"Commandeur" der Künste und Literatur Haneke in Cannes geehrt
16.05.2010, 16:20 Uhr
Auch Juliette Binoche stand bereits für Haneke vor der Kamera.
(Foto: REUTERS)
"Seit meiner Jugend verbindet mich zu Frankreich eine starke Beziehung", sagt Regisseur Haneke. Nun bekommt er in Cannes eine der bedeutendsten Auszeichnungen der französischen Republik.
Der österreichische Regisseur Michael Haneke ("Das weiße Band") ist in Cannes für sein filmisches Werk mit einer der bedeutendsten Ehrenauszeichnungen Frankreichs gewürdigt worden. "Haneke sucht in seinen Werken nach der Wahrheit und zeigt den Mechanismus der Gewalt und des Totalitarismus auf", sagte Frankreichs Kulturminister Frédéric Mitterrand bei der Verleihung des Orden des "Commandeur de l'ordre des arts et des lettres" (Orden der Künste und der Literatur) in der Festivalstadt.
Haneke zeige zwar die Grausamkeiten des 20. Jahrhunderts auf, bewahre jedoch gleichzeitig Abstand dazu, erklärte der Kulturminister weiter. Außerdem habe er immer mit französischen Schauspielern gedreht wie Patrice Chéreau, Isabelle Huppert und Juliette Binoche. Letztere war bei der Verleihung anwesend.
"Zugang zu diesem exklusiven Universum gefunden"
Haneke gehört in Cannes zu den Stammgästen. Im Jahr 2009 erhielt er für "Das weiße Band" die Goldene Palme, 2005 wurde er für "Caché" als "Bester Regisseur" ausgezeichnet, und 2001 gewann er für den Film "Klavierspielerin" den Großen Preis der Jury.
"Seit meiner Jugend verbindet mich zu Frankreich eine starke Beziehung. Dank des Festivals in Cannes habe ich Zugang zu diesem exklusiven Universum gefunden", sagte der 68-jährige Filmemacher. Die Goldene Palme im vergangenen Jahr und diese Auszeichnung seien der Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens, erklärte Haneke, der erstmals 1997 auf der Croisette mit seinem Psychothriller "Funny Games" für Aufsehen sorgte.
Quelle: ntv.de, dpa