Enttäuschung für Til Schweiger "Im Westen nichts Neues" soll den Oscar holen
26.08.2022, 10:50 Uhr (aktualisiert)
Die Neuverfilmung des Antikriegsromans von Remarque ist ab Ende September in den deutschen Kinos zu sehen.
(Foto: dpa)
Fast 100 Jahre nach seinem Erscheinen ist Erich Maria Remarques Antikriegsroman "Im Westen nichts Neues" aktueller denn je. Die Neuverfilmung des Klassikers geht nun für Deutschland ins Oscar-Rennen. Edward Bergers Film setzt sich gegen acht namhafte Bewerber durch - doch ob er es in die Endrunde schafft, steht noch nicht fest.
Der Film "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger soll 2023 den Oscar für Deutschland holen. Das hat eine Jury in München entschieden, wie German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, mitteilte. "Erich Maria Remarque hat vor fast 100 Jahren ein Buch geschrieben, das heute leider relevanter ist, als wir es erwartet haben", sagte Regisseur Berger. "Dass wir nun mit unserem Film in das Rennen um die Oscars gehen sollen, ist für uns eine sehr große Ehre. Es ist ein weiter Weg."
Die Netflix-Produktion ist eine Verfilmung des gleichnamigen Antikriegsromans aus dem Jahr 1929. Die Premiere des Films ist im September beim Toronto International Film Festival geplant. Ende September soll der Streifen in ausgewählte deutsche Kinos kommen und am 28. Oktober 2022 in das Programm von Netflix aufgenommen werden.
Deutschlands letzter Erfolg liegt 15 Jahre zurück
Bergers Film setzte sich gegen acht weitere Bewerber durch, darunter "Lieber Kurt" von Regisseur, Produzent und Schauspieler Til Schweiger. Die Verfilmung des Bestsellers "Kurt" von Sarah Kuttner erzählt die Geschichte vom Schicksal einer jungen Patchwork-Familie, Schweiger spielt eine der Hauptrollen. Die anderen Kandidaten waren der Film "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" von Andreas Dresen, "Alle reden übers Wetter" von Annika Pinske, "Alles in bester Ordnung" von Natja Brunckhorst, "Der Passfälscher" von Maggie Peren, "Nico" von Eline Gehring, "Niemand ist bei den Kälbern" von Sabrina Sarabi und "Wir könnten genauso gut tot sein" von Natalia Sinelnikova.
Die Wahl des deutschen Beitrags ist nur eine Vorstufe im Rennen um den Auslands-Oscar. Im Dezember wird die 15 Titel umfassende Shortlist aus den internationalen Bewerbern bekanntgegeben. Aus dieser Shortlist werden wiederum die fünf nominierten Filme gekürt. Die Verleihung der Oscars ist dann am 12. März 2023.
Im vergangenen Jahr hatte es Maria Schraders futuristische Tragikomödie "Ich bin dein Mensch" auf die Shortlist, aber nicht in die Endrunde geschafft. Deutschlands letzter Erfolg in der Oscar-Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film liegt inzwischen 15 Jahre zurück. Damals gewann Florian Henckel von Donnersmarcks Stasi-Drama "Das Leben der Anderen".
(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 25. August 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, uzh/dpa