Unterhaltung

Viertelfinale bei "Let's Dance" Im Tal der Tränen

Ganz schön heißblütig: Jana Pallaske und Profitänzer Massimo Sinato.

Ganz schön heißblütig: Jana Pallaske und Profitänzer Massimo Sinato.

(Foto: dpa)

Erst weint Sarah, dann weint Jana, am Ende kullern auch noch bei Ekat die Tränen. In der 10. Live-Show liegen die Nerven blank. Und dann muss auch noch einer gehen, den man überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.

"Ich habe sehr viel Animalisches in mir", sagt Eric Stehfest, während man just im selben Moment glaubt, ein Raunen aus Jorges Richtung zu vernehmen. Der 26 Jahre alte Serienmitmacher tanzt mit seiner Oana einen sehr "explosiven Paso Doble", und obwohl er, schön brustfrei, alles gibt, frotzelt "der Mann im Dauer-Paso-Betrieb" (Hartwich über Llambi) herum, dass ihm "die Arroganz und der Stolz des Spaniers ein wenig verloren gingen." Für diese Kritik erntet Llambi wiederum von Jorge, dem Mann, den man sich sehr gut als Moderator eines Germanisten-Kongresses vorstellen kann, nur ein müdes Lächeln.

Es geht ans Eingemachte

Julius Brink und Profitänzerin Ekaterina Leonova sind raus.

Julius Brink und Profitänzerin Ekaterina Leonova sind raus.

(Foto: dpa)

Das Viertelfinale steht unter dem Motto "Fusion-Tänze". Die verbliebenen fünf Promis, alle "sehr sehr stark", müssen gleich zwei Mal aufs Parkett. Es wird jetzt hart und heftig, so ein bisschen somnambulieren und dabei den Arm verträumt in die Luft strecken, zählt nicht mehr - es geht ans Eingemachte. Neben einem neuen Einzeltanz steht auch eine Performance, bei der zwei Tanz-Stile miteinander gemixt werden, auf dem Programm.

Vorab legt Belladonna Swarovski mit ihrem Erich einen pharaonischen Quickstep zu "Walk Like An Egyptian" von den Bangles aufs Parkett, ohne jedoch gewusst zu haben, wie schwierig die Choreografie eigentlich ist, die ihr der werte Tanzcoach da klammheimlich untergejubelt hat. Das zuckrige Grinsekatzengesicht liefert punktsicher ab, fast so, als tanze sie schon "ihr ganzes Leben lang" (Jorge). Dass sie außerdem, wie Master Llambi nahezu herzverweichlicht feststellt, auch "immer den Kopf auf der richtigen Stelle hat", führt bei der Jury zum dreifach frenetischen Zehner-Kellenschwenk.

Tränen gibt's bei Sarah Lombardi.

Tränen gibt's bei Sarah Lombardi.

(Foto: dpa)

Wie das beim Tanzen aber nun mal so ist, liegen Freud und Leid nah beieinander. Besonders undankbar wird es, wenn man sich quasi den Hintern abtanzt und dafür einen Abwinker vom bonapartischen Chef-Juror kassiert. So geschehen bei der armen Samba-Sarah, die die harsche Kritik nur schwer verknusen kann und ihren Dress mit kartoffeldicken Tränen vollkleckert. Dabei hat sie sich solche Mühe gegeben, aber was will "die Maus" machen, wenn Llambi sich beschwert, dass sie sich so klein macht, dass "man sie gar nicht sieht"? Dafür liefert sie im zusammenkomponierten Tänzchen, einem Mix aus Wiener Walzer und Contemporary, wieder ordentlich ab. "Ihr habt gut fusioniert", kommentiert Jorge milde, der fürs Viertelfinale extra die Wohnzimmer-Stores seiner Großmutter aufträgt.

Llambi hat ein kleines Problem

Dass die Tanz-Fusion auch ganz nach dem Gusto von Funkelfee Viktoria ist, war zu erwarten. Nach ihrem Medley aus Rumba und Cha-Cha-Cha hat Llambi "ein kleines Problem": "Ich kann nur zehn Punkte geben", sagt er und ist ganz euphorisiert von den Reaktionen des Publikums, das so viel Nettigkeit auf einmal seitens des Chef-Juroren nicht gewohnt ist. Zurecht streichen die imposanten Beinchenschwinger erneut die höchste Wertung ein. Überhaupt, und das ist in dieser Staffel geradezu auffällig, wird die Zehnerkelle so oft geschwungen wie nie zuvor.

Auch Danke-an-das-Leben-Sagerin Jana und ihr "wunderschöner Massimo" ergattern mit ihrem "großen Verschmelztanz" (Hartwich) aus Tango Argentino und Rumba die volle Punktzahl - fast schon zu viel für das kerzenauspustende Geburtstagskind, nachdem es bereits für seine sexy Salsa von der "Jury am Katzentisch" (Hartwich) mit Lob überschüttet worden war. Auch bei Frau Pallaske kullern, wie überhaupt ziemlich oft an diesem Abend, die Tränen.

Es ist so Hollywood-mäßig, dass selbst die senfgelb gekleidete Vokuhila-Sylvie die Welt nicht mehr versteht: "Kannst du uns erklären, warum du weinst?", fragt sie Julius' Ekaterina. Tatsächlich kann man sich das alles nicht so richtig zusammenreimen. Weint die Profitänzerin jetzt, weil es sich mit ihrem diskutierfreudigen Volleyballer so schön und "voller Hingabe" tanzen lässt oder weil Nörgel-Heini Llambi ihren Wiener Walzer "ein wenig emotionslos" fand?

Letztlich ist das alles nicht so wichtig, es genügt vollkommen zu wissen, dass die beiden, obwohl Flintstone-Motsi "total ergriffen" von ihnen war, nach Show Nummer zehn ausgetanzt haben. Nicht, weil sie die schlechteren Tänzer sind, sondern weil Sarah, die Kämpferin mit dem großen Herz, wohl die größere Fanbase hat. Wenigstens können sie sich jetzt Janas Geburtstagstorte einverleiben, ohne darüber nachdenken zu müssen, ob sie das kalorische Zuckergedöns auf dem Parkett in potofskischer Art etwas schwerfällig macht.

Quelle: ntv.de

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