Juan Carlos' Sorgenkind Für Urdangarín wird's eng
10.01.2012, 15:32 UhrSeit Wochen wird in Spanien über einen der größten Korruptionsskandale berichtet. Nun beginnt der Prozess, bei dem der Ex-Regierungschef der Balearen und drei weitere Personen Rede und Antwort stehen müssen. Pikant: Auch der Schwiegersohn von König Juan Carlos, Iñaki Urdangarín, ist verdächtig und muss bald vor Gericht erscheinen.

Distanz notwendig: König Juan Carlos mit seiner Tochter Cristina und Schwiegersohn Iñaki Urdangarín.
(Foto: picture alliance / dpa)
In Spanien hat der Prozess um einen der größten Korruptionsskandale des Landes begonnen, in den auch der Schwiegersohn von König Juan Carlos, Iñaki Urdangarín, verwickelt sein soll. In dem Verfahren müssen sich der frühere Regierungschef der Balearen, Jaume Matas, und drei weitere Angeklagte unter anderem wegen mutmaßlicher Untreue beim Bau des Velodroms Palma Arena verantworten.
Dem früheren Parteichef der konservativen Partido Popular (PP) auf den Balearen, Matas, werden Untreue, Betrug, Fälschung von Dokumenten und Vorteilsnahme vorgeworfen. Er war im März vor fast zwei Jahren beschuldigt worden, nach Zahlung einer Kaution in Millionenhöhe aber vorläufig freigekommen. Die Anklage fordert gegen ihn achteinhalb Jahre Haft.
Die Vorwürfe betreffen den Bau des Velodroms in Palma de Mallorca zwischen 2005 und 2007 und fallen damit in seine zweite Amtszeit als Regierungschef der Balearen. Es geht um 41 Millionen Euro ungerechtfertigter Mehrkosten, die zwischen 2005 und 2007 in dunklen Kanälen verschwanden.
Nachdem Ermittler darauf gestoßen waren, wurden sie auch auf andere Fälle mutmaßlicher Korruption aufmerksam - unter anderem in Verbindung mit Urdangarin. Der Ehemann von Juan Carlos' jüngerer Tochter Cristina, der den Titel des Herzogs von Palma de Mallorca führt, steht im Verdacht, als Vorsitzender der gemeinnützigen Stiftung Instituto Noos gemeinsam mit seinem Partner öffentliche Gelder in Millionenhöhe veruntreut zu haben.
Ende Februar vor dem Richter
In den Jahren 2005 und 2006 soll die Stiftung unter anderem von der Regionalregierung der Balearen 2,3 Millionen Euro für die Organisation eines Sport- und Tourismuskongresses erhalten haben - Summen, die laut den Ermittlungen in keinem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen gestanden haben. Urdangarín, der seine Unschuld beteuert, soll Ende Februar wegen Korruptionsverdachts vor dem Untersuchungsrichter in Palma de Mallorca erscheinen. Er gilt als Verdächtiger.
. Aus Furcht, der Skandal könnte das Königshaus erreichen, ging der Monarch zunehmend auf Distanz zu dem Mann seiner jüngsten Tochter. Vergangenen Monat wurde der frühere Handball-Nationalspieler .
Quelle: ntv.de, AFP