haben könnte, sagte Konzernchef Brian Krzanich in Las Vegas bei seinem Auftritt auf der Technikmesse CES.
Das wird heute wichtig
So langsam gewöhne ich mich daran, keine Regierung zu haben. Ich überlege zum Beispiel, die verstreuten Tannennadeln vor meiner Wohnungstür selbst wegzufegen und nicht mehr darauf zu warten, dass die Regierung meinen rücksichtslosen, Weihnachtsbäume durch Flure schleifenden Nachbarn zur Rechenschaft zieht. Es gibt aber Dinge, die sind heute noch wichtiger:
Nord- und Südkorea führen Gespräche - wir berichten über das heutige Treffen der Delegationen.
Union und SPD setzen ihre Sondierungen fort.
Bundespräsident Steinmeier lädt zum Neujahrsempfang.
In Las Vegas beginnt die Technikmesse CES.
Über die Autorin
Ich hoffe, Sie müssen nicht allzu früh raus, heute ist einer dieser Tage, an denen es sich nicht besonders lohnt - es sei denn, Sie mögen es, von dunkelgrauer Suppe am Himmel begrüßt zu werden. Aber vielleicht sieht es in ihrem Wohnort ja ganz anders aus. Wie dem auch sei, ich heiße Volker Petersen, wünsche einen guten Morgen und verrate hiermit meine Kontaktadresse: volker.petersen (at) nama.de.
Am Rhein 9 bis 11 Grad
Nach frostiger Nacht bleibt es heute im Norden und Nordosten häufig freundlich oder sogar sonnig. Auch an den Alpen überwiegt bei föhnig-milden 13 Grad die Sonne. Ansonsten sind die Wolken dichter. Es fällt aber nur gelegentlich mal etwas Regen oder Sprühregen. Am kühlsten ist es in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bei windigen 4 Grad. In Berlin werden es bis zu 7, entlang des Rheins 9 bis 11 Grad. Damit wünsche ich Ihnen einen guten Start in den Tag. Ihr Björn Alexander