Unterhaltung

Die Beste und die Schlechteste Bullock mit Oscar und "Himbeere"

She' s a beauty!

She' s a beauty!

(Foto: REUTERS)

Sie ist die beste und die schlechteste Schauspielerin Hollywoods: Innerhalb von zwei Tagen hat Sandra Bullock die begehrteste und die gefürchtetste Auszeichnung der Filmwelt bekommen.

Bullock kam mit Jesse James.

Bullock kam mit Jesse James.

(Foto: REUTERS)

Der Oscar als beste Hauptdarstellerin in dem Film "Blind Side - Die große Chance" ist der Karrierehöhepunkt für die 45- Jährige, die bislang eher für Komödien und Actionfilme bekannt war. Nur einen Tag vor der Verleihung des begehrten Mannes in Gold hatte sie aber auch den Schmähpreis "Goldene Himbeere" für ihre Rolle als aufdringliche Verliebte in der Komödie "Verrückt nach Steve" erhalten.

Cheerleader-Captain, Waldorfschülerin, Kellnerin: Die schöne Brünette fiel bislang eher durch die Vielfältigkeit ihrer Rollen als durch schauspielerischen Tiefgang auf. An der Uni studierte sie Schauspiel und versuchte danach ihr Glück auf den Theaterbühnen New Yorks. Es folgten kleine Rollen in Film und Fernsehen, bis sie 1993 als Sylvester Stallones Gespielin in "Demolition Man" auffiel.

Action und Romantik

Den Oscar widmete sie ihrer verstorbenen Mutter Helga.

Den Oscar widmete sie ihrer verstorbenen Mutter Helga.

(Foto: REUTERS)

Ihre erste große Kino-Rolle hatte sie 1994 an der Seite von Keanu Reeves in dem Action-Knaller "Speed", danach stand sie unter anderem für den romantischen Liebesfilm "Während Du schliefst ..." (1995) oder die Verfilmung des John-Grisham-Romans "Die Jury" (1996) vor der Kamera. In "Miss Undercover" spielte Bullock eine Polizisten, die bei einer Misswahl verdeckt ermittelt. Einen großen Publikumserfolg feierte die deutsch-amerikanische Schauspielerin im vergangenen Jahr als zickige Chefin mit weichem Kern in der Liebeskomödie "Selbst ist die Braut" - dem Film mit ihrer allerersten Nacktszene.

Mit "Blind Side - Die große Chance" betrat die 45-Jährige weitgehend Neuland. Sie spielt eine Mutter aus der Oberschicht, die einen obdachlosen, schwarzen Jungen in ihrer Familie aufnimmt und ihn zum Football-Profi macht. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit.

Stolz: Sandra Bullock.

Stolz: Sandra Bullock.

Aber "Sandy" kann mit Spott und Lob umgehen: Hollywoods Komödienliebling holte beide Trophäen persönlich ab. "Ich werde sie irgendwo nebeneinander auf ein nettes, kleines Regal stellen, den Razzie (Goldene Himbeere) vielleicht ein kleines bisschen tiefer", scherzte die 45-Jährige nach der Krönung zur besten Schauspielerin bei den Oscars.

Nicht anschaubar

Mit der unsäglich schlechten Komödie "Verrückt nach Steve" hatte sich Bullock tags zuvor die "Goldene Himbeere" als mieseste Aktrice eingehandelt. Der Kinoflopp mit einer nervigen Kreuzworträtsel-Erfinderin, die auf einen Kameramann (Bradley Cooper) scharf ist, war von den Kritikern einstimmig verrissen worden. "Eine nicht anschaubare, unerträgliche, unlustige Farce, in der Sandra Bullock den Tiefpunkt ihrer Karriere erreicht", schrieb der Kritiker des "Rolling Stone"-Magazins.

Jeder gönnt ihr den Goldjungen.

Jeder gönnt ihr den Goldjungen.

(Foto: AP)

Dagegen konnte Bullock in einer für sie eher ungewöhnlichen Rolle als reiche Südstaaten-Lady, die einen schwarzen Jungen in ihre Familie aufnimmt und ihn fördert, die Oscar-Juroren überzeugen. "The Blind Side - Die große Chance" war Bullocks große Chance, endlich ernst genommen zu werden.

Die Doppelauszeichnung nimmt sie mit Humor. Sie sei sogar recht froh über die "Goldene Himbeere", die ihren Höhenflug nach dem Oscar bremsen werde. Somit würde ihr der Erfolg nicht zu Kopf steigen. Die Trophäen könnten nicht unterschiedlicher sein: Der Oscar bringt rund 4 Kilogramm auf die Waage. Die Plastik-Himbeere wiegt fast nichts. 5700 angesehene Academy-Mitglieder stimmen für den einen, eine obskure Gruppe von 700 Filmfans aus aller Welt für den anderen. Der eine lockt tausende Stars auf den Roten Teppich, der andere wird gewöhnlich von Promis und Paparazzi gemieden.

Sie bleibt bei Komödien

Mit dem Goldjungen in der Hand versicherte Bullock, dass sie weiterhin Komödien drehen will. "Nur weil ich einen Oscar gewonnen habe, werde ich nicht damit aufhören, Leute zum Lachen zu bringen. Das liebe ich an meiner Arbeit." Die Schauspielerin meinte: "Ich werde erneut Fehler machen, die Leute werden wieder die Augen verdrehen, aber vielleicht finde ich auch einen Stoff, der funktioniert."

Die frisch gekürte Oscar-Preisträgerin wurde in Virginia geboren und wuchs in Nürnberg auf. Ihre Mutter war Deutsche, ihr Vater war als US-Soldat in Bayern stationiert. Wenn Bullock deutsch spricht, tut sie das mit fränkischem Akzent. "Weihnachten feiern wir immer traditionell nach deutschem Brauch. Dann gibt's bei uns Bratwürste, Sauerkraut und Gurkensalat. Unsere Geheimquellen schicken bereits einen Monat vorher die Pakete mit den Nürnbergern", verrät sie. Bullock ist mit dem Automechaniker und Reality-TV-Star Jesse James verheiratet.

Quelle: ntv.de, soe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen