Erinnerung an eine Hure Ausstellung für Domenica
29.03.2011, 12:22 Uhr
"Ein Leben, das nicht reichte": Domenica Niehoff.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Obwohl in Köln geboren, wurde sie zu einer Symbolfigur für den Hamburger Kiez: Die frühere Prostituierte Domenica. Mit nur 63 Jahren ist sie vor zwei Jahren gestorben. Jetzt wird ihr in einer Ausstellung gedacht.
Sie war einst Deutschlands bekannteste Prostituierte - nun widmet das Hamburger St.-Pauli-Museum Domenica eine Sonderausstellung. Unter dem Titel "Domenica - Ein Leben, das nicht reichte" sind vom 1. April 2011 an private Fotos und Aufzeichnungen Domenicas, ihre Schallplatten, Bücher, Bilder und andere Gegenstände, mit denen sie sich gern umgab, zu sehen.
Domenica Niehoff war am 12. Februar 2009 im Alter von 63 Jahren gestorben. Schon zu Lebzeiten hatte die Prostituierte und engagierte Streetworkerin dem Museum auf dem Kiez Exponate als Dauerleihgaben überlassen. "Als Domenica im Februar 2009 starb, blieb der Eindruck, sie wäre zu früh gegangen und noch nicht am Ende ihres Lebensweges gewesen", sagen die Initiatoren der dreimonatigen Ausstellung. "Sie hatte noch viel vor, doch ein Leben hat nicht gereicht, um alles umzusetzen."
In ihrem Leben hatte Domenica viele Stationen durchlebt und durchlitten: Zehn Jahre Waisenhaus, Heirat mit einem Bordellbesitzer, Selbstmord ihres Mannes, Arbeit als Hure in München und Hamburg, eigenes Bordell auf St. Pauli, Ausstieg, Streetworkerin, Theaterauftritte, Pensionswirtin. Bundesweit bekanntgeworden war sie als Hure in den 70er und 80er Jahren, weil sie sich als Erste zu dieser Berufsbezeichnung bekannte und in der Öffentlichkeit für die Rechte ihres Berufsstandes einsetzte.
Quelle: ntv.de