Die "Tatort"-Schauspielern ChrisTine Urspruch erhält den Medienpreis "Bobby" der Lebenshilfe. Der Preis ehrt den humorvollen und tabulosen Umgang des Münster-Tatortes mit dem Anderssein.

Sie misst nur 1,32 Meter, aber im "Tatort" aus Münster ist sie als Silke Haller eine ganz Große: ChrisTine Urspruch spielt in dem Sonntagskrimi die Assistentin des Gerichtsmediziners Professor Boerne (Jan Josef Liefers) und wird von ihm immer nur "Alberich" genannt - wie der Zwerg in der Wagner-Oper "Der Ring der Nibelungen". Jetzt wird die 43-Jährige mit dem Medienpreis "Bobby" der Lebenshilfe geehrt. Sie nahm die undotierte Auszeichnung in Köln stellvertretend für das gesamte "Tatort"-Team aus Münster entgegen.

Der Preis ehre den humorvollen und tabulosen Umgang des Münster-Tatortes mit dem Anderssein, sagte die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, Ulla Schmidt. Der Lebenshilfe-Preis wurde zum 14. Mal vergeben. Preisträger sind bereits Günther Jauch, Alfred Biolek und Guildo Horn.

In einem früheren Interview hatte die Schauspielerin gesagt, dass ihre Behinderung für sie "nicht von Bedeutung" sei. "Ich bin nun mal kleinwüchsig, na und?"

Ohne die Münster-Typen läuft nichts

Liefers hatte dem WDR einmal angekündigt, sofort beim Münster-"Tatort" aufzuhören, wenn jemand aus der Kernmannschaft gehen würde. "Wenn die nikotinsüchtige Staatsanwältin, die kleine Alberich oder der kiffende Taxifahrer-Vater den Hut an den Nagel hängt, ist für uns alle Schluss - das stimmt wirklich", sagte Liefers der Fernsehzeitschrift "TV Digital".

Die jüngste Tatort-Folge aus Münster war ungewöhnlich direkt auf Urspruch zugeschnitten, die ihrem Chef Boerne zuerst das Leben rettet und ihn dann noch aus der Untersuchungshaft freibekommt. Aus Dankbarkeit spricht er seine Assistentin erstmals mit "Frau Haller" statt mit "Alberich" an.