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Angst vor Krebs Angelina Jolie ließ sich Brüste amputieren

Die dreimonatige Behandlung sei Ende April abgeschlossen gewesen, schreibt Angelina Jolie in der "New York Times".

Die dreimonatige Behandlung sei Ende April abgeschlossen gewesen, schreibt Angelina Jolie in der "New York Times".

(Foto: REUTERS)

Mit einer sehr persönlichen Mitteilung wendet sich Schauspielerin Angelina Jolie an die Öffentlichkeit: Sie teilt mit, dass sie sich einer Brust-Operation unterzogen hat. Was nach Selbstoptimierung klingt, hat einen sehr ernsten medizinischen Hintergrund.

US-Schauspielerin Angelina Jolie hat sich aus Angst vor Krebs vorsorglich beide Brüste abnehmen lassen. Sie habe sich für den Eingriff entschieden, weil sie das Gen BRCA1 in sich trage, das ihr Risiko für Brustkrebs erhöhe, schreibt der Hollywood-Star in einem Beitrag in der "New York Times".

Unter der Überschrift "Meine medizinische Entscheidung" beschreibt Jolie den jahrelangen Kampf ihrer Mutter gegen Krebs. Die Schauspielerin Marcheline Bertrand war 2007 im Alter von 56 Jahren an Eierstockkrebs gestorben. Jolie habe oft mit ihren Kindern über den Tod ihrer Mutter gesprochen. Dabei sei immer wieder zur Sprache gekommen, ob ihr das Gleiche passieren könne. Jolie hat mit ihrem Lebensgefährten Brad Pitt drei adoptierte und drei leibliche Kinder. "Wir wussten, dass es die richtige Entscheidung für unsere Familie ist und dass es uns näher zusammenbringt", schrieb Jolie."Ich kann meinen Kindern jetzt sagen, dass sie keine Angst haben müssen, mich an den Brustkrebs zu verlieren."

Jolie beschreibt, dass ärztliche Untersuchungen einen Gendefekt bei ihr ergeben hätten. Dies habe ihr Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken, erheblich erhöht. Deshalb habe sie sich entschieden, das Risiko so weit wie möglich zu minimieren. Sie habe mit der Brustamputation begonnen, weil das Krebsrisiko dort höher gewesen sei als im Eierstock.

"In meiner Weiblichkeit nicht beeinträchtigt"

Am 27. April habe sie die dreimonatigen Prozeduren abgeschlossen, die mit der Entfernung der beiden Brüste einhergegangen seien. Während der gesamten Zeit sei es ihr gelungen, weiterzuarbeiten und ihr Privatleben zu schützen. Sie wende sich nun an die Öffentlichkeit, weil sie hoffe, dass andere Frauen von ihrer Erfahrung profitieren können. Leider seien die hohen Kosten für die Tests, mit denen die fehlerhaften Gene BRCA1 und BRCA2 ausfindig gemacht werden könnten, für viele Frauen ein Hindernis. Die Tests kosten mehr als 3000 Dollar.

In dem Beitrag schildert Jolie den gesamten Operationsverlauf bis hin zum Wiederaufbau ihrer Brüste. Sie habe nun ihr Brustkrebsrisiko von 87 Prozent auf unter 5 Prozent gesenkt. "Ich fühle mich durch die wichtige Entscheidung gestärkt, die meine Weiblichkeit in nichts beeinträchtigt." Jährlich sterben laut Weltgesundheitsorganisation 458.000 Frauen an Brustkrebs. Jolie setzt sich dafür ein, dass mehr Frauen ihre Gene darauf testen lassen, ob sie ein erhöhtes Brustkrebsrisiko haben.

Prominente zollen Respekt

In den vergangenen Jahren hatten mehrere Stars das Thema Brustkrebs in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. So hatten zum Beispiel die Sängerinnen Sheryl Crow, Anastacia und Kylie Minogue, die erfolgreich operiert wurden, über ihre Krebsdiagnosen berichtet.

Bald nach Bekanntwerden von Jolies Artikel meldeten sich auch Promis wie Nia Vardalos oder Sheryl Crow bei Twitter zu Wort. "Ein Augenblick des stillen Respekts für Angelina Jolies Offenheit und den Mut aller Frauen, die vor der gleichen Wahl stehen", schrieb die filmschauspielende Schriftstellerin Vardalos. Die Sängerin Sheryl Crow lobte Jolie in einem Tweet "für ihren Mut": "So tapfer."

Unterstützung erhält Jolie schließlich auch von ihrem Partner. Der bezeichnete ihre Entscheidung gegenüber der britischen Zeitung "Evening Standart" als "absolut heroisch". Alles, was er sich wünsche, sei, dass Jolie ein langes und gesundes Leben mit ihm und den gemeinsamen Kindern führe, sagte Pitt. "Das  ist ein glücklicher Tag für unsere ganze Familie."

Quelle: ntv.de, sba/ame/dpa

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