Who killed Bambi? "Das war der Echo 2013"
15.11.2013, 00:46 Uhr
Bei ihrem Auftritt lief noch alles glatt: Helene Fischer.
Die einst so renommierte Bambi-Verleihung hat es längst schwer, noch ernst genommen zu werden. Ein peinlicher Lapsus bei der diesjährigen Zeremonie ist wie ein Sinnbild dafür. Unterlaufen ist er ausgerechnet einem der größten deutschen Stars. Noch dazu kurz vor Schluss.
Als die Sex Pistols bereits aufgelöst waren, erschien unter der Ägide ihres Managers Malcolm McLaren trotzdem noch ihr Album "The Great Rock'n'Roll Swindle". Darauf befand sich unter anderem der Song "Who killed Bambi?". Wer hätte gedacht, dass mehr als 30 Jahre später ausgerechnet eine gewisse Helene Fischer dem Liedtitel alle Ehre machen würde?
Donnerstagabend, Berlin: Die diesjährige Verleihung der "Bambi" genannten Preise durch den Medienkonzern Burda neigte sich gerade dem Ende zu. Hinter einem lagen knapp drei Stunden mehr oder weniger erfrischender Unterhaltung in Smoking- und Abendkleid-Atmosphäre. Ein grau melierter Robbie Williams war da, eine für ihre Verhältnisse geradezu ungewohnt zugeknöpfte Miley Cyrus und auch ein Udo Jürgens, der den Preis für sein Lebenswerk entgegennahm. Der eigentliche Aufreger des Abends jedoch ereignete sich, als die Scheinwerfer praktisch schon aus und das Saalpublikum und die TV-Zuschauer bereits beinahe ins Delirium gefallen waren.
Unter dem Applaus der Gäste im Saal übernahm Helene Fischer die Aufgabe, die wirklich letzten Abschiedsworte zu sprechen. Wenig zuvor noch als beste nationale Künstlerin ausgezeichnet, unterlief ihr dabei ein peinlicher Lapsus. "Das war der Echo 2013", verkündete sie und ließ damit alle noch einmal aus dem Halbschlaf erwachen.
Lanz lässt grüßen
Nein, keine Sorge, Sie brauchen keine Brille. Es waren tatsächlich goldene Rehkitze, die an diesem Abend in Berlin vergeben wurden. Und es war auch wirklich die Bambi-Verleihung. Gleichwohl könnte Fischers Fauxpas nicht bezeichnender für den Bedeutungsverlust dieser Veranstaltung sein, die sich nach der Auszeichnung Bushidos mit dem "Integrations-Bambi" 2011 in diesem Jahr nicht zuletzt durch die Ehrung von Cyrus abermals Aufmerksamkeit erhofft hatte.
Nichts gegen Helene Fischer, aber der Ausrutscher macht zudem deutlich, dass deutsche Entertainer in diesen Tagen offensichtlich Nachhilfe bei ihren Engagements gut gebrauchen könnten. Erst am vergangenen Wochenende unterlief Markus Lanz ein ähnliches Missgeschick. Obwohl "Wetten, dass..?" in Halle stattfand, dachte er zwischenzeitlich, in Leipzig zu sein.
Quelle: ntv.de