Entschuldigung nicht akzeptiert Israel will von Triers Film nicht
20.05.2011, 09:53 UhrDen Film eines Mannes, der "mit seiner klaren Nazi-Erklärung das jüdische Volk und die ganze Menschheit gekränkt hat", will man in Israel nicht zeigen. Der Streifen "Melancholia" wurde folglich abbestellt. Auch der argentinische Filmverleih macht einen Rückzieher.
Die Äußerungen von Filmregisseur Lars von Trier über Hitler und die Nazis haben zur Abbestellung seines neuen Films "Melancholia" aus Israel und Argentinien geführt. Von Triers Geschäftspartner in der Filmgesellschaft Zentropa, Peter Albæk Jensen, bestätigte, dass der zuständige israelische Filmverleih einen schon geschlossenen Vertrag wieder auflösen wolle.
Von Trier hatte in Cannes bei seinem "humorvoll" gemeinten Bekenntnis, er sei Nazi, auch gesagt: "Ich bin sehr für Juden - aber nicht zu sehr, weil Israel absolut schrecklich ist" (im Original: "...a pain in the ass"). Trotz seiner Entschuldigung für die Äußerungen wurde der Däne vom diesjährigen Cannes-Festival als "unerwünschte Person" ausgeschlossen.
Probleme mit mehreren Ländern erwartet
Nach Angaben der Zeitung "Politiken" ging bei Zentropa auch eine Abbestellung aus Argentinien ein. Man könne nicht den Film eines Mannes zeigen, der "mit seiner klaren Nazi-Erklärung das jüdische Volk und die ganze Menschheit gekränkt hat", hieß es in der Erklärung des Verleihs.
Jensen hatte umgehend nach den Trier-Äußerungen erklärt, er erwarte mit mehreren Ländern Probleme. Er nannte die Äußerungen seines Partners "schwachsinnig und dämlich".
Quelle: ntv.de, dpa