Favorit beim Deutschen Filmpreis "Das weiße Band" ganz vorne
22.04.2010, 15:38 UhrKriegt er jetzt doch noch einen "Trostpreis" für den Oscar? Michael Hanekes Drama "Das weiße Band" geht am Freitagabend als großer Favorit ins Rennen um den 60. Deutschen Filmpreis. In 13 Kategorien ist der Schwarz-Weiß-Film über ein norddeutsches Dorf kurz vor dem Ersten Weltkrieg nominiert.
Mit sechs Nominierungen ist Feo Aladags "Ehrenmord"-Film "Die Fremde" mit Sibel Kekilli in der Hauptrolle am Start. Chancen in fünf Kategorien hat Hans-Christian Schmids Polit-Thriller "Sturm". Um die Goldene Lola als bester Film bewerben sich außerdem Fatih Akins Komödie "Soul Kitchen", Maren Ades Beziehungsfilm "Alle Anderen" und Sherry Hormann "Wüstenblume" nach der Biografie des afrikanischen Models Waris Dirie.
Zur Jubiläumsgala im Berliner Friedrichstadtpalast wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommen, die die Lola für den besten Film überreicht. 1800 Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Drehbuchautoren und Produzenten sind Gäste der Filmpreis-Verleihung. Oscar-Preisträger Christoph Waltz gehört ebenso zu den Laudatoren wie der kroatisch-amerikanische Produzent Branko Lustig ("Schindlers Liste") und der frühere "James Bond"-Szenenbildner Sir Ken Adam.
Um die Lola-Trophäen als beste Schauspieler konkurrieren Susanne Lothar und Burghart Klaußner ("Das weiße Band"), Sibel Kekilli ("Die Fremde"), Corinna Harfouch ("This Is Love"), Birgit Minichmayr ("Alle Anderen"), Fabian Hinrichs ("Schwerkraft"), Henry Hübchen ("Whisky mit Wodka") und Devid Striesow ("So glücklich war ich noch nie"). In der Kategorie "beste Nebenrolle" sind unter anderem Nadja Uhl und Justus von Dohnányi ("Männerherzen"), Hannah Herzsprung ("Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen") und Settar Tanriögen ("Die Fremde") nominiert.
Mit dem Ehrenpreis für seine Verdienste um den deutschen Film wird der Produzent und Drehbuchtautor Bernd Eichinger ausgezeichnet. Von ihm stammen Filme wie "Der Untergang", "Das Parfum" und "Der Baader Meinhof Komplex". Die von der hochschwangeren Barbara Schöneberger moderierte Gala wird am selben Abend zeitversetzt ab 21.45 Uhr in der ARD ausgestrahlt.
Der Filmpreis ist mit insgesamt knapp 2,9 Millionen Euro die höchstdotierte Kulturauszeichnung Deutschlands. Das Geld kommt vom Bund. Die Vergabe lag früher in den Händen des Bundesinnenministerium, dann beim Kulturstaatsminister. Zum sechsten Mal entscheiden nun die 1.200 Mitglieder der Deutschen Filmakademie unter Vorsitz von Iris Berben und Bruno Ganz über die Gewinner.
Quelle: ntv.de, soe/dpa